Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
Vom Netzwerk:
Kein Gesetz in diesem Land kann es uns verbieten zu heiraten. Ich habe mehr als genug Einkünfte, um Frau und Familie zu ernähren, obwohl ich dir natürlich nicht den Luxus bieten kann, den du gewohnt bist.«
    Sie schluckte schwer. Ihr Herz klopfte noch immer wie verrückt, und Tränen traten in ihre Augen.
    » Ich schere mich nicht um eine Mitgift oder um Eheverträge. Ich will nur eines: dich und mein Kind. Aber ich frage dich nur noch einmal, Victoria: Willst du mich heiraten?« In seinen seelenvollen braunen Augen schimmerten Ernsthaftigkeit, Liebe und auch Verunsicherung.
    George musste nicht lange auf eine Antwort warten. Victoria drehte sich zu ihm, warf sich in seine geöffneten Arme und zog seinen Kopf zu sich hinunter. » Ja. Ja. Ja, ja«, rief sie und verteilte heiße Küsse auf seinen Wangen, bevor sich ihre Lippen trafen und ihre Liebe leidenschaftlich besiegelten.

19
    A m nächsten Morgen erschien James in der Stadtresidenz der Armstrongs genauso früh wie am Tag zuvor, um sich die Antwort abzuholen. Den Rest des vorigen Tages, besonders die Nachtstunden, hatte er mit Grübeleien über Missy und ihre Zurückweisung verbracht.
    Sie hatte ihn abblitzen lassen.
    Es war eine Tatsache, die ihn innerlich zu verzehren drohte. Jahrelang hatte sie ihm ihre Zuneigung bekundet, als Kind, als heranwachsendes Mädchen, als junge Frau, und ihm erst kürzlich ihre Jungfräulichkeit geschenkt. Auf diesem Hintergrund verstörte es ihn zutiefst, wenn sie nun behauptete, ihre Gefühle für ihn seien nichts als Verblendung gewesen. Aber hatte er ihr nicht oft genug eben dies gepredigt? Die Wahrheit lag darin, dass seine Gefühle für Missy genauso kompliziert wie einfach waren. James wusste, dass er sie mehr begehrte als jede andere Frau zuvor, doch er wusste genauso, dass das nicht das Gleiche war wie Liebe.
    Wie auch immer es sich verhalten mochte, war eines klar: Er durfte sie keinesfalls gehen lassen. Er hatte sie verführt, und es war möglich, dass sie sein Kind trug. Allein aus diesen Gründen schon wollte er sie heiraten. Und natürlich wegen Armstrong. Der Gedanke, dessen Freundschaft aufs Spiel zu setzen, schreckte ihn kaum weniger als der Gedanke, Missy zu verlieren. Aber wie er die Angelegenheit zwischen sich, Missy und Armstrong in Ordnung bringen konnte, das wusste er nicht.
    Der Butler der Armstrongs begrüßte ihn mit einer Verbeugung und führte ihn in den Salon, bevor er Missy benachrichtigte. Obwohl er zu allem entschlossen und bereit war, lagen seine Nerven blank, weil er nicht abzuschätzen vermochte, wie Missy reagierte. Falls sie ihn weiterhin zurückwies, konnte er praktisch nichts anderes tun, als sie zu entführen und sie quasi mit vorgehaltener Pistole dazu zwingen, ihn zu heiraten.
    Er musste sorgsam vorgehen, denn der gestrige Tag war ganz und gar nicht so verlaufen wie geplant. Er hatte ihr Vorschriften gemacht, anstatt sie zu umschmeicheln, und er konnte nur inständig hoffen, dass sein Appell an die Vernunft– im Interesse des Kindes zu entscheiden– auf fruchtbaren Boden gefallen war.
    James stockte der Atem, als Missy den Salon betrat. Sie sah bezaubernd aus mit den im Nacken zusammengesteckten kastanienbraunen Locken und dem Kleid aus grüner Seide. Seine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt.
    Bei näherer Betrachtung jedoch erkannte er leichte dunkle Schatten unter ihren großen schieferblauen Augen. Ein Hinweis darauf, wie schlecht sie im Augenblick schlief. Und die Art, wie sie an den Falten ihres Kleides herumnestelte, verriet ihm, wie aufgeregt sie war.
    » Du siehst wundervoll aus«, sagte er spontan.
    In ihren Augen blitzte es auf, doch das Leuchten verschwand sogleich wieder. » Guten Morgen, James. Erneut so früh auf den Beinen?« Sie setzte sich in den Sessel und ordnete ihre Röcke, bis sie perfekt um sie herumflossen.
    James nahm ihr gegenüber Platz. » Ist das etwa verboten?«, scherzte er. » Außerdem weiß ich, dass es dich nicht sonderlich kümmert, was die Gesellschaft für angemessen hält.«
    » Ja, das habe ich inzwischen auch begriffen«, erwiderte Missy und verschränkte die Hände im Schoß.
    » Ich habe ja angekündigt, dass ich heute deine Antwort hören möchte.«
    Sie nickte, ließ ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen. » Ja, das hast du. Allerdings hat sich nichts geändert seit unserem gestrigen Gespräch. Ich kann nur wiederholen, dass ich dich nicht heiraten werde, und ich hoffe, dass du meinen Wunsch heute akzeptierst.«
    James kniff die Augen

Weitere Kostenlose Bücher