Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
leid.«
    Sie lächelte. »Ich hab sie schon.« Melanie beugte sich vor, um die Kappe aufzuheben. Plötzlich ergriff sie eine Vorahnung, und ein Schauer lief ihr über den Rücken – aber die Warnung kam zu spät.
    Cliff machte einen Sprung nach vorn.
    Vor Schreck schnappte Melanie nach Luft, als er sie fest packte, gegen sich presste und dann in den hinteren Teil des Raums zog, sodass sich das Sofa zwischen ihnen und Bastien befand.
    »Cliff?« Vergeblich versuchte sie, sich zu befreien.
    Er packte sie noch fester und zog sie weiter nach hinten.
    Heilige Scheiße!
Hatte er einen Anfall? Da er bislang noch keinen gehabt hatte, hatte sie auch nicht damit gerechnet.
    In diesem Augenblick drehte sich Bastien zu ihnen um.
    »Es ist alles in Ordnung!«, platzte Melanie heraus, da sie Angst hatte, dass er den Vampir angreifen würde. »Ich …«
    Im selben Moment, als sie die zitternde Hand in ihre Hosentasche schob, tastete Bastien nach seiner eigenen und zog die Autoinjektoren mit dem Betäubungsmittel heraus, die sie eigentlich jetzt in der Hand hätte haben müssen.
    Hatte er ihr tatsächlich die Injektoren geklaut? Aber wann? »Was soll das …?
    Er hob die Hand mit den drei Injektoren, entfernte die Plastikschutzhüllen mit den Zähnen und spuckte sie aus, sodass sie zu Boden fielen.
    »Bastien …«
    Mit einer schnellen Bewegung rammte er sich die Nadeln in den Hals und injizierte sich die Flüssigkeit.
    »Was zum Henker machst du da? Bist du wahnsinnig?«, schrie sie, die Stimme schrill vor Angst.
    »Wir müssen doch ausprobieren« – er hob die Hand mit dem ungetesteten Gegenmittel – »ob das funktioniert.«
    Panik überwältigte sie, als sie begriff, was er vorhatte. Cliff hatte keinen Anfall. Bastien hatte vor, dieses verdammte Serum zu testen.
    »Das kannst du nicht machen!« Sie versuchte mit aller Kraft, sich zu befreien, musste aber feststellen, dass sie gegen einen Vampir keine Chance hatte. »Cliff, lass das nicht zu. Ich flehe dich an!«
    »Das ist seine Entscheidung, Dr. Lipton.«
    Als ihn die Wirkung der dreifachen Dosis des Betäubungsmittels mit voller Wucht traf, schwankte Bastien.
    »Es könnte ihn töten!«
    Cliff schwieg.
    »Bastien, bitte! Tu das nicht.«
    Taumelnd machte Bastien einen Schritt nach hinten und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Er hob die Hand mit dem Autoinjektor, in dem sich das Gegenmittel befand, und injizierte sich die Substanz in die andere Halsseite.
    Melanie war wie gelähmt vor Angst. Sie brachte keinen Ton heraus und konnte ihn nur angsterfüllt anstarren, während die Sekunden vergingen.
    Eins. Zwei. Drei. Vier.
    Bastien kippte zur Seite und wäre beinahe gestürzt, fand aber das Gleichgewicht wieder, indem er sich auf dem Sofa abstützte.
    Neun. Zehn.
    Er ließ den Autoinjektor los, sodass dieser polternd zu Boden fiel.
    »Und?«, fragte Cliff, dessen Gesicht sie zwar nicht sehen konnte, aber die Besorgnis schwang deutlich in seiner Stimme mit.
    »Ich glaube nicht, dass es funktioniert.« Bastien schloss die Augen. »Ich spüre nur, dass die Droge mich lähmt.« Er sprach langsam und mit schwerer Zunge.
    Damit hatte Melanie nicht gerechnet. Auf die Idee, dass die Substanz überhaupt keine Reaktion hervorrufen könnte, war sie nicht gekommen. Dass dieses verdammte Aufputschmittel überhaupt keine Wirkung haben könnte.
    Beruhigend tätschelte sie Cliffs Arm. »Du kannst mich jetzt loslassen.«
    Sanft drückte er ihre Schultern, ließ sie los und trat einen Schritt zurück. »Es tut mir leid, Bastien hat mich um meine Hilfe gebeten. Nach allem, was er für mich getan hat, konnte ich nicht nein sagen, auch wenn er mir mit seinem Plan eine Heidenangst eingejagt hat.«
    Sie nickte und machte einen Schritt in Bastiens Richtung.
    Seine Knie gaben unter ihm nach.
    Mit einem Hechtsprung setzte Cliff über das Sofa und fing den Unsterblichen auf. Er schlang einen Arm um seine Schultern und führte ihn um das Sofa herum, damit sie sich setzen konnten.
    »Du spürst wirklich überhaupt nichts?«, fragte Melanie.
    Die Antwort war ein Kopfschütteln. »Hast du noch mehr davon?«
    »Bastien …«
    »Hol es her. Vielleicht war die Dosis nicht hoch genug.«
    Der Unsterbliche kippte nach vorn, stützte sich mit den Ellbogen auf den Knien ab und ließ den Kopf zwischen die Beine sinken.
    Tausend Gedanken schwirrten Melanie durch den Kopf, während sie aus dem Apartment stürmte und den Flur hinunter zum Labor rannte.
    »Ist alles in Ordnung, Doc?«, rief einer der

Weitere Kostenlose Bücher