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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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inzwischen untergegangen war, schimmerte der Himmel über den Hügeln noch immer in blutigem Rot. Dazu verstärkte sich der beißende Geruch, der Torn schon zu Beginn aufgefallen war.
    Feuer! schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. In Summerset brennt es. Deshalb dieser rote Schein …
    Er beschleunigte seinen Schritt, nahm nicht die Serpentinen der Straße, sondern hetzte querfeldein den Hügel hinauf.
    Um ein entsetztes Stöhnen von sich zu geben, als er den Kamm erreichte und auf das Tal herabblickte, das sich jenseits davon erstreckte.

 

2. Kapitel
    Summerset stand in Flammen! Nicht nur ein oder zwei Häuser – die gesamte Stadt brannte lichterloh!
    Grellgelbe Flammen stiegen von den Häusern auf, Rauchsäulen kletterten in den Himmel, die vom Widerschein des Feuers blutig rot beleuchtet wurden.
    Dazu war das Kreischen von Sirenen zu hören, das zwischen den Häusern hin und her geisterte, die Schreie von Menschen, die voller Schmerz und Leid waren und selbst das Brausen des Feuers übertönten.
    Torn merkte, wie ihm Tränen in die Augen schossen. Der Anblick allein war schon schrecklich genug – die furchtbaren Schreie jedoch bohrten sich wie Messerstiche in sein Herz. Von weitem sah er Lastwagen und Panzer zwischen den Häusern fahren – Soldaten vom nahen Fort Bragg, die wahrscheinlich den Auftrag hatten, bei der Evakuierung der brennenden Stadt zu helfen. Fast im selben Moment vernahm Torn den dumpfen Knall einer Explosion, dicht gefolgt von einem hellen, durchdringenden Rattern.
    Aus tausend Geräuschen hätte er den charakteristischen Sound eines M-60-Maschinengewehrs sofort herausgekannt. Kein Zweifel – dort unten wurde scharf geschossen! Ging die Armee gegen Plünderer vor?
    Torn sah, wie eine Menschenmenge die Hauptstraße herab kam, darunter Frauen und Kinder – und wie die Besatzung eines Schützenpanzers ohne Skrupel das Feuer eröffnete. »Oh, mein Gott!«, entfuhr es ihm.
    »Das darf doch alles nicht wahr sein …!«
    Er setzte sich wieder in Bewegung, rannte den Hügel hinab, den brennenden Häusern entgegen. Er wusste nicht, was dort unten vor sich ging, aber er konnte nicht zulassen, dass Unschuldige getötet wurden. Was, zum Henker, dachte sich der Kommandant dieser Einheit?
    Je näher er kam, desto lauter wurde das Geschrei, desto mehr fühlte er die vernichtende Hitze der Flammen. Das erste Haus kam in Sicht – Taylor's Motel, wo Rebecca früher gearbeitet hatte. Hier hatten sie sich kennen gelernt, vor ein paar Jahren erst – aber Torn kam es so vor, als läge es eine Ewigkeit zurück.
    Das Motel stand in Flammen.
    Sowohl das zweistöckige Haupthaus als auch die beiden eingeschossigen Gebäudeflügel, in denen die Gästezimmer untergebracht waren, brannten lichterloh. Mit hellem Klirren barsten die Fenster und die bunten Neonbuchstaben, die auf ›Taylor's Motel – Vacancy‹ lauteten. Glassplitter spritzten nach allen Seiten.
    Seine Augen gegen die blendende Helligkeit und die enorme Hitze schirmend, rannte Torn auf das Gebäude zu.
    »Taylor!«, schrie er gegen die grollende Flammenwand, und für einen Moment war ihm, als könne er inmitten des lodernden Meeres aus vernichtender Glut eine menschliche Gestalt erkennen. Oder hatte er sich geirrt?
    Einen Herzschlag später durchlief ein markerschütterndes Knirschen das Haupthaus, die Konstruktion gab nach, und begleitet vom hämischen Zischen des Feuers, brach das Gebäude in sich zusammen. Eine Wolke von Staub und feuriger Glut stieg auf, triumphierend schlugen die Flammen über den Trümmern zusammen.
    Torn wich zurück, sah ein, dass er nichts mehr tun konnte. Er musste in die Stadt – vielleicht konnte er dort noch helfen …
    Obwohl seine Beine schmerzten und seine Lungen brannten von der rauchdurchsetzten Luft, rannte er weiter die Hauptstraße hinab, passierte das Ortsschild, das von Kugeln durchlöchert war. Eine leblose Gestalt lag daneben auf dem rußigen Asphalt. Torn beugte sich hinab, drehte sie auf den Rücken – und erstarrte, als er in die leblosen Augen eines jungen Mannes blickte.
    In seiner Stirn klaffte ein hässliches Loch, Fäden von rotem Blut bedeckten sein Gesicht. Neben dem Leichnam lag eine leere Patronenhülse auf dem Asphalt. Torn nahm sie an sich und betrachtete sie.
    Kaliber 5,56 Millimeter.
    Standardmunition der US-Armee.
    »Verdammter Mist«, knurrte Torn.
    »Was, zum Henker, geht hier vor?«
    Er schloss dem Jungen die Augen, bettete ihn in einer sinnlosen Geste des Mitgefühls auf den nackten

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