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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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Die meisten versuchen, sich in Erdlöchern oder im Müll wohnlich einzurichten. Viele warten darauf, dass die Regierung etwas an ihrer Lage ändert …“
    „Das werden sie nie!“, ruft ein Herr mit einer runden Nickelbrille dazwischen. Er wirft mir einen flüchtigen, aber doch eindeutig verächtlichen Blick zu. „Hatar’ali rührt keinen Finger, das wissen wir doch alle!“
    Hörst du das? Die wollen über meinen Vater herziehen! Genau so, wie ich es vorhergesehen habe!
    „Die Regierung hat, was sie braucht, und alles andere kümmert sie nicht“, fügt jemand hinzu. „Man sollte ihnen die Notreserven kappen, damit sie wissen, wie es ist, zu hungern und im Dreck zu leben!“
    „Hatar’ali ist den Regierungsmitgliedern verpflichtet“, wirft Mali’tora ein. „Er kann nicht anders handeln – und das wisst ihr!“
    „Er kann schon, wenn er will!“ Die Frau rückt ihren Stuhl zurecht. „Aber dazu müsste er seine Position aufgeben. Und wer macht das schon, wenn um einen herum die Hölle herrscht? Ich schlage vor, Feling’sis weiterreden zu lassen, diese Diskussion kreist wieder mal um den Pferdeapfel!“(4)

    Feling’sis räuspert sich. „Nach meinen Erkenntnissen haben sich mehrere Gruppen gebildet, die die Regierung stürzen wollen. Sie suchen sich Waffen oder stellen selbst welche her. Alles rüstet sich zum Angriff, niemand denkt daran, den Frieden ernsthaft anzugehen.“
    Er schweigt, so, als versuche er, sich das Chaos vorzustellen. Bevor er das Blatt hebt und weiter abliest, wischt er sich über die Stirn.
    „Letzten Monat sind es allein auf Labaido siebenhundert Tote gewesen, diesen Monat schätzt man die Zahl auf eintausend, wenn nicht noch mehr. Ich kann euch keine genaueren Auskünfte geben, weil meine Informanten in Lebensgefahr schweben, wenn sie zu viele Fragen stellen. Aber ich kann euch versichern, dass die Lage ernst ist. Wir müssen handeln!“
    „Wir?“, braust ein dicker Herr in einer grauen Jacke auf. „Die Regierung muss es tun! Wir haben alles Erdenkliche getan!“

    „Beruhige dich, Kinta’har, das wissen wir doch!“, beschwichtigt die Frau. „Wir haben davor gewarnt, dass diese Situation eintreten wird, aber man hat nicht auf uns gehört. Wir haben Hilfe angeboten, aber man schiebt uns die Todesopfer in die Schuhe. Wenn wir jetzt versuchen, einzugreifen, wird man uns vermutlich vernichten. Die Regierung stellt sich stur, sie will die Macht nicht aus den Händen geben.“
    „Wir könnten noch mehr Gruppen unterstützen, damit sie die Regierung sprengen. Wenn es genug Menschen sind, wird es einen Weg geben!“, sagt der Mann mit der Glatze.
    Feling’sis schüttelt energisch den Kopf. „Glaub mir, die Regierung ist eine Festung! Sie steht wie eine monströse Krone zwischen Schutt und Asche. Die Rebellen nennen sie den ,Silbernen Backenzahn‘, da gibt es kein Eindringen. Diejenigen, die es versucht haben, muss ich heute zu den Toten zählen.“
    „Dann müssen wir ihnen den Hahn zudrehen! Es ist die einzige Möglichkeit, sie aus ihrer Festung zu jagen!“
    Die Diskussion schleppt sich weiter voran, Mali’tora sitzt schweigend da und macht sich fortwährend Notizen. Mari bringt mir endlich den Tee, der mich auch gleich aufpäppelt. Doch obwohl ich durch die Gespräche inzwischen wach bin, lasse ich mich mutlos hängen.
    „Die müssen erst ihre Köpfe heiß reden, ehe sie zu einem Ergebnis kommen“, flüstert Großvater. Er lächelt mir aufmunternd zu, doch ich kann mich darüber nicht freuen. Was habe ich erwartet? Dass hier deutlich wird, wie sehr Mali’tora im Unrecht ist?
    „Nach deren Meinung ist mein Vater ein Verbrecher“, flüstere ich. „Aber ich werde mir erst ein Urteil bilden, wenn ich die andere Seite gesprochen habe!“
    Großvater nickt. „Das ist ein weiser Entschluss.“
    Wir lauschen noch den weiteren Vorschlägen, die Regierung auf Labaido zu stürzen, denn sie ist die Zentrale der Sieben-Welten.
    Schließlich erhebt sich Kintar’har.
    „Wir müssen den Trigonischen Kristall einsetzen! Dann wird sich die Lage beruhigen und wir können mit der Regierung verhandeln.“
    „Sie haben die Spiegelpaläste geschlossen, von denen die magische Kraft des Kristalls weitergeleitet wird“, klärt Feling’sis die Ratsmitglieder auf. „Einige haben wir selbst zerstört, damit uns die Hüter nicht beeinflussen können. Außerdem, wenn wir den Kristall hier einsetzen würden, nützt das auf Labaido gar nichts.“
    „Nun“, meldet sich Mali’tora zu

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