Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
sich rasch abgekühlt. Die Luft war angenehm frisch.
Keefe fasste Skye um die Hüften und drückte sie fest an sich. „Endlich allein“, sagte er. Seine Stimme verriet Sehnsucht und heimliche Seelenqual.
Sie erriet seine Gedanken und fühlte wie er. Darum kam sie ihm bereitwillig entgegen. „Hast du ihre Gesichter gesehen?“
Keefe wich etwas zurück, ihre Worte schienen ihn gekränkt zu haben. „Ja, ich habe ihre Gesichter gesehen, aber verlief das Dinner nicht harmonisch? Die Templetons sind nette Leute.“
„Ja, das sind sie. Trotzdem war ihnen die Überraschung anzumerken … oder besser, der Schock.“
„Wen kümmert das?“, fragte Keefe gereizt. „Bei keiner anderen Frau empfinde ich so wie bei dir. Komm näher. Du kannst mir nicht nah genug sein.“
Sie schmiegte sich fester in seine Arme. Wie wunderbar sie zusammenpassten! „Wir müssen uns lieben, nicht wahr? Darauf läuft es hinaus.“
„Mein Verlangen scheint größer als deins zu sein“, beschwerte er sich lächelnd.
„Da wäre ich nicht so sicher.“ Sie legte den Kopf zurück, damit er ihren Hals küssen konnte. Keefe weckte ihre ganze Sehnsucht. Wie sollte sie da noch klar denken?
„Es passt mir nicht, dass Scott dir so glühende Blicke zugeworfen hat.“
Damit hat er recht, dachte Skye. Scotts Blicke hatten sie während des Dinners ungeheuer irritiert. Sie war sich schutzlos vorgekommen, wie damals an der Lagune, aber das durfte Keefe nicht wissen.
„Die Menschen ändern sich nicht“, sagte sie leise.
„Scott wird dich nicht belästigen. Das verspreche ich dir.“
„Er hätte auch keine Gelegenheit, denn ich fahre morgen nach Hause.“
„Das betonst du immer wieder.“ Er küsste die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr. Als der Ohrring ihn behinderte, nahm er ihn ab und steckte ihn in die Tasche. Dann spielte er wieder zärtlich mit ihrem Ohrläppchen. „Ich dachte immer, Djinjara sei dein Zuhause. Ich hasse diese Trennungen.“
Sie lachte etwas atemlos. „Wenn wir woanders wären, nicht auf Djinjara, sondern vielleicht in der Stadt … Ich glaube, dann könnte ich deine Geliebte werden.“ Ihre Stimme klang plötzlich verführerisch. „Deine Schwester hält es für unmöglich, dass du dich in mich verliebst. Und deiner Großmutter wäre es nicht recht. Sie hat mich gern, aber ich passe nicht in ihre Pläne.“
Keefe wurde ernst. „Ich liebe Grandma, aber nur einer bestimmt über mich … ich selbst. Das solltest du eigentlich wissen.“
„Wie soll es dann weitergehen?“
„Könntest du mich denn vergessen?“
„Manchmal packt mich der Wunsch, ich könnte es“, antwortete sie lebhaft. „Manchmal …“
„Manchmal … manchmal! Ahnst du überhaupt, wie ich mich nach dir verzehre?“ Keefe drückte seine Lippen auf ihren Mund und küsste sie, bis ihr das Atmen schwer wurde und sie nur noch mit ihm schlafen wollte.
„Die Qual ist nicht mehr zu ertragen.“ Er ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten und suchte intimeren Kontakt. Jetzt sprach Begierde und nicht mehr Zärtlichkeit aus ihm. Die bevorstehende Trennung nahm ihm alle Scheu und Zurückhaltung. Er drängte Skye zwischen die Jasminzweige, und sie wehrte sich nicht. Es war heller Wahnsinn! Jeden Augenblick konnte jemand kommen, aber sie musste einfach nachgeben.
Keefe ließ seine Hand in ihren Ausschnitt gleiten, suchte ihre Brust und streichelte sie, bis Skye vor Lust stöhnte. Sie sehnte sich mit allen Fasern ihres Körpers nach ihm. Keefe empfand ebenso. Er wollte Skye nackt in den Armen halten und sich mit ihr vereinigen. Beide wünschten sich die Erfüllung. Nur so konnte dieser Taumel enden.
Skye tastete nach den Knöpfen an seinem Hemd. Sie wollte ihn ausziehen, die Lippen auf seine Brust drücken …
„Es kommt jemand“, hörte sie ihn flüstern, und noch einmal: „Es kommt jemand.“
Sie verstand ihn kaum, aber dann hörte sie eine bekannte Stimme: „Hier müssen sie irgendwo sein.“
Skye zwang sich zu reagieren. Sie rang mühsam nach Luft, aber Keefe fasste in aller Ruhe ihren Arm. „Manchmal liebe ich meine Schwester“, sagte er, „und manchmal hasse ich sie. Komm, wir wollen gehen, bevor sie uns entdeckt.“
Einige Minuten später trafen sie die anderen auf der Holzbrücke, die über den Lilienteich führte. Rachelle war nicht allein. Jemma und Scott begleiteten sie, beide waren sichtlich verlegen. Nichts wies darauf hin, dass Skye und Keefe etwas anderes als nur einen harmlosen Abendspaziergang machten, aber als
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