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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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werden. Lass uns das Haus verkaufen und wegziehen. Lass uns noch einmal ganz von vorne beginnen. Ja? Das hätte sie am liebsten gesagt, doch sie schwieg.
    Es würde nichts ändern.

60
    Als kurz nach Mittag endlich der unverkennbare Klang von Alois’ Schritten auf dem Flur zu hören war, hatte Dühnforts Ärger den Siedepunkt erreicht. Er rief Alois zu sich ins Büro und machte seinem Unmut Luft. »Seit gestern Nachmittag bist du unerreichbar. Wenn du Urlaub brauchst, um Evi zu unterstützen, dann nimm dir frei! Und wenn nicht, dann melde dich ab und schalte dein Handy ein. So geht es nicht.«
    Alois ging sofort in Abwehrhaltung. »Cool down. Ich habe dir eine Mail geschickt. Wenn du deine Post nicht checkst, ist das nicht mein Problem.«
    »Welche Mail? Bei mir ist keine angekommen.« Dühnfort prüfte den Posteingangsordner seines PC. »Nichts.«
    »Das kann nicht sein.« Alois stellte sich neben ihn und starrte auf den Bildschirm. »Vielleicht ist sie im Spamordner gelandet.«
    Tatsächlich, da lag sie. Alois hatte sie kurz vor Mitternacht von seinem privaten Account geschickt.
    »Vielleicht solltest du die Spam-Einstellungen ein wenig runterschrauben«, meinte Alois.
    »Sieht ganz so aus. Und was ist mit deinem Handy?«
    »Der Akku ist leer. Shit happens. Das ist mir zum ersten Mal passiert.«
    »Gut, dann ist das ja geklärt. Wie geht es Simon?«
    Mit der Hand fuhr Alois sich übers Gesicht. »Besser. Eigentlich gut. Nur gestern Abend … da sah es mal nicht so gut aus.«
    Was wollte Alois damit sagen?
    Plötzlich lachte er. »Ich werde Evi wohl einen Antrag machen.«
    »Ihr wollt heiraten?« Das überraschte Dühnfort, obwohl er der Ansicht war, dass die beiden wunderbar zueinander passten. Allerdings musste Alois aufhören, weiter Kerben in seine Bettpfosten zu schnitzen , wie Gina das mal genannt hatte. Er ließ einfach nichts anbrennen. Ein nicht unbedingt ehekompatibles Verhalten.
    » Wollen eigentlich nicht. Ich hoffe, dass sie nein sagt.«
    »Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?«
    »Nicht wirklich. Ich verstehe es ja selbst nicht.« Wieder lachte Alois. »Es geht um einen Deal. Apropos Deal. Ich habe einen laufen. Mit unserem Landlord. Er hat mir einen Tipp gegeben, wie man an Weiße Mitsubishi kommt.«
    »Unser Landlord? Du meinst Christian von Oesner?«
    »Genau den. Steht alles in meiner Mail.« Alois berichtete von dem kleinen Geschäft, das er mit Christian vereinbart hatte. »Daniel hat die Jungs erpresst und beklaut. Ein Mordmotiv haben also beide. Ich werde jetzt noch ihre Alibis prüfen und dann heute Nacht der Unberechenbar einen Besuch abstatten.«
    »Wir sollten Christian und Phillip fragen, ob sie Dettmann kennen.«
    »Dettmann? Wer ist das?«
    Das ist jetzt nicht wahr, dachte Dühnfort. Ein Blick in die Akten, und du wüsstest es. Doch er wollte sich nicht ärgern. Außerdem beschlich ihn die Vermutung, dass Alois eine fürchterliche Nacht hinter sich hatte. Er sah völlig fertig aus. Nur gestern Abend … da sah es mal nicht so gut aus. Was wollte Alois damit sagen? Etwa, dass es Simon so schlechtgegangen war, dass Evi und er mit dem Schlimmsten gerechnet hatten? »Dettmann war zur Tatzeit am Tatort. Er ist der Fahrer des Lieferwagens und unser Hauptverdächtiger. DNA, Sohlenprofil und die Schramme am Auto, alles passt.«
    »Bingo. Dann haben wir ihn ja.«
    »Im Moment können wir noch nicht einmal beweisen, dass er Daniel kannte, und damit fehlt uns das Motiv. Außerdem haben wir keine Tatwaffe. Ganz zu schweigen von Einlassungen in der Sache.«
    »Okay. Was soll ich übernehmen?«
    »Du bleibst an den Weißen Mitsubishi dran. Kirsten und ich versuchen die Verbindung zwischen Dettmann und Daniel nachzuweisen. Entweder waren beide sehr vorsichtig, was bedeuten würde, dass Dettmann wohl einer von Daniels Ecstasy-Kunden war, oder sie kannten sich wirklich nicht.«
    »Dass sie sich nicht kannten, ist äußerst unwahrscheinlich. Weshalb hätte Dettmann einen Unbekannten in die Baustelle locken und erschießen sollen? Es sei denn, er war so auf Alk und Drogen oder voller Wut bis in die Haarspitzen, dass er ausgerastet ist.«
    Ein ähnliches Szenario hatte Dühnfort bereits gewälzt. »Dafür spricht nichts. Dettmann hat mit Frau und Kindern einen lauschigen Grillabend bei Freunden verbracht und gegen zehn die Familie nach Hause gefahren. Wenn es danach Streit mit der Frau gegeben hätte, wäre Dettmann dann in seiner Wut von Laim quer durch die Stadt bis nach Unterhaching gefahren, um

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