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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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… und zwar jetzt.“
    „Neumann“, verbesserte Lady Margaret, ohne ihn dabei anzusehen. „Katrina Neumann. Sie war die Tochter von Leonora Werner … einer Jugendfreundin von mir. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, und ich verbrachte die Ferien oft auf dem schönen Landsitz der Werners. Einmal, während wir im Garten spielten, hörten wir zufällig ein Gespräch mit an, das Leonoras Eltern führten. Axel Werner bezichtigte seine Frau Iona der Untreue. Leonora sei nicht sein Kind. Er hatte selbst immer wieder Affären, aber damals wurde noch zweierlei Maß angelegt. Er war ein typischer Playboy … sehr blond und blauäugig, gut aussehend, deutscher Herkunft. Leonoras Mutter schwor, unschuldig zu sein. Jemand habe sich die Geschichte ausgedacht, um sich zu rächen. Möglicherweise eine seiner verlassenen Geliebten.“
    „Das muss ein furchtbarer Schock für deine Freundin gewesen sein.“ Keefe hatte Mühe, diese unerwarteten Neuigkeiten zu verarbeiten.
    „Ein Schock für uns beide, aber Leonora litt natürlich am meisten. Wir liefen, bis wir nicht mehr weiterkonnten, weil es Leonara übel wurde. Ich kniete neben ihr und hielt ihren Kopf, während sie sich erbrach. Aber das war erst der Anfang. Leonoras Eltern trennten sich wenig später und wurden dann geschieden. In Axels Testament tauchte Leonoras Name nicht auf, obwohl sie das einzige Kind war. Sie hat es nie angefochten, denn sie hielt sich für unehelich. Vielleicht war sie es, wer weiß? Ich möchte nicht wissen, wie viele Väter Kinder aufziehen, die sie nicht gezeugt haben. Als Leonora starb, versprach ich ihr, mich um Katrina zu kümmern und immer für sie da zu sein. Leonora hatte es nicht leicht gehabt. Sie ging von zu Hause fort, weil ihre Mutter sie ungerechterweise beschuldigte, ihre Ehe zerstört zu haben. Wir blieben auch im Internat zusammen … fast bis zum Ende der Schulzeit. Sie hat nie wieder mit ihrer Mutter gesprochen.“
    Keefe schüttelte ungläubig den Kopf. „Was für eine traurige Geschichte, Grandma, aber warum musste sie geheim gehalten werden? Es sei denn, Katrina war schwanger, als sie zu dir kam, und hatte keinen andern Zufluchtsort.“
    „Nein, nein!“ Lady Margaret hob abwehrend die Hand, aber Keefe ließ ihr keine Ruhe.
    „Dann wiederhole ich meine Frage, Grandma.“
    „Katrina wollte die Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich lassen und kam aus eigenem Antrieb nach Australien. Natürlich hatte ihre Mutter ihr von mir erzählt. Tapfere Leonora! Sie hätte ein angenehmes Leben führen können, aber der Bruch mit ihren Eltern war endgültig. Persönlich glaube ich, dass sie Axel Werners leibliche Tochter war. Sein blondes Haar und die blauen Augen …“ Sie seufzte. „Aber beides fand sich auch bei Iona und später bei Leonora und Katrina. Von ihr hat es schließlich Skye geerbt. Ich sah immer eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Axel und Leonora. Später entdeckte ich sie sogar bei Skye.“
    „Durch eine DNA-Analyse hätte sich der Fall klären lassen“, meinte Keefe nachdenklich. „Leider gab es die damals noch nicht.“
    „Heute hat manche Frau Anlass, sich davor zu fürchten.“ Lady Margaret spreizte ihre arthritischen Finger. Ihr Gesicht drückte äußerste Missbilligung aus.
    „Um nicht den Faden zu verlieren …“ Keefe, sonst die Rücksicht selbst, war nicht bereit, sich ablenken zu lassen. „Auf Djinjara begegnete Katrina Jack McCory, der immer noch ein gut aussehender Mann ist, verliebte sich in ihn und wurde schwanger … möglicherweise vor der Heirat. Trifft das zu? Sieh mich an, Grandma. Deine Augen können nicht lügen.“
    Lady Margaret rang nach Atem. Sie hatte das Gefühl, mit einem Kissen erstickt zu werden. „Ich war immer überzeugt, Katrina hätte Jack geheiratet, weil sie schwanger war. Was mich all die Jahre wie ein Gespenst verfolgt hat, ist etwas anderes. Ich glaube nicht, dass Jack Skyes Vater ist.“
    Tödliches Schweigen folgte. Endlich sprang Keefe auf. „Großer Gott!“ Der Aufschrei hallte von den Wänden wider.
    „Ich werde es nicht noch einmal sagen“, erklärte Lady Margaret mit fester Stimme. „Du hast es gehört.“
    „Ja, Grandma, aber wenn Jack nicht Skyes Vater ist … wer dann?“ Keefe konnte die alte Dame nicht länger schonen. „Nenn mir einen Namen, aber sei vorsichtig dabei. Mein Vater war ein Ehrenmann. Vielleicht hatte er sich seine Ehe anders vorgestellt, aber er war kein Ehebrecher.“
    „Was willst du damit sagen?“, fuhr Lady Margaret auf.

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