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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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zerfiel.
    Wenn man den Vampiren erlaubt hätte, vollständig eingerichtete Küchen in ihren Apartments zu haben (zu viele scharfe und stumpfe Gegenstände, die als Waffe eingesetzt werden konnten), dann hätte sie es mit der altbewährten Methode versucht: Sie hätte sich eine Bratpfanne geschnappt und den beiden gesunden Menschenverstand eingebläut. Was konnte man sonst noch …
    Ihr Blick fiel auf die Barhocker. Die Vampire hatten die Erlaubnis, in ihren Apartments ein paar Snacks für zwischendurch aufzubewahren, Müsli und Zutaten für ein Sandwich. Außerdem gab es eine Frühstückstheke, an der sie essen konnten.
    Melanie duckte sich, als die beiden über sie hinwegflogen. Dann rannte sie zur Küchentheke, schnappte sich einen der hölzernen Barhocker mit schwarzem Sitzpolster und marschierte in die Mitte des Zimmers. Als die beiden wieder in ihre Nähe kamen, ringend und Knurrlaute ausstoßend, versuchte sie vorauszusehen, in welche Richtung sie taumeln würden, und holte aus. So weit und fest sie konnte.
    Wuuummm!
Als der hölzerne Barhocker auseinanderbrach, flog das Sitzpolster durch die Luft, und sie hielt nur noch ein hölzernes Stuhlbein in der Hand.
    Bastien wurde langsamer, beugte sich vor und griff sich an den Kopf. »Autsch! Verdammt, das hat wehgetan!«
    Cliff war ebenfalls stehen geblieben und wich geschickt aus, als Melanie erneut mit dem Stuhlbein ausholte. »Warte! Spieß mich nicht damit auf!«
    »Rühr dich ja nicht von der Stelle, Cliff«, warnte sie ihn mit klopfendem Herzen, wobei sie das Stuhlbein so fest umklammerte, dass sie sich wunderte, dass sich keine Holzsplitter in ihre Hand bohrten. »Bleib einfach da stehen.«
    Dann schob sie sich zwischen die beiden Männer, mit dem Rücken zu Bastien.
    Cliffs Augen begannen gelbbraun zu leuchten. Beschwichtigend hob er die Hände und trat den Rückzug an. »Bitte schlag mich nicht. Ich bin nicht verrückt geworden.«
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, schüttelte sie den Kopf. »Aber deine Augen leuchten.« Sie musste vorbereitet sein, für den Fall, dass er sie angriff. Da er direkt vor ihr stand, würde sie allerdings Schwierigkeiten haben, ihn zu treffen.
    »Wenn meine Augen leuchten, dann nur, weil ich Spaß habe.«
    »Darauf wette ich.«
    »Nicht so. So habe ich das nicht gemeint. Dieser kleine Kampf war für mich die größte Herausforderung seit diesen ganzen Stärke- und Ausdauertests, denen du mich vor ein paar Jahren unterzogen hast. Es ist einfach ein gutes Gefühl, mal wieder aktiv zu sein.«
    »Aktiv? Du hast Bastien angegriffen!«
    »Weil ich ihn darum gebeten habe«, meldete sich Bastien hinter ihr zu Wort.
    Sie riskierte einen Blick über die Schulter. Auf Bastiens Stirn prangte eine große rote Beule. »Wie bitte?«
    »Ich habe ihn gebeten, mich anzugreifen.«
    Erstaunt ließ sie das Stuhlbein sinken und starrte ihn an. Die Beule auf seiner Stirn verfärbte sich dunkel, heilte und verschwand. Die Angst, die Adrenalin heiß durch Melanies Venen gejagt hatte, verwandelte sich in kalte Wut. »Du hast
was
getan?«, brüllte sie fassungslos.
    Verwirrt sah Bastien Cliff an. »Soll ich es noch einmal wiederholen?«
    »Darauf würde ich verzichten«, riet ihm der Vampir klugerweise und trat den Rückzug an.
    Bastien sah Melanie an. »Ich wollte mich nur vergewissern, ob ich trotz des Gegenmittels einem Kampf gewachsen bin. Nur für den Fall, dass meine Atmung oder mein Herz … Na ja, ich wollte wissen, wie lange es dauert, bis ich meine Kraft und Schnelligkeit zurückgewonnen habe.«
    Unglaublich!
Fassungslos warf Melanie das Stuhlbein fort. »Das alles war geplant?«
    »Ja«, bestätigte Bastien.
    »Von euch beiden.«
    »Ja.«
    »Ohne euch vorher mit mir abzusprechen.«
    Leicht verunsichert sah Bastien zu Cliff. »Ja.«
    »Verdammt noch eins, bevor ihr so was noch mal macht, warnt mich gefälligst vorher!«, rief Melanie aufgebracht. Sie hatte am ganzen Leib gezittert, in dem Glauben, dass Cliff einem dieser unvorhersehbaren gewalttätigen Anfälle zum Opfer gefallen war, mit denen auch Joe zu kämpfen hatte. Halb verrückt vor Angst, dass Bastien ihm wehtun oder ihn sogar töten könnte oder dass umgekehrt Cliff Bastien verletzen oder töten könnte, weil er von dem Betäubungsmittel geschwächt war … Und die beiden Männer standen vor ihr wie zwei Kinder, die sich am Samstagmorgen beim Anschauen von Zeichentrickserien ein bisschen auf dem Teppich vor dem Fernseher gebalgt hatten!
    Plötzlich wurden Cliffs Augen groß.
    »Was ist

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