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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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die Munition, woher hattet ihr die?«
    »Auch aus dem Waffenschrank.«
    Das würde ordentlich Ärger für den Herrn Papa geben. Er hatte so gut wie jede Vorschrift missachtet, die es für die Aufbewahrung von Schusswaffen gab.
    »Hat dein Vater einen Revolver für das Kaliber .44 Magnum?«
    »Nein.«
    »Hatte er mal einen?«
    »Keine Ahnung. In den letzten Jahren jedenfalls nicht.«
    »So, und jetzt machen wir mal Butter bei die Fische. Du hast Daniel wirklich nicht geliebt. Du hattest guten Grund, ihm Tod und Teufel an den Hals zu wünschen. Er baumelte wie ein Damoklesschwert über dir. Er konnte dich jederzeit bei der Polizei hinhängen, dein gutes Renommee bei deinen Eltern zu Staub zerbröseln und vor allem deine beruflichen Träume von der Forschung platzen lassen. Jetzt erkläre mir, wieso du es nicht getan hast.«
    »Ich könnte das gar nicht. Und wenn, dann hätte ich die Walther von meinem Vater genommen. Eine andere Waffe habe ich nicht, und Sie suchen ja wohl nach einer .44er Magnum.«
    »Das überzeugt mich nicht so ganz. Wie sieht es denn mit einem Alibi aus?«
    »Als Daniel erschossen wurde, war ich auf einer Party. Dafür gibt es massenhaft Zeugen.«
    »Phillip gehört bestimmt dazu.«
    »Wir hängen nicht ständig zusammen wie die Kletten. Phillip war nicht dabei. Aber bestimmt sieben oder acht Leute, die sich an mich erinnern können.«
    »Wir werden das prüfen.« Alois reckte sich im Stuhl. Was Christian gesagt hatte, wirkte in sich erst einmal schlüssig. Keine Widersprüche. Nur der Sache mit der Waffe musste man noch genauer auf den Grund gehen. Er hatte offen und anscheinend ehrlich die Fragen beantwortet, und dort, wo er Ausweichmanöver versucht hatte, hatte Alois ihn schnell wieder auf Kurs bekommen. »Gut, ich glaube dir.«
    Die Erleichterung war Christian anzusehen.
    »Und jetzt kommen wir zur Bonusfrage. Okay?«
    »Okay.«
    Alois rief Buchholz an und bat ihn, eines der Tütchen bringen zu lassen, die sie bei Daniel gefunden hatten.
    Fünf Minuten später klopfte es. Ein Uniformierter reichte ein Kuvert herein. Alois legte es vor sich auf den Tisch und zog einen Druckverschlussbeutel mit den Weißen Mitsubishi hervor, den er Christian hinschob. »Wo bekomme ich die in München?« Gleichzeitig klingelte sein Handy. Verärgert zog Alois es hervor und sah aufs Display. Evi. Sie rief an, schickte keine SMS. Etwas musste sein. Beunruhigt meldete er sich.
    »Lois … dem Simon … es geht ihm schlecht. Du solltest kommen.«

54
    Dühnfort steckte den Kopf ins Büro. Kirsten war da. Alois nicht. »Wir haben die Bestätigung der KTU. Dettmanns Wagen ist ein Treffer. Wir machen jetzt ein Meeting. Weißt du, wo Alois ist?«
    »Ich habe ihn seit heute Morgen nicht gesehen.«
    Dühnfort versuchte ihn auf dem Handy zu erreichen. Doch es war ausgeschaltet. Mist! Auch wenn er Alois einiges durchgehen ließ, alles hatte Grenzen. Er würde ihm nahelegen, Urlaub zu nehmen, auch wenn er ihn hier brauchte. Dieses Hin und Her zwischen Arbeit und Krankenhaus ging nicht.
    »Mit diesem Spagat habt ihr hier nicht viel Erfahrung, was?«, meinte Kirsten.
    Er hatte keine Ahnung, was sie damit sagen wollte.
    »Lauter kinderlose Singles bei der Mordkommission. Oder ist das selektive Wahrnehmung von mir?« Sie beendete eine Eingabe am PC. »Ich meine den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit. Alois hat Anspruch auf zehn Tage bezahlten Sonderurlaub, wenn sein Sohn krank ist und er ihn betreut.«
    »Simon lebt bei seiner Mutter. Und Alois brauchen wir hier.« Wieder klang er kurz angebunden. Weil sie es wieder geschafft hatte, ihn mit ihrer merkwürdigen Art im Unklaren zu lassen, wie sie meinte, was sie sagte. Langsam hatte er den Verdacht, es lag an ihm. Empfangsstörungen? Falsche Frequenz? Die Unwägbarkeiten der Kommunikation?
    Und es war an der Zeit, Kirsten endlich zu sagen, dass sie einen guten Job machte. »Zurzeit kann ich auf keinen von euch beiden verzichten«, lenkte er ein. »Du machst deine Sache großartig.«
    Mit dem Kuli in der Hand schob sie sich energisch eine Haarsträhne hinters Ohr. Eine seltsam verlegene Geste, die nicht zu ihr passte. Jedenfalls nicht zu dem Bild, das er sich bisher von ihr gemacht hatte. »Danke. Schön, auch mal Anerkennung zu bekommen.«
    »Bitte. Gerne geschehen.«
    Das entlockte ihr tatsächlich ein Lächeln.
    Dettmann war zum fraglichen Zeitpunkt am Tatort gewesen. Die Spuren am Vorfahrtsschild stammten von seinem Lieferwagen und die Abdrücke des fehlerhaften

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