Verbotene Nähe
Reporterin hin. »Ich dachte, sie sei mit Dean Sanders hier.«
»Sanders.« George tat Sanders mit einer Handbewegung ab. »Sie ist hier mit Ramos im Schlepptau erschienen. Warum?«
»Sie ... oh, es ist nicht das, was Sie denken.« Brad lachte. Oberlin nicht.
Brad beeilte sich, ihn zu beruhigen. »Was ich sagen wollte ... sie wird von einem Stalker verfolgt. Ramos ist ihr Leibwächter.«
»Ein Stalker?« George fixierte Brad. »Was soll das heißen, ein Stalker?«
»Haben Sie die Narbe an ihrem Kinn gesehen? Sie hat am ganzen Körper blaue Flecken. Man hat ihr einen Autoreifen aufgeschlitzt, und irgendwer hat versucht, sie zu überfahren.« Brad trat der Schweiß auf die Stirn. »Ja, Sir, es handelt sich definitiv um einen Stalker.«
George schob Brad in die Ecke neben dem Kamin. »Und davon weiß ich nichts?« Nach all den Strippen, die er gezogen hatte, damit Brad sie engagierte?
»Ich habe ihr den besten Leibwächter der Stadt besorgt, Sir, und den beiden einen Grund für ihr Zusammensein verschafft. Sie dreht eine Reportage über ihn.« Brad strahlte vor Vorfreude. »Das nenne ich einen Handel!«
»Ich will keinen Handel. Ich will, dass sie in Sicherheit ist.«
»Ramos verliert keine Klienten, Sir.«
»Richtig.« Das tat Ramos nicht. George wusste das.
»Und ich habe eine Verantwortung den Aktionären von KTTV gegenüber.«
Auch da hatte Brad recht. Es hätte Oberlin kaum eine Freude gemacht, wenn man ihn gefeuert hätte. »Also gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich will wissen, wer diese Ratte ist.«
»Der Stalker, meinen Sie?« Brad hörte sich verschmitzt an, fast so, als treibe er seine Scherze mit George.
Oberlin starrte ihn bösartig an.
Brad hörte auf zu grinsen. »Ja, Sir. Derjenige, der Kate verfolgt.«
George ertappte Ramos dabei, wie er die Szene amüsiert, mitleidig ... und interessiert beobachtete. George konnte keinen Ramos brauchen, der seine Nase in seine Geschäfte steckte. Ramos stand im Ruf, gründlich und neugierig zu sein, vielleicht wollte er auch etwas von Kate, aber das minderte Georges Interesse an Kate nicht. Ganz im Gegenteil. Das war seine Chance. Seine letzte Chance.
Dieses Mal würden die Dinge anders laufen.
10
Teague stand an der Wand, beobachtete die Vorgänge auf der Party und stellte fest, dass Oberlin wohl der größte Fisch im Teich war.
Der Polizeichef war da, ebenso der County-Sheriff und die Richter vom obersten texanischen Gerichtshof.
In einer der Ecken flüsterten ein paar Senatoren miteinander.
Und unglücklicherweise kam jetzt Dean Sanders auf ihn zu, ein Champagnerglas in der Hand und ein herzliches Lächeln auf den Lippen.
Teague unterdrückte ein Ächzen. Okay Kate hatte also Angst vor der Leidenschaft zwischen ihnen beiden und hatte sich deshalb einen Typen mitgenommen. Aber hatte es unbedingt dieser arglose sympathische Dean Sanders sein müssen, mit seinem tadellosen Oberklasse-Hintergrund und dem Job in dieser schicken Kanzlei, der am Wochenende auch noch umsonst für Einwandererfrauen arbeitete, die von ihren Männern geschlagen wurden? Teague hätte ihn hassen müssen, aber es war unmöglich, Dean Sanders zu hassen. Teague konnte sich durchaus vorstellen, mit ihm auf ein Bier in die Kneipe zu gehen und Football zu schauen. Dean war einer von diesen raren, wirklich netten Kerlen.
»Teague, Sie stehen auf dem Trockenen. Wollen Sie einen Drink?« Er hob das Champagnerglas hoch.
»Nein, danke, nicht solange ich arbeite.«
»Oh, richtig, richtig.« Dean sah sich schuldbewusst um. »Hatte ich ganz vergessen. Sie arbeiten ja.«
»Ja.« Teague verschränkte die Hände auf dem Rücken und gab recht überzeugend den angeheuerten Muskelprotz.
»Ich sollte auch nichts trinken. Ich muss noch nach Hause fahren.« Dean stellte sein halb volles Glas auf ein vorbeischwebendes Tablett. »Glauben Sie, Kate könnte mit mir fahren?«
Er wollte Kate heimfahren? Keine Chance. »Ich würde es vorziehen, wenn sie mit mir fährt.« Der Ausdruck auf Deans Gesicht ließ ihn hinzufügen: »Aber erst folgen wir Ihnen zu Ihrem Haus.«
Dean straffte die Schultern. »Macht es Ihnen wirklich nichts aus, wenn Kate sich mit einem anderen verabredet?«
»Kate Montgomery ist ein Job.« Teague hielt in der Menge nach ihr Ausschau, und als er sie nirgends sah, bewegte er sich so lange durch den Raum, bis er sie im Visier hatte. Er war schon immer in der Lage gewesen, auf seine Klienten aufzupassen und sich gleichzeitig um sein eigenes gesellschaftliches Leben zu
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