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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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durchsuchen. Sie haben beides nicht.“ Sie blickte von einem Officer zum anderen. „Also, wer ist verantwortlich für diesen ganzen Zirkus?“
    Der jüngere von beiden räusperte sich. „Das ist Detective Santos.“
    Als sein Name fiel, ballte sie unwillkürlich die Hände. „Und wo kann ich den finden?“
    „In der Garage. Mit dem Gerichtsmediziner. Ich fürchte, Sie werden hier warten müssen.“
    „Den Teufel werde ich, Officer. Das ist mein Hotel. Ich gehe, wohin ich will.“ Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging zum Fahrstuhl. Der brachte sie in die dritte Etage und zur Brücke zwischen Hotel und Parkgarage.
    Das Gebiet um den Fundort war durch ein gelbes Polizeiband abgesperrt. Verglichen mit dem Chaos in der Lobby war es hier oben jedoch ruhig. Ein Stück voraus sah sie eine Gruppe Leute. Einige hockten und betrachteten etwas auf dem Boden.
    Nicht etwas, sondern jemand. Glory schauderte und bekreuzigte sich. Das arme Mädchen, dachte sie.
    „Entschuldigen Sie!“ Ein Polizist kam auf sie zu. „Sie dürfen sich hier nicht aufhalten.“
    „Ich muss mit Detective Santos sprechen.“
    Sie wollte an dem Mann vorbeigehen, doch er packte sie fest am Arm. „Tut mir Leid, Ma’am.“ Sein entschiedener Tonfall duldete keinen Widerspruch. „Detective Santos ist beschäftigt. Sie müssen im Hotel warten.“
    Glory entriss ihm ihren Arm und straffte sich. „Mein Name ist Glory St. Germaine. Dies ist mein Hotel, und ich verlange, Detective Santos zu sprechen! Jetzt!“
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien der Polizist widersprechen zu wollen, dann zuckte er die Achseln. „Wie Sie wollen, Miss St. Germaine.“
    Er eilte zu der Gruppe hinüber, und einen Moment darauf erhob sich jemand und kam auf sie zu. Nicht jemand, sondern Santos. Mein Santos. Ihr Herz begann zu hämmern, und der Mund wurde ihr trocken. Sie schalt sich eine Närrin und ermahnte sich, ihre Pflicht nicht zu vergessen. Sie musste das Hotel, ihre Angestellten und die Gäste schützen, egal, was es kostete.
    Santos blieb vor ihr stehen. Sie sah ihm zum ersten Mal seit über zehn Jahren in die dunklen Augen, und all ihre strengen Ermahnungen waren vergessen. Für kurze Zeit war sie wieder sechzehn und Hals über Kopf verliebt.
    „Nun sieh sich einer den kleinen Wirbelwind an“, sagte Santos gedehnt, jedoch mit Schärfe in der Stimme. „Ganz erwachsen und verantwortlich. Gewöhnt, Anweisungen zu erteilen und sich durchzusetzen. Was kann ich für dich tun, Ma’am? Aber beeil dich besser. Ich bin beschäftigt.“
    Sie straffte sich und sagte ohne Einleitung: „Ich dulde nicht, dass du mein Personal oder die Gäste belästigst. Wenn du etwas brauchst, wende dich an mich oder den Hotelanwalt. Wir stehen dir zur Verfügung.“
    „Wirklich?“ Er ließ den Blick langsam und unverschämt vom Scheitel bis zur Sohle über sie wandern. „Du stehst mir zur Verfügung?“
    „Treib es nicht auf die Spitze, Detective! Wenn du meinen Angestellten oder Gästen auch nur guten Morgen sagst, ohne mich vorher zu konsultieren, bist du deinen Job los. Hast du mich verstanden?“
    „Tatsächlich?“ Er zog amüsiert die Brauen hoch, ein schwaches Lächeln um den Mund. „Und wer soll mir den wegnehmen? Der Polizeichef?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und spürte zu ihrem Leidwesen das Blut in die Wangen steigen. „Zufällig sind wir gute Bekannte. Der Gouverneur ist ebenfalls ein Freund der Familie.“
    „Tatsache?“ Er kam einen Schritt näher, beugte sich zu ihr vor und starrte ihr in die Augen. „Hier ist eine Neuigkeit für dich, Prinzessin. Du kannst meinen Job haben. Aber inzwischen fülle ich ihn nach bestem Wissen und Gewissen aus. Und deshalb wirst du mir eine Liste der Gäste und Angestellten machen, und ich werde alle befragen. Und übrigens, wenn du nicht in jeder erdenklichen Weise mit mir kooperierst, lasse ich dich wegen Behinderung der Justiz belangen. Hast du mich verstanden?“
    „Versuch es, Detective.“
    Er verengte leicht die Augen. „Fordere mich nicht heraus!“ Er wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal zu ihr um. „Wirklich, Glory, du bist die Frau geworden, die deine Mutter aus dir machen wollte. Sie muss sehr stolz auf dich sein.“
    Das traf sie wie Schläge. Glory atmete tief durch, um zu verbergen, wie verletzt sie war. Als sie den Mund zu einer beißenden Erwiderung öffnete, wandte Santos sich ab und ging.

 
41. KAPITEL
    Gegen neun Uhr morgens hatte Glory mit jedem Reporter der

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