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Verflixt, diese Flirts

Verflixt, diese Flirts

Titel: Verflixt, diese Flirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhonda Stapleton
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mich bis zur Kunststunde durch den Rest des Schultags. Die meisten Schülerinnen schwirrten immer noch um Derek herum, aber die große Welle der Bewunderung schien ihren Höhepunkt schon hinter sich zu haben. Das war gut. Und die Schüler, die ich am vergangenen Wochenende zusammengebracht hatte, schenkten Derek keine Beachtung mehr.
    Doch wie mittlerweile ganz alltäglich, saß ich allein an meinem Tisch, während die halbe Klasse sich um Dereks Tisch drängte.
    Ich warf ihm quer durch den Raum einen Blick zu. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er mich so strahlend an, dass mir das Herz stehen blieb, und zwinkerte mir heimlich zu.
    Also hielt er mich doch nicht für eine totale Langweilerin. Meine Schultermuskeln entspannten sich. Ich versuchte, mich auf das Blumenarrangement zu konzentrieren, das wir zeichnen mussten.
    »Pssst.« Die Wasserstoffblondine Kristy, die im Unterricht meistens schwatzte, winkte Derek zuckersüß mit gespreizten Fingerchen zu.
    Er blickte auf und lächelte höflich. Dann senkte er wieder den Kopf und vertiefte sich in seine Zeichnung.
    Sie kicherte, hob ihren Stuhl hoch und stellte ihn dicht neben Dereks Stuhl.
    Mr Bunch sah sie scharf an. »Kristy, was soll das?«
    »Ich brauche einen besseren Blickwinkel«, sagte sie und flatterte unschuldig mit den Wimpern.
    »Störe Derek nicht – er konzentriert sich auf sein Kunstprojekt«, knurrte Mr Bunch, doch dann wandte er sich wieder seinem Notenbuch zu.
    »Derek«, flötete Kristy, »ich muss dich was fragen.«
    »Was denn?«
    Ich spitzte die Ohren. Auch wenn ich so tat, als würde ich nicht zuhören, indem ich eine starke Faszination an meinem Kunstprojekt vortäuschte, lauschte ich wie gebannt.
    »Ich wollte nur wissen, mit wem du auf den Schulball gehst.«
    Ich schluckte schwer und riss den Kopf hoch. Meine Hand zitterte plötzlich so stark, dass ich den Stift weglegte, weil ich Angst hatte, ihn fallen zu lassen.
    »Weil wenn du noch keine Tanzpartnerin hast, dachte ich, wir könnten vielleicht zusammen hingehen?«, fügte sie strahlend hinzu.
    Er verzog das Gesicht. »Na ja, eigentlich …« Er zögerte und sah sich Hilfe suchend im Klassenzimmer um.
    »Er geht schon mit mir hin«, sagte ich spontan.
    Er sah mich mit offenem Mund an. Ich sah ihn mit offenem Mund an. Dann machte ich die Augen zu und leckte mir die Lippen. Ich zerbrach mir den Kopf über meine nächsten Worte. »Was ich meine ist – na ja, er geht …«
    »Genau«, sagte Derek. »Ich geh mit Felicity hin. Sorry.«
    Schmollend sah Kristy Derek an. »Ach so, ich verstehe.«
    Für den Rest der Stunde saß sie mit finsterer Miene auf ihrem Platz, während mehrere andere Schülerinnen im Klassenzimmer meckerten, dass Derek schon eine Tanzpartnerin für den Schulball hatte. Mich. So viele giftige Blicke hatte ich noch nie geerntet.
    Ich glaube, ich habe in der ganzen Zeit kein einziges Mal Luft geholt. Sobald es zur Pause klingelte, stürzte ich aus dem Klassenzimmer und ging direkt in die Bücherei. Ich musste dringend mit Derek reden, um mich bei ihm für mein vorlautes Eingreifen zu entschuldigen.
    Die Minuten zogen sich unerträglich in die Länge, bis er schließlich auftauchte. Ich atmete erleichtert aus. Selbst wenn er wegen meines blöden Fehlers jetzt sauer auf mich war, bekam ich wenigstens die Chance, die Sache zu klären. Ich hatte ihn in eine Ecke gedrängt, in der er meinem wahnwitzigen Vorschlag zustimmen musste, um mich nicht vor allen anderen bloßzustellen.
    »Hör zu, was ich dadrin gesagt habe …«
    »Du, also wegen dem Schulball …«, sagte er und hielt inne, als er merkte, dass wir beide gleichzeitig redeten.
    Ich kicherte nervös. »Du zuerst.«
    Wenn ich ihn zuerst reden ließ, gab mir das vielleicht die Möglichkeit, mein Gesicht zu wahren – je nachdem, was er sagen würde. Ich könnte sogar behaupten, dass ich nur vorgehabt hätte, etwas Zeit für ihn rauszuschinden, damit er in Ruhe entscheiden könnte, wen er tatsächlich fragen wollte. Ja, das würde funktionieren. Es würde so aussehen, als hätte ich ihm nur helfen wollen, statt verzweifelt zu klingen.
    »Also«, fing Derek erneut an. »Ich bin froh, dass du dich bereit erklärt hast, mit mir zum Schulball zu gehen, weil ich dich sowieso fragen wollte.«
    Ich starrte ihn ungläubig an. Hatte ich richtig verstanden? »Hä?«
    Er grinste. »Ich wollte dich fragen, ob du mit mir hingehen willst. Ich fand den Freitagabend mit dir total lustig, und ich dachte, ein zwangloser Schulball könnte

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