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Verbrechen im Rampenlicht

Verbrechen im Rampenlicht

Titel: Verbrechen im Rampenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schwarze
Designerbrille. Alles passte zu Tims Beschreibung der beiden Stardust- Mitarbeiter.
Gaby sah auf die Uhr. Sollten die zwei nicht gerade in der
Heinrich-von-Knast-Straße 123 sein?
    »Du, Natalie, wir müssen dich
etwas fragen«, sagte Gaby leise. »Aber besser nicht hier auf dem Flur.«
    Natalie sah verwundert aus. »Na
schön, gehen wir zurück in mein Büro.«
    »Also«, begann Gaby, als
Natalie die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. »Wir wissen etwas über eure
neue Show.«
    Natalie runzelte die Stirn.
»Welche denn?«
    » Try Hard — Kids ohne Gnade «, sagte Karl.
    »Und das soll eine Show von uns
sein?«, fragte Natalie verwundert.
    »Du kannst ruhig ehrlich sein.
Wir werden dich schon nicht bei deinem Boss verpfeifen.«
    »Das ist es nicht!«, beteuerte
Natalie. »Ich bin hier doch sowieso in ein paar Wochen wieder weg. Aber ich
habe wirklich nichts von so einer Show gehört.«
    Gaby zögerte. Sie wusste nicht,
wie weit sie Natalie vertrauen konnten. Allerdings war die Praktikantin
möglicherweise die perfekte Informationsquelle. Sie musste einfach den Sprung
nach vorn wagen.
    »Gibt es eine Möglichkeit,
rauszufinden, was für Shows geplant sind?«, fragte sie.
    »Die Daten befinden sich im
Intranet von Stardust, allerdings in einem passwortgeschützten Bereich.
Und wir Praktikanten haben nur einen beschränkten Zugriff.«
    »Intranet, du meint doch
sicherlich Internet«, korrigierte Klößchen die junge Frau.
    »Du hast schon ganz richtig
gehört«, erklärte Karl. »Das Intranet ist eine Art nicht öffentliches Internet,
das nur von Mitarbeitern genutzt werden kann — wie das lateinische Wort intra, also innen, schon verrät. Große Firmen benutzen ein Intranet, um
innerbetriebliche Infos zu hinterlegen und die Kommunikation zwischen den
Abteilungen zu vereinfachen.«
    »Aha«, machte Klößchen nur.
    »Normalerweise ist das Intranet
einer Firma sehr gut geschützt. Ich kann nicht versprechen, dass ich da
rankomme. Aber wenn Stardust auch seine fähigen IT-Mitarbeiter durch
unterbezahlte Praktikanten ersetzt hat, könnte es eine Chance geben.« Karl trat
näher an den Computer heran. »Hast du etwas dagegen, wenn ich mir diese Kiste
hier mal etwas genauer ansehe?«
    Natalie verzog das Gesicht.
»Dieser Ausbeuterverein liegt mir nicht gerade am Herzen. Aber ich will auch
nicht gegen die Regeln verstoßen.«
    »Natalie«, sagte Gaby
eindringlich. »Glaub mir, es ist wichtig, dass wir mehr über Try Hard erfahren. Mit der Sendung stimmt etwas nicht!«
    »Bitte!«, sagte nun auch
Klößchen und legte einen Augenaufschlag hin, den er sonst nur anwandte, wenn
jemand Schokolade verteilte.
    »Na gut«, sagte Natalie
schließlich. »Ich gebe dir zehn Minuten. Dann musst du aber fertig sein. Die
anderen beiden Praktikanten müssten schon längst aus der Besprechung zurück
sein. Wenn die mitbekommen, was hier läuft, gibt es Ärger.«
    Karl setzte sich auf den
Schreibtischstuhl und schnappte sich die Tastatur. »Gut, dann wollen wir doch
mal sehen, was uns das Baby hier verraten kann.«

 
     
    Karl klickte sich
hochkonzentriert durch ein paar Seiten.
»Na bitte, das sind doch alles Technologien von anno dazumal! Durch Natalies
Prakti-Zugriff bin ich ja schon mal drin. Und jetzt muss ich nur noch sehen,
wie ich den Passwortschutz der verbotenen Ordner knacken kann.«
    »Dann beeile dich bitte!«
Natalie ging zur Tür und sah durch die Glasscheibe hinaus auf den Flur. »Ich
fasse es nicht, dass ich euch bei so etwas helfe!«
    »Du wirst es nicht bereuen«,
sagte Gaby.
    »Ich hoffe nur, dass die
anderen Praktis sich Zeit lassen.« Natalie spähte erneut auf den Flur.
    »Sitzt ihr hier zu dritt?«,
fragte Klößchen.
    »Ja, teilweise sogar zu viert.
Dabei war das Büro ursprünglich nur für zwei Mitarbeiter vorgesehen. Aber die
wurden Anfang des Jahres wegrationalisiert.«
    »Klingt gefährlich«, meinte
Klößchen.
    »Das heißt entlassen«, murmelte
Karl, dann wandte er sich wieder dem Monitor zu. Er tippte einen Befehl ein.
Ein graues Feld mit der Aufschrift »Access denied« erschien.

    »Ganz einfach ist es nicht«,
gab Karl zu, »aber so schnell gebe ich nicht auf.«
    »Du schaffst das schon«, sagte
Gaby zuversichtlich. Karl wurde nicht umsonst auch »der Computer« genannt. Jede
freie Minute verbrachte er an seinen Rechnern und war manchmal nächtelang »on«.
Wie seine Eltern war auch Karl wissenschaftlich interessiert und hatte sich
schon immer für Informatik begeistert. Manchmal hatte man

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