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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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für einen anderen gestorben war … Wegen einer Intrige, eines Irrtums oder wie auch immer Schäfer auf diese wahnwitzige Idee gekommen war, Daniel sei Sascha … Ein absolut sinnlos ausgelöschtes Leben. Welch eine Verschwendung, welch grausame Fügung des Schicksals. Doch bei diesem Gedanken stieg Wut in Dühnfort auf. Keine Fügung war daran schuld, dass Daniel tot war, sondern das narzisstische Bedürfnis eines Menschen, das Recht selbst in die Hand zu nehmen, oder das, was er dafür hielt. Aug um Aug. Zahn um Zahn. Archaisch. Primitiv. Und so fatal falsch.
    Dühnfort dankte Buchholz und ging. Es war höchste Zeit, sich im Haus der Schäfers gründlich umzusehen.
    Alois war noch mit Bram beschäftigt. Wie sie den überführt und festgenommen hatten, gefiel Dühnfort. Alois machte sich. Kirsten war an ihrem Platz. »Wie weit bist du mit der Radfahrerin?«
    »Der Zeugenaufruf ist raus, und mit unserem Zeugen Ernst Meyer habe ich noch mal geredet. Er behauptet nach wie vor, Gerlinde Weylandt gesehen zu haben.« Kirsten zog die Stirn kraus. »Sollen wir der Sache überhaupt noch nachgehen? An Stefan Schäfers Täterschaft besteht ja kein Zweifel.«
    »Um den Fall sauber abzuschließen, müssen wir mit der Radfahrerin sprechen. Wir müssen wissen, was sie gesehen hat. Hoffentlich meldet sie sich aufgrund des Zeugenaufrufs.«
    Doch die Klärung der offenen Fragen hatte jetzt erste Priorität.
    »Wir sollten uns das Haus der Schäfers vornehmen. Kommst du mit?«
    Einen Augenblick zögerte sie. »Ich fahre mit meinem eigenen Wagen.«
    »Keine Sorge. Noch einmal vergesse ich dich nicht.«
    »Ich habe später einen Termin. Deshalb.«
    Kirsten wollte nachkommen. Dühnfort fuhr vor. Das Siegel an der Haustür war unbeschädigt. Er entfernte es und trat ein. Die stickige Luft im Haus trug den süßen Geruch von Fäulnis in sich. Jemand sollte sich darum kümmern, dass der Kellerraum geputzt wurde.
    Stefan Schäfer war ein Einzelkind, genau wie seine Mutter und sein Vater, die vor zehn Jahren bei einem Busunglück in Peru verstorben waren. Das hatte Dühnfort gestern von der Nachbarin erfahren. Lediglich Marlis hatte noch Familie. Ihren betagten Vater, der in St. Englmar im Bayerischen Wald lebte, und eine Schwester in Kiel. Dühnfort hatte sie bisher nicht erreicht. Vermutlich war sie in Urlaub.
    Er zog sich die Latexhandschuhe über und begann mit der Suche nach Antworten. Zuerst in dem Raum unter dem Dach, den Stefan Schäfer als Arbeitszimmer genutzt hatte. Schreibtisch und Regale, ein Sessel und ein Fernsehgerät. Dutzende Spielfilme auf DVD. Hauptsächlich Western und amerikanische Heldengeschichten, die Isas Vater hier angesehen hatte. Vielleicht war er auch zum Fußballgucken nach oben gegangen.
    Dühnfort durchsuchte den Schreibtisch, sah in Schubladen und Ordner. Das Übliche. Kontoauszüge, Gehaltsabrechnungen. Versicherungspolicen, die Unterlagen zum Hauskauf, Zeugnisse. Einige Fotos. Ein paar alte Briefe, aus der Zeit, als man sich noch Briefe schrieb. Der PC war nicht passwortgeschützt. Dühnfort sah die Mails durch. Hauptsächlich berufliche. Etliche von einem Freund. Oliver Pätzold. Studienrat in München. Die beiden kannten sich seit Schulzeiten. Nichts, was einen Hinweis auf den Irrtum gab, Daniel sei Sascha gewesen. Und auch keine Informationen, woher er die Ruger hatte.
    Es klingelte. Dühnfort ging hinunter und ließ Kirsten ein.
    »Und? Schon etwas gefunden?«
    »Bis jetzt nicht.« Abgesehen von der Vermutung, dass er ein einsamer Mann war. Doch das dachte Dühnfort nur. Gleichzeitig flutete Glück in ihm an. Er war nicht allein. Gina teilte sein Leben mit ihm. Noch immer erschien ihm das wie ein Geschenk. »Wir sollten die Strickmütze finden und den grauen Arbeitsoverall und am besten auch noch die Handschuhe, die er in der Tatnacht getragen hat.«
    Kirsten nickte. »Ich fange im Keller an.«
    Zwei Stunden später waren sie nicht weitergekommen. Kirsten durchsuchte mittlerweile das Wohn- und Esszimmer. Dühnfort hatte das Schlafzimmer auf den Kopf gestellt und sich auch Isas Zimmer vorgenommen, das ihm völlig unberührt erschien. Ein Ordner voller Ausdrucke der Facebook-Postings fiel ihm auf. Die hatte sie bestimmt nicht selbst gemacht. Vermutlich ihre Mutter. Dühnfort sah sie durch. Nirgends tauchte der Name Daniel auf. Das Tagebuch blätterte er durch. Auch dort wurde er nur am Rande erwähnt, im Zusammenhang mit Mika. Er steckte es ein und ging hinunter zu Kirsten.
    »Im Keller ist nichts. Er

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