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Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Titel: Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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sagen wollte.
    »Guten Abend«, sagte er, bevor sie sprechen konnte.
    Er bemühte sich um den ruhigen, entspannten Ton, den er gegenüber jedermann gebrauchen würde. Ohne Blickkontaktaufzunehmen und seinen Schritt zu verlangsamen, ging er stumm die Treppe hinunter. Zu Ishigamis Anweisungen gehörte es, dass sie sich wie gewöhnliche Nachbarn verhalten sollten, sooft sie sich begegneten, da sie nie wissen konnten, wann die Polizei sie beobachtete. So erwiderte Yasuko nur leise: »Guten Abend«, und stieg wortlos die Treppe hinauf.
    Er eilte zu dem üblichen Telefonhäuschen, nahm rasch den Hörer ab und führte seine Telefonkarte ein. Etwa 30 Meter entfernt gab es einen kleinen Supermarkt. Ein Mann, vielleicht der Betreiber, war dabei die Läden zu schließen. Sonst war niemand in der Nähe.
    »Ja, ich bin am Apparat.« Yasuko hob sofort ab. Es klang, als hätte sie mit Ishigamis Anruf gerechnet. Dies beglückte ihn auf unbestimmte Weise.
    »Hier Ishigami. Ist irgendetwas Außergewöhnliches passiert?«
    »Ja, die Polizei ist zu mir in den Laden gekommen.«
    »Ins
Benten-tei

    »Ja. Wieder dieselben Kommissare.«
    »Was haben sie diesmal gefragt?«
    »Ob Togashi schon mal im
Benten-tei
gewesen sei.«
    »Was haben Sie geantwortet?«
    »Natürlich, dass er noch nie dort gewesen sei. Der Kommissar sagte dann, er sei vielleicht gekommen, als ich nicht da war. Dann ist er nach hinten gegangen, um die Yonazawas zu fragen. Sie haben mir erzählt, der Kommissar hätte ihnen ein Bild von Togashi gezeigt und gefragt, ob diese Person schon einmal im Laden gewesen sei. Der Mann verdächtigt mich.«
    »Damit haben wir ja gerechnet. Sie müssen keine Angst haben. War das alles, was er gefragt hat?«
    »Nein, er hat sich auch nach der Bar in Kinshicho erkundigt, in der ich gearbeitet habe. Ob ich noch manchmal hinginge oder Kontakt zu den Leuten dort hätte. Ich habe alles verneint, wie Sie es mir geraten haben. Wozu er das wissen wolle, habe ich gefragt, und er hat gesagt, Togashi sei vor kurzem dort aufgetaucht.«
    »Aha, das war klar.« Ishigami nickte, den Hörer an sein Ohr gepresst. »Demnach hat Togashi bei Ihrer alten Arbeitsstelle nach Ihnen gefragt.«
    »Offenbar. Dort muss er vom
Benten-tei
erfahren haben. Der Kommissar meinte, alles weise daraufhin, dass Togashi mich gesucht hat, und deshalb bestimmt auch im
Benten-tei
gewesen sei. Ich habe ihm geantwortet, das sei ja alles schön und gut, aber er sei eben nicht da gewesen.«
    Ishigami dachte an Kommissar Kusanagi. Er schien ein umgänglicher Mann zu sein. Er drückte sich höflich aus, ohne sein Gegenüber zu bedrängen. Aber er war beim Morddezernat und verfügte gewiss über raffinierte Ermittlungs- und Befragungstechniken. Er war nicht der Typ, der die Leute durch Einschüchterung zum Reden brachte, eher lockte er die Wahrheit ganz nebenbei aus ihnen heraus. Er war ein scharfer Beobachter, denn er hatte den Umschlag mit dem Emblem der Kaiserlichen Universität in seiner Post sofort entdeckt. Man musste auf der Hut vor ihm sein.
    »Hat er noch etwas gefragt?«
    »Nein, das war alles, aber Misato …«
    Ishigami packte den Hörer fester. »Die Kommissare haben mit ihr gesprochen?«
    »Ja. Ich habe auch gerade erst davon erfahren. Sie haben sie auf dem Heimweg von der Schule abgepasst. Ich glaube, die beiden Kommissare, die auch bei mir waren.«
    »Ist Misato zu Hause? Kann ich sie sprechen?«
    »Ja, einen Moment.«
    Misato schien neben ihr zu stehen. »Hallo?«, sagte sie.
    »Was haben die Kommissare gefragt?«
    »Sie haben mir das Foto gezeigt und gefragt, ob er bei uns gewesen sei.«
    Das Foto von Togashi wahrscheinlich.
    »Und du hast gesagt, er sei nicht da gewesen, ja?«
    »Klar.«
    »Was wollten sie sonst noch wissen?«
    »Ein paar Sachen wegen des Kinos. Ob ich wirklich am 10. März dort gewesen sei. Ob wir nicht vielleicht das Datum verwechselt hätten. Ich habe gesagt, ich sei mir absolut sicher.«
    »Was haben sie noch gefragt?«
    »Ob ich meinen Freundinnen von dem Film erzählt oder eine Mail geschrieben hätte.«
    »Was hast du geantwortet?«
    »Keine Mail, aber ich hätte mit einer Freundin darüber gesprochen. Dann wollten sie die Namen von meinen Freundinnen wissen.«
    »Und hast du sie ihnen genannt?«
    »Nur Mika.«
    »Mika ist das Mädchen, dem du am 12. von dem Film erzählt hast, ja?«
    »Ja, stimmt.«
    »Gut gemacht. Haben die Kommissare noch mehr gefragt?«
    »Ja, aber nichts Besonderes. Ob ich gern zur Schule gehe, wie das

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