Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
Lieferanten bestochen hat, um als Erster mit der Million dazustehen.“
„Ja, das hast du gesagt.“
„Genau das Gleiche ist jetzt wieder passiert. Ich stand in den letzten Monaten mit einer Firma in Deutschland in Verhandlungen, die mir bestimmte Teile liefern sollte, die sehr entscheidend für eine Neuentwicklung waren. Genau gesagt, die Zukunft meiner Firma hing davon ab. Alles schien ausgezeichnet zu laufen, und so sagte ich zu, als mein Bruder mich um den Gefallen bat, an seiner Stelle den Monat hier zu verbringen. Aber dann musste ich bereits am zweiten Tag herausfinden, dass Matt die Zeit nutzte, um in Stuttgart bei meinem Gesprächspartner ein Gegenangebot zu machen, das mich aus dem Rennen werfen würde.“
Sie konnte sich vorstellen, was das für einen Mann wie ihn bedeutete, einen Mann, der nicht verlieren konnte. Erstaunlich, dass er seine Wut und seinen Frust so gut hatte vor ihr verbergen können. Jetzt wurde ihr auch klar, warum es ihm so schwergefallen war, sich zu entspannen. Jede Minute, die er mit ihr zusammen war, ging ihm für die Rettung seiner Firma verloren.
„Aber du sollst wissen“, fuhr er fort und wies mit einer vagen Geste auf das halb gemachte Bett, „dass das hier nie passierte, weil ich dir wehtun wollte.“
„Du hättest mich sowieso nicht treffen können!“, sagte sie und lachte verächtlich, obgleich es ihr das Herz zerriss. Jetzt bloß nicht zeigen, was sie wirklich empfand. Als ob das, was sein Bruder ihm angetan hatte, auch nur im Geringsten entschuldigte, wie er mit ihr umgegangen war. „Ich bin nicht verletzt.“
„Die Verlobung …“
„Habe ich doch gelöst, erinnerst du dich? Ich habe doch bereits mit dir gebrochen. Schließlich trage ich deinen Ring nicht mehr.“ Sie blickte auf ihre Hand und musste lachen. „Ach so, das war ja der Ring von Matthew.“
Plötzlich fand sie das Ganze nur noch komisch, so komisch, dass sie sich selbst lachen hörte. Sie hatte mit Luke gebrochen und nicht mit Matthew. Sie hatte mit dem falschen Bruder geschlafen, der der richtige Mann für sie zu sein schien. Wieder lachte sie hysterisch auf, wenn sie daran dachte, was sie für ihren Verlobten empfand, der nie ihr Verlobter war. Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen und lachte und lachte, und ihr war vollkommen egal, ob sie Haltung zeigte oder nicht.
„Lauren?“ Luke kam schnell um das Bett herum und setzte sich neben sie. „Was ist mit dir?“
Sie sah ihn an, und ihre Wangen waren nass von Tränen. „Findest du das Ganze nicht wahnsinnig komisch?“, stieß sie unter Tränen hervor.
„Nein.“ Er hob die Hand, als wolle er ihr die Tränen von den Wangen wischen, ließ sie dann aber wieder in den Schoß fallen. „Warum weinst du dann?“
„Ich weine doch nicht, ich lache!“ Sie wischte sich hastig die Tränen ab. „Denn zum ersten Mal in meiner fabelhaften Karriere als Verlobte habe ich geglaubt, mich in den Mann verliebt zu haben, der mir den Ring an den Finger steckte. Leider war es wieder ein Irrtum.“
Sie schniefte. „Du bist nicht anders als deine drei Vorgänger. Auch du hast dir nie ernsthaft etwas aus mir gemacht.“
Leider wurde ihr erst jetzt und damit zu spät klar, was sie ihm alles gestanden hatte.
Zu spät begriff sie, dass sie sich lächerlich gemacht hatte.
Zu spät fielen ihr die Worte ein, die er ziemlich zu Anfang geäußert hatte. Lass dich warnen, Süße. Du darfst mir gegenüber keine Schwäche zeigen. Denn so etwas nutze ich sofort aus.
Luke fand den Bruder in der Küche. Matt versuchte, noch einmal Kaffee zu machen, aber er kam mit der Maschine nicht zurecht. Er hielt die Dose mit dem gemahlenen Kaffee in der Hand und blickte verärgert auf die Kaffeemaschine, deren rotes Warnlicht bösartig blinkte.
Luke schob Matt beiseite. „Lass mich mal ran.“
„Kendall macht bei uns immer den Kaffee.“
„Wer?“
Matt ließ sich auf einen Stuhl neben dem Küchentisch fallen. „Kendall, meine persönliche Assistentin. Und sie serviert ihn mir auch normalerweise.“
Luke rollte nur mit den Augen. Seine Assistentin Elaine würde ihm wahrscheinlich einen Aktenordner an den Kopf werfen, wenn er von ihr verlangte, sie solle Kaffee machen.
„Wo ist denn meine Verlobte?“, fragte Matt beiläufig.
„Sie hat deinen Ring abgelegt.“
Matt grinste, lehnte sich zurück und streckte die Beine aus. „Verständlich, wenn sie dachte, du seist ich.“
„Nein, schon gleich zu Anfang. Sie wollte die Verlobung lösen. Deshalb war sie
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