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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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„Broderick … dein Vater? Niemals! Bitte beruhige dich.“
    „Ich bin ruhig“, erwiderte Keefe aufgebracht. „Und ich frage noch einmal. Wer?“ Er merkte, dass er schrie, und wiederholte leiser: „Wer, Grandma?“
    Lady Margaret holte tief Atem. „Jonty“, antwortete sie schwach. „Mein früh verstorbener Sohn Jonathan.“
    Keefe ließ sich auf das Sofa fallen. An seinen Onkel hätte er im Leben nicht gedacht. „Onkel Jonty?“ Er stützte den Kopf in beide Hände. Jonty, der mit seinem Motorrad tödlich verunglückt war. Er war kaum älter geworden als Katrina Neumann.
    Lady Margaret erkannte, wie hart ihr Geständnis ihren Enkel getroffen hatte. „Ich kann mich irren“, gab sie zu bedenken. „Sicher ist nur, dass die beiden sich liebten.“
    „Arme Grandma.“ Keefe war immer noch wie betäubt. „Seit Jahren rätseln wir über Cathy, und du quälst dich bei dem Gedanken, dass Onkel Jonty vielleicht Skyes Vater ist. Dann wäre sie meine Cousine ersten Grades.“
    „So ist es.“ Lady Margaret rang um Fassung. „Das hat Eheschließungen nicht verhindert, aber …“
    „Ein gewaltiges Aber!“, rief Keefe außer sich. Nie hatte er sich vor seiner Großmutter so gehen lassen. Welch ein Schock für Skye! Sie würde entsetzt sein und ihre Beziehung womöglich schlagartig beenden.
    Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Er war sich zwar nicht sicher, aber seines Wissens gab es keine rechtlichen oder moralischen Bedenken, die einer Heirat von Cousin und Cousine ersten Grades im Weg standen. Trotzdem würden die Enthüllungen seiner Großmutter, falls sie zutreffend waren, Skye schwer treffen – und ihren Vater ebenso. Das war nicht zu vermeiden.
    „Lass es gut sein, Grandma“, bat er mit ruhiger, normaler Stimme. „Ich muss erst wieder zu mir kommen.“
    Vor der Tür zu Lady Margarets Schlafzimmer stand ein Lauscher und drückte sein Ohr an die Holzverkleidung. Keefes tiefe Stimme trug weit, und wenn er schrie – was selten vorkam –, drang sie bis in die Eingangshalle.
    Skye McCory war also eine nahe Verwandte! Das würde die ganze Familie und bestimmt eine leidenschaftliche Liebschaft zerstören. Die Nachricht, die jeden genauso schockieren musste wie Keefe, durfte nicht geheim gehalten werden …
    Gegen sieben Uhr abends stellte Skye ihren Wagen in der Tiefgarage ab und fuhr im Lift zu ihrer Wohnung hinauf. Sie hatte den ganzen Tag im Gericht verbracht und die anschließende dienstliche Verabredung abgesagt – sehr zum Ärger ihres Kollegen Derrick, der es sich offenbar in den Kopf gesetzt hatte, sie zu heiraten. Im Grunde hatten sie viel gemeinsam, nur eins nicht – die Liebe. Derrick war ein guter Anwalt, er war attraktiv, intelligent und witzig, manchmal etwas selbstgefällig, doch mit Humor. Skye schätzte seine Gesellschaft, aber leider war er nicht Keefe.
    Sie betrat ihr Apartment und schaltete zuerst das Licht ein, um sich an ihrer Umgebung zu erfreuen. Im Haus der McGoverns, wo Antiquitäten vorherrschten, hatte sie gelernt, was stilvolles Wohnen bedeutete. Natürlich fehlte ihr das Geld, um sich antik einzurichten, aber sie hatte nach Ansicht einer Freundin „ohne viel Geld guten Geschmack entwickelt“.
    Das Lob bezog sich vor allem auf ihre letzte Anschaffung: ein großformatiges Ölgemälde mit dem Titel Vision in Lila . Es zeigte einen rötlich blauen Himmel mit vage angedeuteten Hügeln, von denen Felsbrocken ins Meer stürzten, auf dessen Oberfläche sich die Farben des Himmels widerspiegelten. Wer wollte, konnte auf dem Meer ein kleines Schiff erkennen, das von den Wogen hin und her geschleudert wurde. Der begabte Künstler war noch jung und nicht bekannt genug, um hohe Preise fordern zu können, aber für Skye war die Summe beträchtlich gewesen. Das Bild hing zentral über dem dreisitzigen Sofa und passte vollendet zu den Farben, die im ganzen Zimmer vorherrschten: Blau, Gold, Lindgrün und Violett.
    Plötzlich merkte sie, wie hungrig sie war. Sie hatte auf den Lunch verzichten müssen und sich mit einem Zwieback und einer Tasse Tee begnügt. Rasch zog sie das dunkelblaue Businesskostüm aus und schlüpfte in einen bequemen Kaftan. Anschließend lockerte sie ihr Haar, das sie tagsüber immer streng zurückgekämmt trug. Ein Glas von dem Sauvignon Blanc, der im Kühlschrank stand, würde ihr jetzt guttun – dazu vielleicht eine Scheibe Räucherlachs, Rührei und grüner Salat. Ein leichter Imbiss genügte ihr.
    Sie hatte sich gerade den Wein eingeschenkt, als der Summer am

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