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Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Titel: Verflixte Hühnersuppe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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bisschen aus wie ein zerflossener Farbkasten, und dafür überlege ich mir einen besonderen Spruch.
    „Du sollst den Frieden über die Schule hinaus in die Welt bringen und du sollst einen Schutz in dir tragen, der dich unzerstörbar macht! Und jetzt, mein kleiner Freund, führe es …“
    Beim letzten Wort spüre ich plötzlich eine kräftige Hand auf meiner Schulter. Meine Eingeweide ziehen sich so schlagartig zusammen, dass sie alle in ein Federmäppchen passen würden. Verflixte Hühnersuppe! Ich brauche vier elende Sekunden, ehe ich mich herumdrehen und in zwei grüne Augen starren kann.
    „Wunderbare Bilder, findest du nicht?“, sagt Steinkaul lächelnd. „Ich habe ein gutes Gefühl. Diesmal wird sicher niemand die Werke der Schüler zerstören.“
    „Das … das hoffe ich auch“, stottere ich. Panik bricht in mir aus. Wie lange hat er mich belauscht? Was hat er gehört? „Die … die Halle wirkt gleich lebendiger … äh … finden Sie nicht?“
    Steinkaul dreht sich um, rückt seine Brille zurecht und sieht sich die Bilder der Reihe nach an. „Erstaunlich! Die Farben sind so blühend, als wollten sie mir etwas mitteilen. Die gesamte Halle strahlt. Wirklich erstaunlich!“
    Was habe ich getan?! Er hat mich berührt, als ich den Spruch gefaselt habe! Hat das was zu bedeuten? Ich versuche, in seine Augen zu sehen, aber sie lächeln nur gütig.
    „Hier können Sie sich vom Stress erholen! Kommen Sie doch zwischendurch immer mal vorbei“, labere ich verzweifelt.
    Steinkaul schüttelt den Kopf. „Ich weiß etwas Besseres: Ich werde mir ein Bild in mein Büro hängen! Im liebsten wäre mir das hier. Frau Brummhäuser wird sicher nichts dagegen haben, ich werde sie gleich fragen.“
    Ich verschlucke mich, als er auf mein Bild zeigt.
    „Ich kann es dir nicht erklären“, fährt der Schulleiter fort, ohne auf mein Husten und Würgen zu achten. „Aber es ist, als wäre dieses Bild extra für mich gemacht. Diese Farben, diese Komposition – einfach perfekt!“

Kapitel 8
oder
Verflixte Hühnersuppe – sie sind da!
    Dass es mit Ricky nicht leicht werden würde, habe ich gewusst. Aber dass es einem psychischen Terrorakt gleicht, konnte ich nicht ahnen. Seit einer halben Stunde versuche ich Ricky klarzumachen, dass ich die Regeln bestimme und sie sich fügen muss. Schließlich platzt mir der Kragen. „Wenn du keinen Bock hast, mitzumachen, dann lass es eben bleiben!“
    Ihre Augen funkeln. „ Du hast gesagt, ich soll mitmachen!“
    „Weil ich glaube, dass es was für dich ist! Aber du bist scheinbar zu feige!“
    „Bin ich nicht!“
    „Dann komm in der zweiten Pause her und zieh mit Jonas und Alexander deine Runde! Kommst du nicht, weiß ich, dass du kneifst!“
    Ich drehe mich um als Zeichen, dass das Gespräch beendet ist. Alexanders verzweifeltes Gesicht hält mich nur einen kurzen Moment davon ab, den Raum zu verlassen. Dass er und Jonas mit ihr die Runde drehen sollen, scheint ihn nicht zu begeistern, aber das sind nun mal die beiden kräftigsten Jungen.
    Ricky kommt in der Pause natürlich zu spät. Jonas hat bereits einen roten Kopf vor Wut und Alexander ballt seine Hände in den Taschen zu Fäusten, als sie endlich davonziehen. Ich höre Rickys Stimme noch Minuten später durch die Flure hallen. Habe ich mich geirrt? Muss ich meinen kleinen Freund doch noch einsetzen und sie zur Vernunft zwingen?
    Und keine fünf Minuten später knackt mein Funkgerät.
    „Es geht nicht mehr!“, höre ich Alexander sagen. Er scheint fix und fertig mit der Welt zu sein. Im Hintergrund ist deutlich Rickys katzige Stimme unter vielen herauszuhören. „Ich wollte die anderen Polis rufen, aber Ricky meint, wir schaffen das allein! Jetzt stecken wir in der Klemme!“
    „Komm schon her, kleiner Dummkopf!“, faucht es aus der Leitung. Ricky kreischt mit vollem Elan ins Mikro. „Jetzt kannst du mal sehen, wie ich Probleme löse!“
    Schnell schalte ich mein Funkgerät aus. Während ich quer über den Schulhof laufe, arbeitet mein Gehirn auf Hochtouren. Was ist da passiert? Wie viele Verletzte gibt es schon, wie viele Tote?
    Ich erreiche eine Gruppe Oberstufenschüler, die mir schon öfter aufgefallen ist. Es sind vier Jungen und fünf Mädchen – und damit unserer Schülerpolizei deutlich überlegen.
    „Und ich sage, dass ihr den Müll aufheben und wegräumen sollt!“, faucht Ricky. Sie steht der Gruppe allein gegenüber, Alexander und Jonas tuscheln ein paar Schritte entfernt miteinander. Die Gruppe allerdings

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