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Verbotene Sehnsucht

Verbotene Sehnsucht

Titel: Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Kendall
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scheuchte sie fort wie ein widerspenstiges Kind. Offenbar besaß sie so viel Feingefühl wie eine Dampfmaschine und benahm sich auch so.
    » Soll ich nach Miss Fogerty schicken?«, fragte Victoria und hielt kurz inne, nachdem sie alle zusammen den Salon verlassen hatten und die Halle durchquerten.
    Verdammt! Auf eine Anstandsdame konnte James wirklich gut verzichten.
    » Ach was, Miss Fogerty muss dich heute nicht begleiten. Es ist vollkommen ehrenhaft, wenn Lord Rutherford mit dir alleine in den Park fährt. Wirklich, Victoria, manchmal frage ich mich, in welchem Jahrhundert du eigentlich lebst.«
    Die Tochter nickte auf die ihr eigene, unnahbare Art.
    Glücklicherweise dauerte es nur ein paar Minuten, bis ein Diener den Umhang, die Handschuhe und die Haube brachte. Als die Marchioness sie verabschiedete, flatterten ihre Hände wie die Flügel eines aufgeregten Huhnes. Dann stiegen sie in seine Kutsche und waren auf dem Weg in den Hyde Park.
    Kaum hatten sie sich auf den plüschigen Bänken niedergelassen, schenkte James ihr seine volle Aufmerksamkeit. Victoria schien merkwürdig ruhig, beinahe feierlich, wenn man bedachte, was sich in der vergangenen Nacht abgespielt hatte. Sie versuchte nicht, seinem Blick auszuweichen, schaute ihn aber mit derselben Neugier an wie er sie.
    » Es muss Ihnen sehr wichtig sein, wenn Sie mich in unserem Haus aufsuchen. Sie haben mir noch nie die Aufwartung gemacht.«
    James riss die Augen auf. Hatte er den Vorfall vielleicht nur geträumt?
    Er verlagerte das Gewicht, legte die Unterarme auf die Schenkel. » Sie müssen mir verzeihen, aber meine Erinnerung bedarf einer Auffrischung.«
    Zuerst verzog sie keine Miene, bis sich schließlich ein reumütiges Lächeln in ihren Mundwinkeln zeigte. » Nein, ich bin es, die Sie um Verzeihung bitten sollte. Gestern Nacht war ich… nun, recht durcheinander, und ich konnte nicht so klar denken, wie ich es hätte tun sollen. Es ist unentschuldbar, dass ich Sie zu Hause aufgesucht habe.« Ihre Stimme klang weich und ernst.
    Immerhin war das Gespräch nicht vergeblich. James setzte sich wieder zurück. Langsam wich die Anspannung aus seinem Nacken und den Schultern. » Nun, ich war sehr überrascht, um es vorsichtig auszudrücken. Sie haben hoffentlich nichts dagegen, mir zu erklären, was es mit der vergangenen Nacht auf sich hatte? Ich meine, dass Sie ohne Begleitung und verkleidet zu so später Stunde bei mir auftauchten?«
    » Ich hatte einen Diener dabei«, verteidigte sie sich schwach.
    » Stecken Sie in Schwierigkeiten?«
    Victoria drehte sich weg und schaute aus dem Fenster, während sie mit unruhigen Händen ihre Haube richtete. » Es handelt sich um eine persönliche Angelegenheit. Ich dachte, dass Sie mir vielleicht helfen könnten.« Sie schaute ihn wieder an. » Doch das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich bin so damit umgegangen, wie ich es gewohnt bin.«
    » Was soll das heißen?«
    » Wie bereits erwähnt, das spielt keine Rolle mehr.«
    » Du liebe Güte, Sie sind in Unterwäsche bei mir zu Hause aufgetaucht! Und Sie schulden mir zumindest eine Erklärung.« Er klang ein wenig ungeduldig.
    Sie schürzte ärgerlich die Lippen. » Es war ein Nachthemd.«
    James verdrehte die Augen. » Nun, welchen Unterschied macht das schon? Unterwäsche, Nachthemd, es geht doch darum, dass das außerhalb des Schlafzimmers kaum die angemessene Bekleidung für junge Ladys ist.«
    » Ja, stimmt, aber ich konnte ja wohl schlecht mitten der Nacht meine Zofe wecken, um mir beim Ankleiden zu helfen«, erwiderte sie trocken.
    Lady Victoria und Sarkasmus? Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich. Nacht war Tag, und Schwarz war Weiß, die ganze Welt vom Kopf auf die Füße gestellt. » Verdammt und zugenäht, wann verraten Sie mir endlich, was es mit alldem auf sich hat?«
    Eigentlich war es nicht seine Art, in der Gegenwart von Ladys zu fluchen, aber diesmal war es wohl verständlich. Und bestimmt auch verzeihlich.
    Zerknirschung malte sich auf ihren Zügen, als sie den beißenden Sarkasmus in seiner Stimme hörte. Den Blick auf den Schoß gerichtet, zupfte sie an ihrem lavendelfarbenen Rock. » Gut, in Ordnung. Es war alles eine ziemlich große Dummheit. Ich glaube, ich wollte mir selbst etwas beweisen. Bestimmt haben Sie gehört, wie man in den Salons über mich spricht.«
    James starrte sie an. » Wollen Sie mir etwa erzählen, dass Sie das nur getan haben, um sich selbst zu beweisen, dass… dass…«
    » Sie müssen den Satz nicht beenden. Ich

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