Verbotene Sehnsucht
Mieders geöffnet hatte. Er streifte es ihr vom Körper zusammen mit dem dünnen Baumwollhemd.
» So süß, so vollkommen«, murmelte er, das Gesicht dicht vor ihrem Körper, während er die kleinen, festen Hügel anschaute, die vor Erregung bebten. Mit dem Daumen rieb er über eine beerenförmige Knospe. Missy rang nach Luft und rutschte noch heftiger hin und her.
» Gefällt dir das, Missy?« Seine Stimme klang heiser und schmeichlerisch, während er sie weiter liebkoste und die Brustwarze mit seinem Zeigefinger umkreiste.
» Bitte, James.« Sein Name hörte sich an wie ein frustriertes Schluchzen. Missy zwang sich, die Augen zu öffnen, blieb aber blind für alles außer dem Gefühl, das sich rasend schnell und unvergleichlich köstlich in ihrem Innern aufbaute und sie zwischen den Schenkeln heiß und feucht werden ließ.
» Du möchtest, dass ich es tue, stimmt’s?« Sie spürte seinen warmen Atem, als er den Kopf senkte und ihre Brust in den Mund nahm. Er streichelte sie mit der Zunge, fuhr zwei- oder dreimal darüber und umschloss sie mit seinem Mund, sog heftig an ihr. Missy presste die Innenseiten der Schenkel zusammen, als ihr Inneres sich so heftig verkrampfte, dass sie befürchtete, gleich zu explodieren. Ihr Kopf sank zurück gegen das Polster, die Hände umfassten seinen Hinterkopf, die Finger fuhren durch sein Haar, klammerten sich an ihn, hielten ihn fest.
In diesem Moment war für James nichts anderes mehr wichtig als die Frau in seinen Armen. Noch nie hatte er so sehr die Beherrschung verloren, und das machte ihm Angst. Ihm war klar, dass er sie jetzt nehmen konnte ohne jeden Widerstand, und schon begannen seine Finger an seinem Hosenbund zu nesteln, als er die Szene plötzlich mit anderen Augen betrachtete.
Missy lag flehend unter ihm, die Augen geschlossen. Ihre Brüste waren gerötet von seinen Liebkosungen, während er zwischen ihren Beinen lag. Sie war noch unschuldig, und er stand im Begriff, sie zu nehmen wie ein Barmädchen, ohne die geringste Rücksicht auf ihre gesellschaftliche Stellung oder ihre Jungfräulichkeit. Ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden, auch nicht an ihren Bruder, seinen besten Freund. Du lieber Himmel, Armstrong würde ihn umbringen. Eigentlich sollte er alles tun, damit sie sich diese Liebe aus dem Kopf schlug. Und was machte er? Verführte sie nach allen Regeln der Kunst. Er gab sich einen Ruck und riss sich entschlossen von ihr los. Nicht ohne im Stillen diese übermenschliche Willensleistung und Gottes schöne Erde zu verfluchen.
Missy brauchte mehrere Sekunden, um zu begreifen, dass er sich zurückgezogen hatte. Wieder einmal. Langsam öffnete sie die Augen– die Pupillen so groß und dunkel, dass sie das Schieferblau der Iris zu verschlucken schienen. Jetzt erst bemerkte sie, dass sie halb entkleidet war. Erschöpft und verwirrt zog sie Hemd und Mieder an, kämpfte sich mit zittrigen Fingern an den Knöpfen ihres Kleides ab. Heiße Röte stieg ihr ins Gesicht, und sie hielt den Blick starr auf ihre Hände gerichtet.
Derweilen stand James bei der Anrichte und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Seine Hand zitterte ebenfalls. Diese Macht, die sie über ihn zu haben schien, diese Fähigkeit, seine Selbstbeherrschung so mühelos zu erschüttern– es beunruhigte ihn zutiefst.
James leerte das Glas in einem Zug. Mit einem Blick über die Schulter stellte er fest, dass Missy sich immer noch mit den Perlenknöpfen abmühte. Wenn er nicht befürchten müsste, dass es seine Standhaftigkeit erneut erschütterte, würde er ihr seine Hilfe anbieten. Doch er traute sich nicht über den Weg.
» Du hättest nicht kommen dürfen«, sagte er stattdessen.
Missy schaute nicht auf. Wie verrückt hantierten ihre Finger weiter mit den Knöpfen, bis das Kleid wieder einwandfrei saß. Ein paar glänzende Strähnen hingen ihr noch ins Gesicht, als sie nach ihrem Retikül griff und sich züchtig erhob. Genau das Gegenteil dessen, was sich erst ein paar Minuten zuvor abgespielt hatte.
» Da können wir wohl beide zustimmen«, erwiderte sie mit leichter Heiserkeit in der Stimme, » aber immerhin habe ich jetzt eine bessere Vorstellung, wo ich stehe, was dich betrifft.«
James wandte sich ihr abrupt zu. » Und wo stehst du? Nach ein paar Küssen und ein paar leidenschaftlichen Minuten glaubst du, mich so gut zu kennen?«, gab er betont geringschätzig zurück. » Was hast du denn erwartet, wenn du in diesem Aufzug alleine hier auftauchst?«
Missy musterte ihn
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