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Verflixtes Blau!

Verflixtes Blau!

Titel: Verflixtes Blau! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ich über Nacht gehen lassen. Das Rezept stammt aus Italien. Sie nennen es focaccia. Das Brot wird fester, aber nicht schwer, was gut für Saucen, Käse und Fleisch ist.«
    » Französisches Brot ist doch tadellos für Fleisch und Käse, Lucien. Woher rührt deine plötzliche Faszination für das Italienische? Mir ist aufgefallen, dass du beim Malen mit einer dünnen Lasur arbeitest– wie ein Italiener.«
    » Sie waren die Meister, Henri. Es heißt sogar, die Italiener hätten den Franzosen das Kochen beigebracht. Katharina von Medici hätte nach ihrer Hochzeit mit König Heinrich II . eine ganze Brigade italienischer Köche mit nach Frankreich genommen und sei mit ihnen durch das Land gereist, um Bankette abzuhalten und ihrem Volk die Kochkunst zu bringen.«
    » Blasphemie!«, rief Toulouse-Lautrec. » Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Gott höchstpersönlich den Franzosen die Gabe der Cuisine geschenkt hat, und da er schon mal dabei war, hat er die Kochkünste der Engländer verflucht.«
    » Aber in der Malerei…«
    » Gut, es gab ein paar Italiener, die malen konnten.« Henri trat an den Herd, schöpfte eine Handvoll Dampf von der Kirschkonfitüre und atmete ihn ein. » Köstlich.«
    » Régine will sie morgen in die Croissants geben. Koste, wenn du magst.«
    » Nein, das Aroma genügt mir vorerst.«
    Lucien wendete den letzten Brotlaib auf dem mehlbestreuten Tisch und warf ihn auf das Blech. » Apropos, du bist längst nicht mehr so aromatisch wie bei unserer letzten Begegnung.«
    » Ich bitte um Verzeihung. Nach einer Woche im Bordell verliert man gern die Perspektive. Seither bin ich wieder zu Hause und bade in meiner Wohnung, ohne die Hilfe meiner Dienstmagd, die mich verlassen hat, wie ich hinzufügen sollte.«
    » Nun, wenn du wochenlang nicht nach Hause kommst, ohne Bescheid zu sagen… Diener wollen bezahlt werden, Henri.«
    » Daran lag es nicht. Ich habe sie im Voraus bezahlt, da ich dachte, ich würde den ganzen Monat bei meiner Mutter bleiben.«
    » Woran lag es dann?«
    » Penis«, sagte Toulouse-Lautrec.
    » Bitte?«
    » Ich habe ein Experiment durchgeführt. Einer Theorie folgend, basierend auf Informationen, die mir jüngst zugetragen wurden und für die ich eine Bestätigung suchte. Ich kam aus meinem Schlafgemach, au naturel, und die Magd reichte auf der Stelle ihre Kündigung ein, und zwar mit erheblich theatralischerem Getue, als angezeigt war, wie ich fand. Die Frau ist fünfundsechzig Jahre alt und Großmutter. Es ist ja nun nicht so, als hätte sie noch nie einen gesehen.«
    » Ich gehe davon aus, dass du deinen Hut trugst?«
    » Selbstverständlich. Hältst du mich für einen Banausen?«
    » Und befandest du dich, wenn die Frage nicht allzu persönlich ist, im Zustand der Bereitschaft?«
    » Um der Präzision des Experimentes willen, ja. Ich würde sagen, ich näherte mich zwei Uhr, mindestens halb drei. Ein Zustand, zu dem ich, wie ich hinzufügen sollte, gänzlich ohne ihren Beistand gelangte, da sie zu diesem Zeitpunkt im Salon Staub wischte.«
    » Und trotzdem ist sie dir weggelaufen? Es klingt, als solltest du dich glücklich schätzen, dass du sie los bist.«
    » Nun, ja, die alte Vettel weigerte sich, Fenster zu putzen. Höhenkoller.«
    » Und Penisse.«
    » Offenbar.Aber fairerweise muss ich sagen, dass ich Guibert dabeihatte, der das Experiment mit der Kamera festhalten sollte. Es war das erste Mal, dass er im Haus mit einem Blitz arbeitete, und er hat die Pfanne ein wenig mit Magnesium überladen. Die daraus resultierende Explosion und das Feuer mögen zu ihrer Flucht beigetragen haben.«
    » Feuer?«
    » Un petit peu.« Henri deutete mit Daumen und Zeigefinger an, wie klein das Feuer gewesen war, das die Magd vertrieben hatte.
    » Ich erinnere mich an Zeiten, in denen du deine Experimente auf Tinte und Papier beschränkt hast.«
    » Sagst ausgerechnet du, während du dieses abscheuliche, italienische Brot zubereitest.«
    » Touché, Graf Monfa.«
    Henri fuhr auf dem Absatz herum und betrachtete Lucien über sein pince-nez hinweg. » Und bist du nun genesen?«
    » Ich muss sie finden«, sagte Lucien.
    » Also nein.«
    » Es geht mir gut. Ich muss Juliette finden.«
    » Verstehe. Wenn ich deine Wünsche jedoch einen Moment ignorieren dürfte… wir müssen mit Theo van Gogh sprechen.«
    » Dann willst du mir also nicht helfen, sie zu finden?«
    » Ich dachte, ich hätte deutlich gemacht, dass ich gewillt bin, dich in diesem Punkt zu ignorieren. Wir können nicht einfach in

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