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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Hilfesuchend sah Dettmann seinen Anwalt an. Scharfenberg schien von dieser Entwicklung nicht angetan. »Ich würde mich mit meinem Mandanten gerne unter vier Augen beraten.«
    »Natürlich.« Dühnfort stand auf. »Wir warten solange draußen.«
    Die dritte Möglichkeit. Je mehr er darüber nachdachte, umso wahrscheinlicher erschien sie ihm. Ihre Vermutung, ein zweiter Mann sei am Tatort gewesen, schien zu stimmen. Nur waren die beiden keine Partner gewesen.

66
    »Mein Mandant räumt den Diebstahl von acht Rollen Dämmstoff auf der Baustelle in Unterhaching ein«, sagte Scharfenberg, als sie sich zwanzig Minuten später wieder im Vernehmungsraum gegenübersaßen. Kein Wunder, den hatten sie ihm ja schon so gut wie nachgewiesen.
    »Und? Mehr nicht? Wir sind hier für Mord zuständig und nicht für Diebstähle.« Kirsten ließ ihre Hand fragend im Ungefähren schweben.
    »Herr Dettmann möchte eine Zeugenaussage machen. Er hat den Mord an Daniel Ohlsberg nicht unmittelbar beobachtet, aber Wahrnehmungen gemacht, die damit im Zusammenhang stehen.«
    »Nicht beobachtet, aber Wahrnehmungen gemacht? Wie dürfen wir uns das vorstellen?«, fragte Dühnfort.
    »Er hat den Schuss gehört. Und er hat den mutmaßlichen Täter gesehen. Allerdings mehr als eine Stunde vor der Tat.«
    Dühnfort wandte sich an Dettmann. »Das würde ich gerne von Ihnen hören. Was ist passiert in dieser Nacht?«
    Die Piercings in Dettmanns linkem Ohr blitzten kurz auf, als er den Kopf hob. Das dünne Haar hatte er auch heute zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Angst und Nervosität waren Resignation gewichen. Er schien akzeptiert zu haben, dass er aus dieser Nummer nicht mehr herauskam. Eine erneute Verurteilung wegen Diebstahls und der Verlust der Bewährung waren ihm sicher und allemal besser als eine Mordanklage mit ungewissem Ausgang. Er räusperte sich. »Sie wissen es ja eh. Ich war in der Nacht auf der Baustelle. Ich bin da zufällig vorbeigekommen und hab gesehen, dass sie nur durch ein paar Gitter gesichert ist, die sogar ein Kleinkind beiseiteschieben kann. Da konnte jeder rein. Also hab ich mich mal umgesehen. Da stand jede Menge Isomaterial herum. Also, wenn man es einem so leicht macht … Wie soll man da nein sagen?« Nach Zustimmung suchend blickte er in die Runde. Er bekam sie nicht. »Dämmstoff konnte ich grad gut brauchen, also habe ich ein paar Rollen nach unten getragen.«
    Zufällig vorbeigekommen war Dettmann ganz sicher nicht. Er hatte sich auf einer seiner Diebestouren befunden und die Baustelle vorher ausspioniert. »Die Rollen standen also nicht im Erdgeschoss?«, fragte Dühnfort.
    »Nein, die waren alle oben im dritten und vierten Stock. Das war eine Schlepperei! Bei der Hitze.«
    »Und weiter?«
    »Nachdem ich die ersten unten hatte, habe ich die schon mal eingeladen. Was man hat, das hat man. Konnte ja sein, dass ich schnell wegmusste. Mein Wagen stand vor der Baustelle. Ich also wieder rein und die Schlepperei wieder aufgenommen. Irgendwann brauchte ich eine Zigarette. Die habe ich oben geraucht. Im ersten Stock. Und dann noch eine. Als ich grad damit fertig war und die nächsten Rollen, die ich dort schon geparkt hatte, runterschaffen wollte, habe ich unten plötzlich Schritte gehört. Ich also auf Zehenspitzen vor zur Treppe, mal gucken, wer sich da nachts um elf herumtreibt. Vielleicht ein Kollege, dachte ich. Während ich da so runterspechte, sehe ich eine Bewegung direkt unter mir. Am Fuß der Treppe steht einer. Ich hätte ihm glatt auf den Kopf spucken können. Ich wusste gleich, der ist nicht sauber. Schwarze Strickmütze, bei der Affenhitze. Ich überlege noch, was der wohl hier will, als er aus einem Rucksack eine Knarre holt und die entsichert. Schnapp. So ein metallisches Geräusch. Kennen Sie sicher. Mir fährt der Schreck in alle Glieder. Hoppla, denke ich. Das sieht nicht gut aus. Hier geht gleich was ab. Besser, du machst dich dünne. Doch runter konnte ich nicht. Der Kerl stand wie angeschraubt am Fuß der Treppe, und rauf konnte ich auch nicht. Da hätte er mich gehört. Also habe ich mich auf Zehenspitzen hinter die Isorollen verzogen. Wie eine Mauer standen die vor mir. Doch sicher gefühlt habe mich trotzdem nicht. Ich habe gewartet und gewartet. Da unten war es totenstill. Doch ich wusste, der ist noch da. Der wartet auf einen, und dann geht da unten was ab. Doch was hätte ich tun sollen? Handy hatte ich dabei, nur blöderweise lag das im Auto. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich das

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