Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
Wachmänner hinter ihr her, während sie ihre Schlüsselkarte durchzog und mit zitternden Fingern den Sicherheitscode eintippte.
    »Ja.«
    »Sind Sie sicher? Sie sehen ein wenig …«
    Ein Summen ertönte.
    Melanie riss die Tür auf und beeilte sich, die beiden restlichen Autoinjektoren aus dem Schrank zu holen.
    Es hatte nicht funktioniert. Das Aufputschmittel hatte keine Wirkung gezeigt. Wie war das nur möglich? Sie hatte nicht übertrieben, als sie gesagt hatte, dass sie es nicht einmal an einem komatösen Elefanten testen würde. Ein Mensch würde es nicht überleben, wenn man ihm das Mittel injizierte. Er würde sterben, und zwar sehr schnell.
    Und Bastien spürte überhaupt nichts.
    Nachdem sie die Tür wieder hinter sich zugezogen hatte, marschierte sie eilig zurück zu Cliffs Apartment.
    »… verstört aus«, sagte der Wachmann.
    »Wie bitte?«, fragte sie abwesend.
    »Sie sehen etwas verstört aus. Sind Sie ganz sicher, dass …?«
    »Ich bin in Ordnung.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Es war einfach ein harter Tag. Oder besser gesagt: eine harte Nacht.«
    Er musterte sie zweifelnd. »Nun ja, wir sind jedenfalls hier, wenn Sie uns brauchen.«
    »Ich danke Ihnen, Mark. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    Sobald sie das Apartment betreten hatte, beeilte sie sich, die Tür hinter sich zu schließen, und ging um das Sofa herum. »Irgendeine Veränderung?«
    Als Antwort schüttelte Cliff nur den Kopf.
    Bastien hob den Kopf und streckte auffordernd die Hand aus.
    Als Melanie für ihn die Kappe von der Spritze abziehen wollte, machte er eine abwehrende Geste.
    »Ich muss das allein schaffen.«
    Sie reichte ihm den Autoinjektor.
    Ungeschickt entfernte er den grünen Sicherheitsverschluss und injizierte sich die Substanz in den Oberschenkel, wobei er den Injektor zehn Sekunden lang festhielt, so wie Melanie es ihm beschrieben hatte.
    Gespannt hielt sie den Atem an.
    »Spürst du was?«, erkundigte sich Cliff.
    »Ich glaube schon.« Er streckte die Hand aus. »Gib mir noch eine.«
    »Warte lieber noch ein bisschen. Die Wirkung könnte …«
    »In einem Kampf hätte ich auch nicht mehr Zeit. Gib mir noch eine.«
    Sie gab ihm die letzte Spritze.
    Dieses Mal hatte er keine Schwierigkeiten mit der Kappe.
    Trotz ihrer Besorgnis verspürte Melanie ein Fünkchen Hoffnung.
    Wieder injizierte er sich den Wirkstoff in den Oberschenkel, auch dieses Mal wartete er zehn Sekunden ab.
    Bastien hatte recht. Zehn Sekunden waren zu lang. Jetzt, da sie eine genauere Vorstellung hatte von der Dosierung – tatsächlich war es eine aberwitzig hohe Menge –, könnte sie die Zeit halbieren, die es dauerte, die Injektion zu setzen.
    Bastien schmiss den Autoinjektor auf den Couchtisch und erhob sich. »In Ordnung. Langsam wird es besser. Ich fühle mich nicht mehr ganz so schwach.«
    Er schob Melanie beiseite, entfernte sich vom Sofa und fing an, im Zimmer auf und ab zu laufen.
    In Anbetracht all der Ängste, die sie in Bezug auf die ungetestete Substanz durchgestanden hatte, hatte Melanie Mühe, sich ein Gefühl der Ernüchterung zu verkneifen.
    Der Gedanke war ihr kaum durch den Kopf geschossen, da schoss Cliff urplötzlich durch das Zimmer, packte Bastien und schleuderte ihn an die gegenüberliegende Wand.
    Fast wäre Melanie das Herz stehen geblieben.
    Bastien gab einen unartikulierten Laut von sich und stürzte sich in den Kampf.
    Während Melanie die beiden mit großen Augen und offenem Mund anstarrte, krachten Bilderrahmen und große Stücke Rigips zu Boden. Es war unmöglich, Einzelheiten auszumachen, während die beiden gegeneinander kämpften, wobei sie sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch das Wohnzimmer bewegten. Um sie herum begannen sich die Überreste zerschmetterter Möbelstücke aufzutürmen. Ihr Kampf wurde untermalt von gelegentlichen Knurrlauten, Flüchen und dem lauten Krachen zerberstenden Mobiliars.
    Hektisch sah sich Melanie im Zimmer um. Die Wachmänner zu alarmieren kam nicht in Frage. Allerdings – wenn die beiden weiterhin so laut waren, wäre das ohnehin nicht mehr nötig. So sehr, wie die Wachleute den Unsterblichen verabscheuten, würden sie sie wahrscheinlich einfach nur aus dem Weg schubsen und das Feuer eröffnen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wen sie trafen und wie schwer sie die Getroffenen verwundeten. Melanie wollte aber nicht, dass einer der beiden Männer verletzt wurde.
    Sie konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen, als das Sofa in seine Bestandteile

Weitere Kostenlose Bücher