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Verbrechen im Mädchenpensionat

Verbrechen im Mädchenpensionat

Titel: Verbrechen im Mädchenpensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte sie liebenswürdig.
    Ich zündete mir eine Zigarette
an, sog tief den Rauch in meine altersschwachen
Lungen und fragte mich, ob ich gehen und mir einen Grabstein kaufen sollte,
weil es so viel später war, als ich dachte.
    »Bitte«, sagte ich vorsichtig,
»ich muß heute nacht noch mit so vielen Leuten reden.
Lassen Sie uns auf dem Boden der Tatsachen bleiben!«
    »Tatsachen, Lieutenant. Was
diese beiden Jungens anbelangt, so herrscht also scharfe Konkurrenz. Und das
können Sie mir glauben, die Wogen der Leidenschaft in diesem Weiber-College
schlagen hoch!«
    »Wollen Sie im Ernst behaupten,
daß eines der Mädchen zwei Morde begangen hat, nur um die Konkurrenz bei der
Verabredung mit einem der Lehrer einzuschränken?« sagte ich.
    »Jetzt hat’s gebumst«,
antwortete sie. »Natürlich — genau das habe ich die ganze Zeit über gesagt.«
    »Okay«, sagte ich. »Wissen Sie
sonst noch etwas?«
    »Über die Morde nicht«, sagte
sie. »Ich hatte gerade die Bühne verlassen, als der erste passierte, und war
bei meiner Zimmerkollegin, als Nancy umgebracht worden sein muß.«
    »Hm«, sagte ich. »Besitzen Sie
zufällig ein Diamantenhalsband?«
    »Erzählen Sie mir bloß nicht,
daß ich das ebenfalls verloren habe«, sagte sie.
    »Ob Sie es mir wohl für eine
Weile leihen würden?« sagte ich.
    »Es würde auf Ihrer Jacke
entzückend aussehen«, sagte sie sinnend.
    »Warten Sie draußen zwei
Minuten auf mich«, sagte ich, »dann komme ich mit Ihnen und hole es mir.«
    Ich begleitete sie hinaus und
nahm Polnik zu mir herein. »Ich habe eine Idee«,
sagte ich. »Sie ist nicht gerade toll, aber ich werde eine Weile beschäftigt
sein. Ich möchte, daß Sie weitermachen und die Leute hier ausfragen. Fragen Sie
sie, ob sie sich irgendwelche Gründe denken können, warum die Mädchen ermordet
wurden. Achten Sie darauf, ob jemand die Messer, die benutzt worden sind,
wiedererkennt — alle haben das eine, das in Jean Craigs Rücken steckte,
gesehen. Sie wissen also, was Sie zu fragen haben!«
    »Klar, Lieutenant.« Polniks Miene erhellte sich ein wenig. »Das tue ich.«
    Ich verließ das Büro, und
Caroline Partington lächelte mir voller Wärme zu.
»Das ist ja wie ein Rendezvous, Lieutenant«, sagte sie. »Es wird gemütlich in
meinem Zimmer oben sein, nachdem alle übrigen in der Aula sind. Keine Gefahr,
daß wir gestört werden!«
    Die Zimmer der Schülerinnen
lagen in einem separaten Flügel des Gebäudes. Caroline führte mich einen dick
mit Teppichen belegten Korridor entlang, stieß eine Tür auf und winkte mir,
einzutreten. Das Zimmer war fast so groß wie meine gesamte Wohnung.
    Sie folgte mir und schloß die
Tür hinter sich. Das einzige Licht im Zimmer stammte von einer indirekten
Beleuchtung. Das Mädchen lehnte sich für einen Augenblick an die Tür, ein
träges Lächeln auf dem Gesicht.
    »Eine Minute lang habe ich
gedacht, Sie würden mich enttäuschen, Lieutenant«, sagte sie. »Aber ich bin
bald dahintergekommen. Sich ein Diamantenhalsband ausleihen — das ist eine ganz
neue Masche für mich.« Sie ging auf mich zu und legte die Arme um meinen Hals.
Während sie ihren Körper gegen den meinen schmiegte, suchten ihre feuchten
Lippen meinen Mund. Sie schnurrte entzückt, während ihr Mund sich gegen den
meinen rieb und ihre Nägel sich in meinen Rücken gruben.
    Ich ergriff schließlich ihre
Arme und hielt sie von mir weg. »Ich bin wirklich gekommen, um mich mit Ihnen
zu unterhalten — wegen eines Diamantenhalsbandes«, sagte ich. Ihre Augen waren
halb unter den Lidern verborgen, ihr Atem schlug warm in mein Gesicht; ich
konnte ihr Parfüm riechen. Einen Augenblick lang versuchte ich, zu überlegen,
ob es wirklich so wichtig war, das Halsband zu bekommen. Schließlich — ein
Halsband kann ein Mann immer bekommen!
    Sie fuhr sich mit ihrer rosa
Zungenspitze über die Lippen. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen,
Lieutenant. Ich bin über achtzehn — und kein Mensch wird auf den Gedanken
kommen, hier hereinzuplatzen«.
    »Was dieses Halsband
anbelangt...«, sagte ich schwach.
    »Verdammtes Halsband!« Sie
machte sich von mir los, stapfte zum Toilettetisch hinüber und öffnete die oberste Schublade. Sie nahm einen flachen, kostbar
aussehenden Schmuckkasten heraus und öffnete ihn.
    Auf einem blauen Samtfutter lag
ein Halsband, dessen ausgesuchte Diamanten rote und blaue Blitze in meine
Richtung schossen. Ich gab einen anerkennenden Pfiff von mir.
    »Die meisten Männer reservieren
diese Art Pfiff

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