Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
Vom Netzwerk:
doppelter Espressosdurch seine Blutbahnen kurven, und wollte sie noch nicht wegfahren lassen.
    »Wie lang waren Sie beide denn verheiratet?«
    »Zwei Jahre.« Das Lächeln verflog.
    »Und wie lang ist das her?«
    Sie zählte mit den Fingern nach. »
Zu Ende war es vor etwa sieben.
«
    »Gute Güte. Und er ist immer noch so verbittert? Nach der langen Zeit?« Wer konnte denn über so viele Jahre einen Groll gegen jemanden hegen? Natürlich kannte er den Trennungsgrund nicht. Aber er wäre jede Wette eingegangen, dass die Beziehung durch die Schuld des Schleimbeutels zerbrochen war.
    Lacey zuckte die Schultern und zog demonstrativ am Türgriff. Die Tür ließ sich nicht öffnen, weil Jack mit seinem Gewicht dagegen lehnte. Sie wich seinem Blick aus. Anscheinend wollte sie im Augenblick nicht mehr dazu sagen. Aber so niedergeschlagen, wie sie jetzt aussah, konnte er sie nicht wegfahren lassen. Er rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ich hoffe, Sie haben ihn vor der Trennung ordentlich durch die Mangel gedreht.«
    Lacey lächelte schief. »Ich glaube, wir sind uns da nichts schuldig geblieben. Aber möglicherweise bin ich ein bisschen auf seinem Ego herumgetrampelt.«
    »Autsch.« Jack drückte sich mit einer Grimasse die Hand aufs Herz. Ihr Grinsen freute ihn diebisch. »Manche Frauen bringen es darin zu wahren Höchstleistungen.«
    Lacey musterte ihn eingehend. »Auch schon den einen oder anderen Tritt abbekommen?«
    »Welcher arme Wicht könnte das Gegenteil behaupten?«
    »Wie ein
armer Wicht
kommen Sie mir ganz und gar nicht vor.«
    Grinsend beugte er sich ein wenig näher zu ihr. Seine Atemwolke berührte ihre Wange. »Aber was bin ich dann?«, flüsterte er.
    »Stur.« Sie zog erneut am Türgriff.
    »Ich wusste, dass Sie Tag und Nacht über mich nachdenken.«
    Sie lachte, fühlte sich aber ertappt. Und man sah es ihr an.
    Sie hatte tatsächlich an ihn gedacht.
    Jack ging einen Schritt beiseite, öffnete die Wagentür und half ihr hinein. Danach ließ er ihre Hand nicht gleich los. Sie zog sie mit einem fragenden Blick weg. Er kam wieder näher, hielt ihrem amüsierten Blick stand.
    »Können wir das bald wieder mal machen?«
    »Was denn? Uns halb zu Tode frieren? Oder mit meinem Ex streiten?« Lacey schlug einen unbefangenen Ton an, doch ihre dunklen Augen blickten ernst.
    Plötzlich musste er ihren Mund anschauen. Sie hatte die Lippen ein wenig geöffnet, ihre Zungenspitze befeuchtete die Unterlippe. Sein Körper straffte sich bei diesem Anblick. Ihr Atem stockte, als sie seine Reaktion bemerkte.
    »Lacey …«
    Ihm fehlten die Worte, doch sie verstand genau, was er sie gefragt hatte. Ihrem Gesicht sah er an, dass sie mit sich kämpfte. Sein Herz setzte eine Sekunde lang aus.
    »Okay.« Sie flüsterte nur das eine Wort.
    Er hatte sich gegen ihren gesunden Menschenverstand durchgesetzt.
    Jack stellte einen Fuß auf das Trittbrett, umschloss Laceys Gesicht mit seinen Händen und legte seine Lippen auf ihre. Seine Finger sanken in das blonde Haar, das er schon den ganzen Abend hatte berühren wollen. Er küsste Lacey fest und lang auf den Mund. Sie erstarrte nur kurz, dann merkte er, wie sie sich zu ihm beugte, seinen Kuss erwiderte und sich ihm öffnete. Das Blut rauschte in seinem Kopf. Ihr Mund war weich und warm, er nahm ein fast lautloses Aufseufzen tief in ihrer Kehle wahr. Dann spürte er ihre Hand an der Schulter und verfluchte seine dicke Jacke. Er wollte die Wärme ihrer Berührung empfinden können, wollte fühlen, wie ihre Hand über seine Haut …
    Sie löste die Lippen von seinen, ließ die Hand aber liegen.
    »Das ist keine gute Idee«, flüsterte sie.
    Er stand ganz still und versuchte, die Erregung im Zaum zu halten, die ihn überkommen hatte. »Wenn ich schon einen Fehler begehe, dann am liebsten einen großen.«
    Laceys Augen weiteten sich.
    Er drückte auf den Knopf der Türverriegelung, trat zurück und schloss die Wagentür. Sie starrte ihn durch das Fenster hindurch an, hatte die Finger auf die Lippen gelegt. Ihr verblüffter Gesichtsausdruck wich einem Lächeln. Hinter ihrer Hand konnte er die zuckenden Mundwinkel erkennen.
    »Los jetzt!« Er machte eine Geste, als wolle er sie verjagen. »Nach Hause mit dir!«
    Lacey ließ den Motor an und stellte den Automatikhebel auf D. Verwegen grinsend zwinkerte sie Jack zu, mit lachenden Augen. Sie imitierte sein Zwinkern vom Samstagmorgen, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Das hieß, sie erinnerte sich daran. Jacks Herz machte einen Sprung,

Weitere Kostenlose Bücher