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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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nachgegeben, als sie mit ihm nach Gungulla geritten war? Woher hatte sie die Kraft genommen? Aus dem Bewusstsein, dass sich düstere Schicksalswolken über ihnen zusammenballten.
    Keefe nahm ihren Arm. „Jemma ist mit ihren Eltern hier.“
    „Ich dachte, sie wäre allein gekommen. Wollen die Templetons Scott vielleicht unter Druck setzen?“
    „Davon würde ich ihnen entschieden abraten“, erwiderte er trocken. „Scott muss erst erwachsen werden, um als Ehemann tauglich zu sein.“
    Skye sah ihn von der Seite an. „Und wie schätzt du deine eigene Tauglichkeit ein?“
    „Was für eine Frage!“
    „Vielleicht gibst du dir bei der Suche nach der richtigen Frau nicht die gleiche Mühe wie bei anderen Dingen.“
    „Hör auf, Skye“, warnte er. „Ach, wenn du morgen bloß nicht abreisen würdest!“
    „Ich muss.“ Skye erbebte, als Keefe ihre Hand fasste und sanft mit dem Daumen streichelte. „Ich werde dringend in meiner Kanzlei erwartet. Dabei fällt mir ein … Hat Robbie die Familie über unseren spontanen Kuss informiert? Du kannst es mir ruhig sagen.“
    „Soviel ich weiß, hat Robbie eisern geschwiegen. Aber gib es zu, Augenstern. War es nicht ein fantastischer Kuss?“
    „Allerdings“, gab sie lächelnd zu, „doch wir waren leichtsinnig. Die Nachricht hat schnell die Runde gemacht. Dad sprach mich vorhin darauf an. Er macht sich so seine Gedanken.“
    „Worüber genau? Hat er dir etwas über deine Mutter erzählt?“
    „Meine Mutter war und bleibt sein großes Geheimnis.“
    „Hat er nie versucht, dieses Geheimnis zu lüften?“
    „Offenbar nicht.“ Sie zuckte die Schultern. „Dad glaubte, ein Wunder zu erleben, als Mum seinen Antrag annahm.“
    „Das klingt nicht gerade nach leidenschaftlicher Werbung.“
    Skye blieb mit einem Ruck stehen. Ihre blauen Augen blitzten. „An Dads Liebe zu meiner Mutter ist nicht zu zweifeln!“
    „Das tut auch keiner“, beruhigte er sie. „Ich werde einen günstigen Moment abwarten, um mit Grandma zu sprechen. Ich fürchte, sie muss mir einige Fragen beantworten. Selbst wenn wir verwandt sein sollten – was wir offenbar beide befürchten –, kann es keine nahe Verwandtschaft sein.“
    „Aber wir haben immer in sehr naher Beziehung gestanden, nicht wahr? Die Anziehungskraft war von Anfang an sehr stark.“
    Keefe nahm wieder ihren Arm. „Was beweist das deiner Meinung nach?“
    „Dass sich sehr leicht Abgründe zwischen uns öffnen können“, antwortete sie.
    Das Gespräch verstummte schlagartig, als Keefe und Skye das Wohnzimmer betraten. Ein vollkommenes Paar, dachte Lady Margaret. Mein dunkelhaariger, braun gebrannter Enkel und die blonde blauäugige Skye. Sie ist sich ihrer Schönheit gar nicht bewusst, und sie merkt nicht, dass sie alle Blicke auf sich zieht.
    Natürlich hatte auch Lady Margaret von dem leidenschaftlichen Kuss gehört. Sie erfuhr alles, was auf Djinjara geschah. Vieles davon behielt sie für sich und verschloss es in ihrem Herzen. Auch über ihre nagende Angst hatte sie nie gesprochen. Es gab zwar keinen eindeutigen Beweis, aber die Freundschaft, die schon in der Kindheit zwischen Keefe und Skye entstanden war, trieb einem gefährlichen Höhepunkt entgegen.
    Welche Schmach, wenn sich der Verdacht als Wahrheit herausstellte! Wie verletzt würden beide sein! Ihre eigene Haltung schwankte. Manchmal glaubte sie daran und manchmal nicht. Beweise zu suchen, lag ihr fern. Zu viel konnte zerstört werden. Doch sie kannte ihren Enkel. Er würde nicht ruhen und rasten, bis er alles herausgefunden hatte.
    Ich werde nicht länger schweigen können. Die Geheimnisse, die ich tief in mir vergraben habe, müssen ans Licht kommen … egal, welche Folgen das hat. Keefe und Skye werden verzweifeln. Und Jack? Ob er irgendetwas ahnt? Die Wahrheit kann tödlich sein.
    Nach dem Dinner machten Skye und Keefe einen Spaziergang durch den Garten. Palmwedel wiegten sich im Abendwind, blütenschwere Zweige hingen tief herab. Über ihnen wölbte sich ein sternklarer Himmel. Man sah Orion, den mächtigen Jäger, Alpha Centauri, Sirius, den Wächter der Nacht, Lilah Lilya , die schimmernde Milchstraße, und Jirranjoonga ,das weithin leuchtende Kreuz des Südens.
    Schweigend, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt, erreichten sie einen der kleinen Pavillons, die man an mehreren verschwiegenen Stellen des Gartens errichtet hatte. Dieser war sechseckig, an den weißen Gitterwänden rankte stark duftender großblütiger Jasmin. Nach der Hitze des Tages hatte es

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