Vereint
versprochen«, versicherte ich ihr.
Sie stieß ein grunzendes Geräusch aus und holte dann ein paarmal tief Luft. »Okay«, sagte sie und legte auf.
»Scheiße!«, knurrte ich und verfluchte die Tatsache, dass die vermaledeite Karre nicht schneller fuhr.
»Verstehe ich es richtig, dass bei ihr die Wehen eingesetzt haben?«, meldete Grant sich vom Beifahrersitz.
»Japp«, meinte ich kurz angebunden. Ich wollte jetzt nicht reden. Ich wollte nur schneller zu Blaire.
»Ich nehme an, dass es dir dann auch egal ist, dass du deine Putter dahinten liegen gelassen hast, oder?«
»Fuck, ja, der Putter ist mir scheißegal!«
Grant verschränkte die Arme vor der Brust. »Okay, okay, ich frage ja nur!«
»Sei so nett, und nimm mein Handy. Such darauf Abes Nummer, und ruf ihn an!«
Grant schnappte sich mein Handy und kam meiner Bitte nach, während ich den Cart parkte, hinaussprang und über den Rasen zum Parkplatz stürmte.
Blaire stand neben dem Mercedes, den ich ihr gekauft hatte, eine Hand am Auto und eine auf dem Bauch. Sie wirkte entspannter, als ich es erwartet hatte.
»Das ging ja schnell!« Als unsere Blicke sich trafen, lächelte sie.
»Ist alles okay mit dir?« Ich schlang einen Arm um sie und führte sie zur Beifahrerseite.
»Ja, jetzt schon. Die Krämpfe haben nachgelassen. Aber Rush, ich steige besser nicht in dieses Auto. Es ist nagelneu, und ich habe … na ja … ich bin nass«, sagte sie und stolperte über ihre eigenen Worte.
»Das Auto ist mir so was von egal! Steig ein. Ich bring dich ins Krankenhaus.«
Sie ließ sich von mir in den Wagen helfen, auch wenn man ihr ansah, dass es ihr widerstrebte. Sie wollte ihr neues Auto nicht einsauen. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Bevor du das Krankenhaus wieder verlässt, lass ich ihn komplett reinigen«, versicherte ich ihr, bevor ich ihre Tür zuschlug.
Ich rannte zur Fahrerseite, wo Grant mit nervösem Gesichtsausdruck stand. »Alles okay mit ihr?«
»Die Wehen haben eingesetzt«, sagte ich, als wäre das nicht eh sonnenklar, und riss die Fahrertür auf.
»Ich habe Abe angerufen. Was kann ich noch tun?«
»Ruf Dean an. Der wird’s auch wissen wollen«, erklärte ich, bevor ich die Tür zuzog. Über die Tatsache, dass ich weder meiner Mutter noch meiner Schwester Bescheid geben wollte, dachte ich lieber gar nicht nach. Es brachte nichts. Was Blaire anging, traute ich ihnen einfach nicht über den Weg.
»Meinst du nicht, du solltest vielleicht deiner Mom Bescheid geben? Oder meinst du, das interessiert sie überhaupt nicht?«
Ich warf einen Blick zu Blaire hinüber, während ich auf die Straße bog und dann Richtung Destin düste, wo das nächste Krankenhaus lag. »Das brauchen sie gar nicht zu wissen, finde ich. Das verdienen sie nicht«, erwiderte ich und griff dann hinüber und drückte ihr die Hand.
»Das ist jetzt unsere Familie. Deine und meine. Wir entscheiden, wen wir darin aufnehmen.«
Blaire nickte und lehnte den Kopf in die Kopfstütze. Ihrer verkniffenen Miene nach zu urteilen, musste sie Schmerzen haben, auch wenn sie keinen Ton darüber sagte.
»Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte ich, denn ich wollte, dass die Schmerzen aufhörten.
»Ja, fahr einfach«, erklärte sie mit einem angespannten Lächeln.
Sie drückte mir die Hand und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Puh, die wäre mal vorbei. Die Wehen sind noch nicht sehr lang und auch noch nicht knapp hintereinander, wir haben also noch genügend Zeit.« Sie klang atemlos.
Wieder drückte sie mir die Hand. »Rush!«
Beinahe wäre ich von der Straße abgekommen. »Was ist, Baby? Alles okay?« Mein Herz hämmerte.
»Della! Ich habe Della vergessen! Du musst Woods anrufen und ihm sagen, dass die Polizei gekommen ist und Della mitgenommen hat.«
Wer zum Geier war Della? Halluzinierte Blaire? »Baby, ich kenne keine Della«, erklärte ich behutsam für den Fall, dass an meiner Theorie etwas dran war. In den Büchern, die sie am Bett aufbewahrte, hatte ich darüber nichts gelesen.
»Della, das ist das Mädchen, mit der Woods was hat. Jimmy glaubt, sie treiben es miteinander. Sie war wirklich nett, und ich habe sie auf Anhieb gemocht. Sie sah so verschreckt aus! Woods muss ihr helfen!«
Aha, sie war im Club gewesen, um Jimmy zu besuchen. Und nicht, weil ihre Wehen eingesetzt hatten. Jetzt machte das Ganze Sinn. »Grant hat mein Handy. Wo ist deins?« Wenn ihr das nicht so viel bedeutet hätte, hätten mich Woods’ Liebesleben und der Umstand, dass
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