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Verdammte Deutsche!: Spionageroman (German Edition)

Verdammte Deutsche!: Spionageroman (German Edition)

Titel: Verdammte Deutsche!: Spionageroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Seyfried
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ist also alles glimpflich abgelaufen.«
    » Und Vivian? Was ist mit ihr?«
    » Die war auch im Gefängnis, aber aus einem ganz anderen Grund. Der Detektiv, der für die Festnahme ihres Vaters verantwortlich war, hat den Laden observiert. Sie hat das gemerkt, ist ihm heimlich in sein Stammlokal nachgegangen und hat ihm dort vor allen Leuten sein Essen ins Gesicht geschmissen!«
    Steinhauer schlägt sich lachend auf den Schenkel. » Der Bekleckerte war natürlich im höchsten Maß blamiert! Ich kenne ihn, hatte mal mit ihm zu tun. Ich sage Ihnen nicht, wie er wirklich heißt, aber er ist ein hochrangiger Geheimdienstmann. Hätte liebend gern sein Gesicht gesehen!« Er wischt sich eine Lachträne ab.
    » Dafür ist sie natürlich eingesperrt worden, vier Wochen hat sie absitzen müssen. Aber das ist vorbei. Es geht ihr gut, der Vater ist auch wieder frei und der Laden geöffnet. Jedenfalls, das Mädel hat es faustdick hinter den Ohren.«
    Seiler kann eine Weile nur den Kopf schütteln. » Unglaublich«, sagt er schließlich, » wie, zum Teufel, haben Sie das denn alles rausgekriegt?«
    Steinhauer schmunzelt. » Ganz einfach. Hab mich an ihre Freundin rangemacht, Emmeline, Sie kennen sie. Ich habe ihr erzählt, daß ich einen Artikel über die Deutschenpanik und ihre Auswüchse schreibe. Aber das meiste weiß ich von Petermans Anwalt.« Er schiebt Seiler eine Visitenkarte hin: Gilbert Mason, Journalist. London Correspondent for the Chicago Tribune, Chicago, Illinois, USA .
    » Noch etwas zu Ihrer Verabredung: Miss Peterman weiß nicht, daß sie mit Ihnen verabredet ist. Sie erwartet mich. Ich habe ihr gesagt, ich würde vesuchen, Sie telephonisch in Deutschland zu erreichen.«
    » Haben Sie sie denn getroffen? Wie geht es ihr?«
    » Ja, Miss Riley hat es organisiert. Und was Miss Peterman angeht: Warten Sie doch einfach ab.«
    » Kommen Sie mit zu unserem Treffen?«
    » Nein, ich lasse Sie natürlich allein mit ihr. Ich bin aber in der Nähe und passe auf.«
    Er streicht sich über den traurig herabhängenden Schnauzbart. » Kann sein, daß ihr ein oder zwei Geheime nachschleichen. Falls das der Fall ist, komme ich rein und gehe zu den Waschräumen. Sie folgen mir dann beide, so schnell es geht, ohne Aufsehen zu erregen.«
    London, Café Vienna, 11. März 1913, Dienstag
    Vivian schaut auf ihre kleine Uhr, eben rückt der Minutenzeiger auf die Zwei. Hoffentlich ist dieser Mr. Mason pünktlich. Ein amerikanischer Journalist, der aus Deutschland stammt, wie sein leichter Akzent verraten hat. Sein Englisch ist amerikanisch gefärbt, aber davon abgesehen recht gut. Ob er Adrian erreicht hat? Sie schaut durchs Fenster hinaus, die wärmende Teetasse in beiden Händen. Es regnet. Passanten eilen unter Schirmen vorbei. Ein Cab hält vor dem Café, das Pferd läßt den Kopf hängen und schnaubt Wasser aus den Nüstern. Das Tier tut ihr leid.
    Jetzt kommt der Fahrgast aus dem Cab herein, aber es ist nicht Mason. Zu jung und zu schlank. Blonder Schnurrbart und Brille, schwarzer Anzug ohne Regenmantel. Er hängt den naßglänzenden Bowler an den Hutständer und sieht sich suchend um. Ein Schreck fährt ihr in die Glieder. Der Mann sieht aus wie– aber nein, das kann doch nicht sein. Oder? Er kommt auf sie zu, sein Mund unter dem Schnauzer verzieht sich zu einem Lächeln. Sie stellt ihre Tasse ab, laut klirrt sie auf den Unterteller.
    » Ist es gestattet?« Er setzt sich, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Sie weiß nicht, was sie sagen soll. Sie starrt ihn einfach nur an.
    » Keine Bange. Der Schnurrbart ist nicht echt.« Er nimmt die Brille ab und schiebt sie in die Brusttasche.
    Es dauert einen Augenblick, bis sie ihre Sprache wiederfindet. » Adrian! Du meine Güte! Darauf war ich nicht gefaßt. Ach herrjeh. Woher weißt du, daß ich hier bin?« Es fällt ihr im selben Moment ein: » Der Journalist aus Amerika! Mr. Mason! Kennst du ihn etwa? Hat er das organisiert?«
    Adrian nickt. » Ja, er ist ein Freund von mir.« Er beugt sich vor und sagt leise: » Hör zu, Vivian, er wartet draußen. Falls er reinkommt, heißt das, daß dir jemand gefolgt ist. Hast du aufgepaßt auf dem Weg hierher?«
    » Ja, hab ich. Ich hab aber niemanden bemerkt.«
    » Gut. Wenn Mason reinkommt, sag ich dir sofort Bescheid, und wir tun so, als kennten wir ihn nicht. Wir sollen ihm dann unauffällig nachgehen. Ich glaube, er weiß einen Hinterausgang. Wir werden gleich bezahlen, damit uns in dem Fall niemand aufhält.«
    Sie faßt nach seiner Hand. » Ach,

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