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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Seit seiner Haftentlassung 2011 ist er in München gemeldet. Polizeilich ist er in den letzten Jahren nicht in Erscheinung getreten. Sah ganz danach aus, als wäre er sauber. Er ist der Pächter der Unberechenbar und zahlt brav seine Steuern.«
    Alois sah sich das Foto an. Ein drahtiger Kerl von der Statur eines Fliegengewichtboxers. Glatze, Ziegenbärtchen, Knopf im Ohr. Ein wirklich leckeres Bürschchen. »Bewaffnet?«
    Alexa zuckte die Schultern. »Wenn, dann mit einem Messer. Das war früher sein Markenzeichen. Er ist echt flink damit.«
    »Dann haltet Abstand«, meinte Patrick. »Wir machen das wie besprochen.« Er erklärte Alois das Vorgehen. Anike hatte Alexa in die Unberechenbar bestellt. Sie gingen davon aus, dass Bram ebenfalls da sein würde. Einen Deal im Wert von dreitausend Euro würde er selbst abwickeln, und ziemlich sicher nicht im Gastraum, sondern im Büro. Patrick würde vor Alexa hineingehen, sich an der Bar etwas bestellen und dann auf der Toilette verschwinden. Er bedankte sich bei Alois, der die Örtlichkeiten am Abend zuvor inspiziert hatte, für die Vorarbeit. Von der Toilette aus hatte Patrick das Büro im Visier und würde einschreiten, sobald Alexa bezahlte und die Pillen in ihrem Besitz waren. »In diesem Moment klicken die Handschellen. Für alle Fälle postieren wir Leo am Hinterausgang. Falls Bram abhauen will und ihm das wider Erwarten gelingen sollte, wird er nicht weit kommen.« Patrick sah auf die Uhr. »Für mich ist es Zeit zu gehen. Und du kommst am besten mit ein paar Minuten Verspätung. Pünktlichsein ist uncool«, meinte er an Alexa gewandt. »Leo bricht erst auf, wenn Alexa drinnen ist. Alles klar?«
    Die beiden nickten.
    »Und ich soll derweil Däumchen drehen?« Alois gefiel das nicht.
    »Du hältst dich von der Unberechenbar fern. Wir wollen das nicht vermasseln.« Patrick erhob sich und ging. Zwölf Minuten später folgte Alexa. Plötzlich wirkte sie aufgeregt. Sie ließ sich von Alois auf die Schulter klopfen und stapfte los. Kurz darauf verabschiedete sich auch Leo. Alois zahlte die beiden Cola, wartete noch einen Augenblick und schlenderte Richtung Unberechenbar. Seit fünfeinhalb Minuten war Alexa im Einsatz. Wenn es keine Probleme gab und Bram ihr keine Romane erzählte, musste das Geschäft langsam mal abgeschlossen sein.
    Er war noch fünfzig Meter von der Bar entfernt, als die Tür aufflog, jemand herausschoss, sich umsah, einen Haken schlug und in Alois’ Richtung spurtete. Glatze, Ziegenbart, Fliegengewicht.
    War wohl doch nicht so optimal gelaufen. Die Gasse war eng. Alois machte einen halben Schritt zur Seite, täuschte so an, Bram durchzulassen. Von hinten näherten sich Alexa und Patrick. »Halt! Stehen bleiben! Polizei!« Bram zog etwas aus der Gesäßtasche. Eine Bewegung aus dem Handgelenk. Ein metallisches Schnappen. Eine blitzende Klinge. Noch zehn Meter. Zeit, einzuschreiten. Alois zog in einer tausendmal geübten, fließenden Bewegung die Heckler & Koch aus dem Holster, stellte sich Bram in den Weg und brachte sie in Anschlag. »Polizei! Stehen bleiben!« Bram verlangsamte das Tempo, sah sich um, suchte einen Ausweg. Doch da war keiner. »Stehen bleiben!« Bram versuchte an Alois vorbeizukommen. Dummer Fehler. Er schob ein Bein vor. Brams verhakte sich darin. Er knallte auf den Boden, das Messer glitt ihm aus der Hand, schlitterte über Asphalt.
    Keuchend stoppten Patrick und Alexa neben Alois. »Merci vielmals.« Alexa grinste. Während sie Bram die Handschellen anlegte, sah sie zu Alois auf. »Wir sind ein klasse Team. Echt jetzt!«

76
    »Ohne jeden Zweifel. Das ist die Waffe, mit der Daniel erschossen wurde.« Zufrieden fuhr Buchholz sich übers Kinn.
    Die Sonne brannte zum Laborfenster herein und heizte den Raum auf. Dabei war es noch nicht einmal elf. Ein kurzer heftiger Regenschauer. Gerne auch ein Schneesturm oder Eisregen. Ein wenig Abkühlung. Dühnfort sehnte sich danach. Er stand Buchholz gegenüber auf der anderen Seite des Tischs, auf dem die Ruger lag.
    »DNA und Fingerspuren stammen von Stefan Schäfer. Du kannst den Abschlussbericht schreiben. Gratuliere.«
    Doch da gab es nichts zu gratulieren. Sie hatten es versaut. Und vom Abschlussbericht konnte er derzeit nur phantasieren. Tausend Fragen waren offen. Woher hatte Schäfer die Weißen Mitsubishi, woher die Waffe? Wer hatte ihm zugeflüstert, Daniel sei Sascha? Oder war er alleine auf diesen fatalen Irrtum gekommen? Wenn ja, wie?
    Die Vorstellung, dass Daniel stellvertretend

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