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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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zweifelnd.
    »Dieser Söldner – Emrys – versprach dem Vampirkönig große Macht und eine Armee … er versprach ihm alles, was er haben wollte. Im Austausch sollte er ihm einen Unsterblichen bringen. Der Vampirkönig vertraute ihm und wurde mithilfe der Droge getötet, wobei er eine große Zahl seiner Anhänger mit in den Tod riss.«
    Natürlich war diese Geschichte reine Erfindung. Na ja – nicht der Teil mit dem Handel zwischen dem Vampirkönig und Emrys; aber der Teil, in dem dieser den Vampirkönig tötete. Das hatten die Unsterblichen Wächter zusammen mit Reordon und seinem Netzwerk erledigt.
    Und einer großen Ladung Napalm-B.
    »Also wollte Emrys einen Unsterblichen in die Finger bekommen?«, fragte Stuart, dem man ansehen konnte, dass sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete.
    »Hinter den Vampiren sind sie ebenfalls her«, gab Melanie mit ihrer weichen, aufrichtig klingenden Stimme zu bedenken. »Wir wissen nicht genau, welches Ziel sie verfolgen. Ich nehme an, dass sie die Vampire studieren und möglicherweise die Öffentlichkeit über ihre Existenz informieren wollen.«
    »Was ist so falsch daran, an die Öffentlichkeit zu gehen?«
    Bastien schnaubte. »Nichts, wenn man sein Geld dauerhaft in die Herstellung von schnellfeuernden Armbrüsten investieren möchte. Denn sobald sich das herumspricht, sind alle religiösen Fanatiker, Jagdbesessenen und Horrorfilm-Fans hinter uns her. Und zwar hinter uns
allen
. Andererseits – da die Vampire diejenigen sind, die Menschen angreifen, um von ihnen zu trinken, werdet ihr zweifellos ganz oben auf der Liste stehen.«
    »Verdammt.«
    »Genau.«
    »Und das ist noch nicht alles«, sagte Melanie. »Dieser Emrys und seine Männer sind brutale Schlächter. Wir haben gesehen, wozu sie imstande sind. Selbst wenn sie den Vampiren Reichtum und Macht und alles mögliche andere versprechen, werden sie die Droge gegen Sie und Ihre Kameraden einsetzen – und zwar dann, wenn Sie es am wenigsten erwarten. Das kann beim ersten Treffen passieren, vielleicht aber auch erst beim fünften oder fünfzehnten, wenn sie das Gefühl haben, dass Sie ihnen nicht mehr von Nutzen sind. Für diese Leute sind Vampire nicht viel mehr als Tiere – jederzeit ersetzbar. Und wenn sie die Vampire erst mal in ihrer Gewalt haben, werden sie sie foltern.«
    Bastien nickte. »Und mit studieren ist nicht gemeint, dass sie euren Blutdruck messen oder euch bitten, den Kopf zu drehen und zu husten. Sie werden euch komplett auseinandernehmen. Die Schmerzen, die ihr während eurer Verwandlung durchmachen musstet, sind nichts im Vergleich dazu.«
    Stuart fluchte.
    Als der junge Mann aufsprang und anfing, auf und ab zu marschieren, spannte Bastien kurz die Muskeln an, beruhigte sich aber sofort wieder.
    »Soll also heißen, ich bin am Arsch. Dieser verdammte Söldner will mich und jeden anderen Vampir tot sehen. Und für die Unsterblichen gilt dasselbe.«
    »Nein. Wenn das stimmen würde, dann wäre von dir nichts als ein Haufen Klamotten übrig – so wie bei dem da drüben. Die Unsterblichen sind auf der Suche nach Vampiren, die sich mit ihnen verbünden wollen.«
    »So ein Quatsch.«
    Melanie sah Stuart direkt in die Augen. »Das hier ist nicht das erste Mal, dass ein Unsterblicher einem Vampir seine Hilfe anbietet. Sie wären heute Abend nicht hier, auf dieser Lichtung, wenn Sie nicht von Bastien und dem, was er in der Vergangenheit getan hat, gehört hätten.«
    »Das stimmt zwar«, erwiderte Stuart mit einem schrillen Unterton in der Stimme, »aber er hat das nur getan, weil er sich für einen Vampir hielt!«
    »Aber darin liegt doch auch ein Vorteil«, beharrte sie. »Bastien hat zwei Jahrhunderte lang mit Vampiren zusammengelebt. Er weiß, was die Vampire durchmachen.
Ich
weiß, was sie durchmachen. Zwei Vampire haben sich unserem Kampf bereits angeschlossen. Hätten sie das nicht getan, hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, die Droge so zu verändern, dass sie einen Vampir nur
betäubt,
statt ihn zu töten.«
    Stuart blieb abrupt stehen. »Ist das wirklich wahr?«
    »Die beiden gehörten zu meiner Armee«, erklärte Bastien. »Sie waren klug genug, zu kapitulieren und die Unsterblichen Wächter um Hilfe zu bitten, statt nach meiner Gefangennahme weiterzukämpfen.«
    »Nach Ihrer Gefangennahme?«, wiederholte Stuart. »Die Unsterblichen haben Sie gefangen genommen?«
    Bastien zuckte mit den Achseln. »Natürlich bin ich nicht freiwillig mit ihnen mitgegangen – schließlich habe ich den

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