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Verflucht sei Dostojewski

Verflucht sei Dostojewski

Titel: Verflucht sei Dostojewski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atiq Rahimi
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Posten wiederbekommen, und nun wollen sie deine Akte … Weißt du übrigens, was sie in Parwaiz’ Tasche gefunden haben?«
    Rassul sieht ihn neugierig an. »Sie haben einen handgeschriebenen Brief von ihm gefunden: › Trauert um mich, aber rächt mich nicht!‹ Was für ein Mann, was für ein mutiger Mann! Weißt du, warum er sich umgebracht hat? Anscheinend haben seine Leute den Mörder seines Adoptivsohns gefunden. Doch bei der Auseinandersetzung wurden auch die Frau und das Baby des Mörders getötet. Genug davon … Sag mir, was soll ich schreiben?«
    Stille.
    »Alles! Ich habe dir alles gesagt.«
    »Alles? Das glaube ich nicht. Ich habe schon mal ein paar Zeilen notiert. Ich lese sie dir vor, und wenn es ein Problem gibt, sagst du mir Bescheid: ›Als Rassul das Beil hebt, um es der alten Frau auf den Kopf zu schlagen, schießt ihm plötzlich die Geschichte von Verbrechen und Strafe in den Sinn. Und schmettert ihn nieder. Seine Arme zittern, seine Beine wanken. Das Beil rutscht ihm aus den Händen. Es spaltet den Schädel der Frau, dringt tief in ihn ein. Ohne einen Schrei sinkt die Alte auf den rot-schwarzen Teppich. Ihr Schleier mit dem Apfelblütenmuster schwebt in der Luft, bevor er sich auf ihren schlaffen, fülligen Körper legt. Sie zuckt. Ein letzter Atemzug, zwei vielleicht. Ihre aufgerissenen Augen starren auf Rassul, der mit angehaltenem Atem, fahler als eine Leiche, mitten im Raum steht. Er zittert, sein patu gleitet ihm von den eckigen Schultern. Sein erschrockener Blick versinkt im Strom des Blutes, das aus dem Schädel der Alten rinnt, sich mit dem Rot des Teppichs vermischt, die schwarzen Linien bedeckt und sich dann langsam der fleischigen Hand der Frau nähert, die ein Bündel Geldscheine umklammert. Das Geld wird voller Blut sein …‹ Übrigens, warum hast du eigentlich das Geld nicht genommen?«

D ANKSAGUNG
    Mein Dank gilt allen, die ihren Segen zu diesem Roman gegeben haben:
    Laurent Maréchaux und Denis Podalydès für ihre wertvolle Lektüre;
    Danièle D’Antoni und Leili Anvar für ihre treffenden Hinweise;
    Rahnaward Zariab, Kambouzia Partovi, Hafiz Assefi, Rahima Katil und Sajad Zafar für ihren »persischen Blick« und ihre Unterstützung;
    Paul Otchakovsky-Laurens für alles;
    und für immer Christiane Thiollier und Sabrina Nouri.

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