Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
Vom Netzwerk:
warfen und alle Kraft kosteten.
    Vor ihm leuchteten Bremslichter auf und rissen ihn aus seinen Gedanken. Er stoppte hinter dem vorausfahrenden Fahrzeug an der Ampel.
    Morgen, dachte er. Morgen werden wir an den See fahren. Es ist Zeit, wir waren schon viel zu lange nicht dort.
    Auf der Baustelle angekommen, umfing ihn staubige Hitze und das Dröhnen eines Bohrhammers. Er machte sich auf die Suche nach Senftleben und wurde nach oben geschickt. Im vierten Geschoss, direkt unter dem Dach, fand er ihn schließlich. Er besprach sich mit einem Arbeiter, der die Dämmung zwischen den Sparren anbringen sollte. Als er Dühnfort entdeckte, nickte er ihm zu und kam kurz darauf zu ihm. »Grüß Sie.« Den Helm schob er in den Nacken. »Wissen Sie inzwischen, wer den Jungen erschossen hat?«
    »Sagen wir mal so: Ich habe eine Vermutung.«
    »Und wie kann ich Ihnen da jetzt helfen?«
    Dühnfort betrachtete die Rollen Isoliermaterial. Ein gutes Dutzend stand unter der Dachschräge. Es waren dieselben, die er bei Dettmann gesehen hatte. Die Plastikverpackung war gelb und hatte an einem Ende einen breiten grünen Streifen. Darauf war die Produktbezeichnung gedruckt. Identisches Material gab es sicher auf zahlreichen Baustellen. »Vermissen Sie Rollen von diesem Dämmstoff?«
    Senftleben zog ein Päckchen Fisherman’s Friend aus der Hosentasche und schob sich ein Pfefferminz in den Mund. »Das ist eine gute Frage. Ich habe meinen Polier zusammengestaucht. Er hat den Lieferschein für hundertachtzig Rollen unterschrieben. Geliefert wurden aber nur hundertzweiundsiebzig. Und dann haben seine Leute das Zeug nicht komplett nach oben geschafft, sondern überall herumstehen lassen.« Er schob das Bonbon im Mund hin und her. »Wie viele haben Sie denn gefunden?«
    »Acht Stück. Wann haben Sie die Lieferung erhalten?«
    »Am Montag.«
    Nur Stunden später, in der Nacht zum Dienstag, war Daniel erschossen worden. Es passte zeitlich. »Ich glaube, Ihr Polier hat sich nicht verzählt. Kann ich ihn sprechen?«
    »Selbstverständlich. Er ist unten im Keller.« Senftleben begleitete Dühnfort hinunter.
    Als er sich zwanzig Minuten später wieder in sein Auto setzte, hatte er Gewissheit. Der Polier war sicher, dass die bestellte Anzahl an Dämmstoffrollen geliefert worden war. Ob seine Leute wirklich alles nach oben getragen hatten, dafür konnte er die Hand nicht ins Feuer legen. Es fehlten jedenfalls acht Rollen. Das hatten sie allerdings erst vor zwei Tagen bemerkt, als es ans Dämmen ging. Auf die Idee, dass diese Information für die Kripo wichtig sein könnte, war er nicht gekommen. Die Polizei suchte schließlich einen Killer und keinen Dieb, der nachts auf Baustellen klaute.
    Dühnfort schaltete das Radio an, während er zurückfuhr. Es kamen Nachrichten, gefolgt vom Wetterbericht. Dieser Jahrhundertsommer würde noch andauern. Temperaturen bis fünfunddreißig Grad. Kein Regen in Sicht.

64
    Dühnfort rief Buchholz an und erreichte ihn im Hofoldinger Forst, wo er die Untersuchung des Schießplatzes von Christian und Phillip gerade beendete. Geschosse und Hülsen des Kalibers 7,65 Browning waren alles, was er gefunden hatte. Dühnfort bat ihn, die Rollen Dämmmaterial auf Dettmanns Baustelle sicherzustellen und zu untersuchen. Ihnen musste der Nachweis gelingen, dass sie vom Tatort stammten.
    Dann war es Zeit, sich Dettmann vorzunehmen. Dühnfort informierte ihn über seine anstehende Vernehmung. Er verlangte nach seinem Anwalt. Bis der kam, würde es dauern.
    Kirsten war im Büro. Dühnfort suchte sie auf und brachte sie auf den aktuellen Stand. Während er sich verschwitzt und staubig fühlte und sich nach einer kalten Dusche sehnte, wirkte sie kühl und frisch wie immer. Weiße ärmellose Bluse ohne jede Knitterfalte, das Make-up perfekt. Aufmerksam hörte sie zu, wunderte sich allerdings. »Du meinst, Dettmann geht schwerbewaffnet nachts auf Baustellen zum Klauen?«
    »Es sieht danach aus. Ich bin sicher, dass Buchholz nachweisen wird, dass das Dämmmaterial auf seiner Baustelle vom Tatort stammt. Es wurde erst am Tattag geliefert.«
    »Die Pistole, mit der Daniel erschossen wurde, ist schwer und unhandlich. Wie Buchholz so schön sagte, ist sie zum ständigen Führen nicht geeignet. Warum sollte Dettmann eine derartige Waffe mit sich herumschleppen, wenn er auf Klautour geht?«
    »Ich weiß es nicht.« Dühnfort sah aus dem Fenster. Sie stellte die richtigen Fragen. »Es ist anzunehmen, dass er nur über diese eine verfügt. Bewaffnet

Weitere Kostenlose Bücher