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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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hinter dem Haus um. Im Schatten einer Thujenhecke, die das Nachbargrundstück begrenzte, befand sich ein Holzschuppen mit Vorhängeschloss.
    Der Schlüssel war am Bund. Die Tür knarrte, als Dühnfort eintrat. Staubige Hitze umfing ihn. Im Gegensatz zum Chaos im Haus herrschte hier penible Ordnung. Zwei mannshohe Regale voll mit Werkzeugen, Maschinen und Zubehör. Bohr- und Schleifmaschinen, Akkuschrauber, Stichsäge, Winkelschleifer und alles an Verbrauchsmaterial, was das Handwerkerherz höherschlagen ließ. Bitboxen und Bohrersets, Schleifbänder und -scheiben, Kabeltrommeln. Sogar zwei Sägeblätter für die Kreissäge, die vor Dühnfort stand.
    Ein Auto näherte sich und stoppte. Der Motor erstarb, Türen wurden geschlagen. Dühnfort warf noch einen Blick auf dieses Lager und ging nach vorne an die Straße, wo ein Streifenwagen parkte. Die Kollegen waren eingetroffen. Einen der vier kannte Dühnfort von einer Festnahme vor über einem Jahr. Thomas Holtmann tat Dienst bei der PI 28 in Ottobrunn und war ein Schrank von Mann. Über seinem muskulösen Oberkörper spannte das Uniformhemd. Handschellen und Waffe baumelten am Gürtel. Damals hatte er einen randalierenden Verdächtigen in Schach gehalten, indem er ihn einfach in den Schwitzkasten genommen hatte. Nun grüßte er Dühnfort mit Handschlag und stellte die Kollegen vor. »Was steht an?«
    »Wir suchen einen Revolver. Vermutlich die Tatwaffe im Mordfall Ohlsberg.«
    »Der Bursche, der in Unterhaching erschossen wurde?«
    »Warst du da im Einsatz?«
    Holtmann schüttelte den Kopf. »Meine Schicht war schon vorbei.« Während er mit seinen Leuten das Haus betrat, kehrte Dühnfort zum Schuppen zurück. Etwas hatte sein Interesse geweckt. Er wusste nur noch nicht was. Eine Idee hatte ihn vorher gestreift. Flüchtig wie ein Gedanke zwischen Nacht und Morgendämmerung. Nun wollte er sich nicht ein weiteres Mal einstellen. Dühnfort beschloss, nicht weiter nach ihm zu fahnden, nur so würde er sich wieder einfinden. Also begann er nach der Waffe zu suchen und sah sich systematisch um, suchte in den Regalen, in Schachteln und Kunststoffboxen, leuchtete mit einer Taschenlampe, die sich in Dettmanns Fundus befand, in dunkle Ecken und Winkel, schob die Tischkreissäge vor die Tür und die Regale beiseite. Nichts. Keine der Bodendielen war locker, und keine der Schachteln enthielt einen doppelten Boden. Hier war die Waffe nicht. Die Kreissäge war schwer. Er zog sie zurück an ihren Platz, und dabei fiel sein Blick auf das Typenschild und einen Aufkleber. Zimmerei Martin Schulz GmbH, Ismaning. Der abhandengekommene Gedanke stellte sich wieder ein: seine Verwunderung über dieses Lager an Maschinen und Material. Ein kleines Vermögen stand hier herum.
    Dühnfort zog das Handy aus der Tasche, erfragte bei der Auskunft die Telefonnummer der Zimmerei Martin Schulz in Ismaning und ließ sich gleich verbinden.
    Nach dem vierten oder fünften Läuten meldete sich eine Frau. »Zimmerei Schulz, Maria Schulz, grüß Gott!« Die Stimme klang robust. Unwillkürlich stellte Dühnfort sich eine bodenständige, rotwangige Frau vor, die den Laden am Laufen hielt, während ihr Mann in der Werkstatt und auf den Baustellen nach dem Rechten sah. »Dühnfort, Kripo München. Ich habe eine Frage.«
    »Polizei? Aha. Worum geht’s?«
    »Vermissen Sie eine Tischkreissäge der Marke Scheppach?«
    »Vermissen? Sie sind gut. Des Drum kostet über dreitausend Euro. Natürlich vermissen wir die. Haben Sie die vielleicht gefunden?«
    »Könnte sein. Haben Sie zufällig die Typennummer?«
    »Zufällig nicht. Sondern ganz absichtlich. Ich hab nämlich Ordnung in meinen Unterlagen. Warten’S einen Moment.« Er hörte, dass sie das Telefon beiseitelegte, dann ein entferntes Rumoren und schließlich das charakteristische Klacken, mit dem ein Ordner geöffnet wurde. »So, da haben wir sie schon.« Sie nannte ihm die Nummer. Sie stimmte mit der auf dem Typenschild überein. Er fragte nach, wann und wo die Kreissäge gestohlen worden war, und erfuhr, dass sie bereits Anfang Mai von einer Baustelle in Kirchheim verschwunden war, obwohl ihr Mann sie angekettet und mit einem Vorhängeschloss gesichert hatte. »Ein Spezialschloss für über hundert Euro war das. Zertifiziert. So ein Schmarrn. Ein Glump, sag ich. Aufgebohrt hat er’s, wie wenn es ein Stück Käs gewesen wär.«
    »Kennen Sie einen Peter Dettmann?«
    »Dettmann? Wer soll das sein?«
    »Heizung, Lüftung, Sanitär.«
    »Nein. Den kennen wir

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