Verfluchter Bastard! (German Edition)
verwirren.
„ Im
Zweifelsfall würde ich auch davor nicht mehr zurückschrecken“,
sagte Charles McKinley mit bestimmter Miene.
„ Ich
bitte Euch, Vater. Der Blackwell-Clan ist mittlerweile so arm wie
eine Kirchenmaus. Das sind doch nur unverschämt dreiste
Mitgiftjäger. So blind und taub könnt Ihr doch noch nicht sein, um
das nicht zu erkennen. Ein Blackwell ist alles andere als
standesgemäß!“
„ Seit
wann interessieren dich gesellschaftliche
Dünkel? Du scherst dich doch selbst nicht darum. Ich finde, das sind
geradezu ideale Voraussetzungen für eine Ehe mit Lorn Blackwell.“
„ Da
steckt doch mit Sicherheit Margaret Blackwell dahinter. Was hat diese
alte Hexe gegen Euch in der Hand, dass Ihr Euch auf so einen
miserablen Handel einlassen wollt?“
Cathys
Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt und musterten ihren
Vater mißtrauisch.
„ Ich
bin nicht erpressbar“, antwortete ihr Vater mit sicherer Stimme.
Doch für Cathys Geschmack kam seine Antwort etwas zu schnell.
„Allerdings hat Margaret Blackwell ein ähnliches Problem wie ich.
Auch sie braucht dringend männliche Nachkommen.“
„ Aha.
Noch hat sie ja einen. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass Lorn
Blackwell sich freiwillig als Zuchtbulle zur Verfügung stellt. Wie
tief gesunken, oder besser gesagt, wie verzweifelt muß der
Blackwell-Clan wohl sein, wenn der stolze und eitle Lorn Blackwell
bereit ist, sich als männliche Hure an mich, das Schlachtross, zu
verkaufen? Wie weit geht diese Farce eigentlich? Wird er mir den Hof
machen und Minnegesänge trällern?“ Cathys Stimme triefte nur so
vor Spott.
„ Hör
auf mit dieser Spotterei, Cathy. Lorn Blackwells Begeisterung über
die Heirat mit dir hält sich ebenfalls in Grenzen.“
„ Vorsicht,
Vater. Der Mann könnte mir sonst noch sympathisch werden“, ätzte
Cathy sarkastisch.
„ Bilde
dir nur nichts ein. Er ist von dir ebensowenig begeistert, wie du von
ihm. Er hält dich für eine häßliche, frigide, alte Ziege.“
„ Oh,
Charme besitzt er auch noch.“
„ Er
würde sich vermutlich lieber mit einem echten Schlachtroß ins Bett
legen, als mit dir.“
„ Jetzt
besitzt er alle meine Sympathien. Damit wäre die Hochzeit ja Gott
sei Dank vom Tisch.“
„ Keineswegs.
Ihr werdet miteinander verheiratet. Ihr passt wunderbar zusammen.
Beide seid ihr stur, stolz und verblendet – ihr habt einander
wahrlich verdient.“
„ Was
wollt Ihr eigentlich, Vater? Mich verheiraten oder mich umbringen?
Wie könnt Ihr auch nur im Entferntesten glauben, dass eine Ehe, bei
der sich beide Eheleute schon von vornherein nicht ausstehen können,
gut gehen kann? Wollt Ihr mich schon zu Lebzeiten in der Hölle
sehen?“
Charles
McKinley verkniff sich eine bissige Antwort. Er wusste, jedes weitere
unbedachte Wort würde den Sturkopf seiner Tochter nur noch härter
werden lassen.
„ Verdammt,
Cathy. Wieso sträubst du dich so vehement gegen eine Heirat? Du
brauchst einen Erben! Wofür hast du sonst all die vielen Jahre so
hart gearbeitet?“
„ Das
ist es ja gerade!“, rief Cathy böse schnaubend. „Ich werde nicht
zulassen, dass ein dahergelaufener Ehemann sich die reichen Früchte
meiner Arbeit einfach so einverleibt. Bei einer Heirat verlöre ich
alles, wofür ich lebe und arbeite. Meine Unterschrift auf einer
Heiratsurkunde würde mich entmündigen und einen dummen Mann für
immer ermächtigen! Nur über meine Leiche!“
„ Verdammt,
Mädchen. Was ist, wenn ich sterbe? Willst du, dass alles an einen
weitläufigen Neffen fällt, anstatt an deinen Sohn?“
„ Ich
würde nur Euren Titel und Gut McKinley verlieren, Vater. Meine
Unternehmen aber blieben mir. Ohne diese, ist Gut McKinley so gut wie
wertlos! Geld bedeutet Macht und Freiheit, Vater. Diese Güter
tausche ich niemals freiwillig gegen Abhängigkeit und Willkür ein!“
„ Hör
zu, Cathy. Lorn Blackwell ist ein guter, kluger Mann“, Charles
McKinley war es langsam leid, sich immer wieder wiederholen zu
müssen. „Ich werde meinen Entschluß nicht mehr ändern. Nutze die
kommenden Tage, um Lorn Blackwell besser kennenzulernen und deine
Vorurteile ihm gegenüber abzubauen“, versuchte ihr Vater sie
aufzumuntern.
„ Den
Teufel werde ich tun. Ich will diesen eitlen Hornochsen Lorn
Blackwell nicht näher kennenlernen. Das wäre reine
Zeitverschwendung, auf beiden Seiten. So wahr ich hier stehe,
verspreche ich Euch hoch und heilig: Ich werde niemals heiraten,
Vater. Weder Lorn Blackwell noch sonst irgendeinen Mann.
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