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Verfluchter Bastard! (German Edition)

Verfluchter Bastard! (German Edition)

Titel: Verfluchter Bastard! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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irgendwann, wie brünftige Tiere, übereinander
herfallen würden.
    Cathy
hatte große Mühe ihre aufkeimende Wut niederzukämpfen und sich
darauf zu konzentrieren, nach einem Ausweg aus dieser höchst
unerfreulichen Situation zu suchen.
    „ Nun?
Wie ist dein Name?“, riss sie Lorns ungeduldiges Zischen aus ihren
Gedanken.
    Cathy
überlegte kurz. Sie wusste, sie musste alles tun, um ihre wahre
Identität so lange wie möglich geheim zu halten. Der hinterhältige
Plan ihres Vaters durfte auf keinen Fall aufgehen.
    „ Ich
bin Cath ... äh... Cathal Kelly“, log sie geistesgegenwärtig. Sie
hatte keine Ahnung was dieser Riesenkerl mit ihr tun würde, wenn er
erfuhr, wer sie wirklich war. In diesem verdammten Moor war sie ihm
ja schutzlos ausgeliefert.
    „ Kelly?
Klingt irisch.“ Lorn beäugte sie mißtrauisch. „Wieso sprichst
du hiesigen Dialekt?“
    „ Weil
ich hier aufgewachsen bin. Meine Vorfahren waren Iren“, log Cathy
dreist, ohne auch nur ansatzweise rot zu werden. Sie war schon immer
eine gute Geschichtenerzählerin gewesen. Nun gut, andere würden
wohl auch Lügnerin dazu sagen.
    „ Was
machen wir hier in diesem verdammten Moor?“
    „ Wie
ich schon sagte, ich habe absolut keine Ahnung, wie ich hierherkam.“
    „ Ich
warne dich, Stinkzwerg. Zum allerletzten Mal - hör auf mich für
dumm zu verkaufen!“
    „ Es
ist mir egal, ob Ihr mir glaubt oder nicht. Tatsache ist, das Letzte,
woran ich mich erinnere ist, dass mich dieses hinterhältige Weib vor
die Schanktüre gelockt hat. Als ich wieder zu mir kam, lag ich in
dieser Hütte, neben Euch, meinem Entführer.“
    „ Gott,
was bist du nur für ein erbärmlicher und unverfrorener Lügner.
Deine Geschichte stinkt ja noch gewaltiger zum Himmel, als du.“
    „ Sir!“,
tat Cathy entrüstet. „Ich schwöre Euch, ich sage die Wahrheit.“
    „Schwöre
lieber nichts! Wenn
man an Lügen ersticken könnte, wärst du vermutlich schon lange
tot“, brummte Lorn gereizt und erkannte, dass es im Moment zwecklos
war, sich weiter mit diesem windigen Burschen zu befassen. „Nun
gut. Warten wir ab, bis sich der Nebel lichtet.“ Lorn ließ seine
Worte warnend in der Luft hängen. „Bis dahin tust du genau das,
was ich dir sage, oder ich werf dich ohne Skrupel zurück ins Moor.
So – und jetzt marschierst du vor mir zurück zur Hütte.“
    „ Aber,
Sir. Ich kenne den Weg nicht. Was, wenn ich wieder einsinke?“
    „ Dann
gibt es eine Moorleiche mehr und einen stinkenden Lügner weniger.“
    Cathy
schnappte kurz nach Luft, verkniff sich jedoch eine bissige
Bemerkung. Wenn sie ihre Fluchtchance wahren wollte, sollte sie
diesen Muskelberg vorerst nicht weiter herausfordern.
    „ Welche
Richtung?“, fragte sie kurz angebunden.
    Lorn
deutete mit dem Kinn stumm hinter sie. Widerwillig rappelte sich
Cathy auf.
    Dabei
bemerkte sie zum ersten Mal, dass sie vor Dreck nur so starrte. Der
feuchte Torfschlamm war durch ihre gesamte Kleidung gedrungen und
hinterließ eine unangenehme Kälte auf ihrer Haut. Kleine, spitze
Schmutzpartikel piksten sie beim Gehen und ein herber Modergeruch
umwehte sie.
    Notdürftig
versuchte sie sich zu säubern. Doch sofort ertönte ein ungeduldiges
Brummen hinter ihr. Mit einem ergebenen Seufzer stellte Cathy das
sinnlose Unterfangen ein und setzte sich stattdessen vorsichtig in
Bewegung. Dabei fragte sie sich, wie in aller Welt eine so kluge Frau
wie Jezebel, diesen unhöflichen und ungehobelten Klotz allen Ernstes
als charmant bezeichnen konnte.

Kapitel
6

    Wenige
Augenblicke später tauchten tatsächlich die Umrisse der Hütte aus
dem Nebel auf. Cathy stieg die Stufen nach oben, stieß die klapprige
Tür auf und ließ sich auf einen der wackeligen Stühle plumpsen.
    Sie
war tatsächlich froh, wieder in dieser ärmlichen Hütte zu sein.
Ihr neugieriger Blick verfolgte Lorn Blackwell, der sich schweigend
in der Hütte zu schaffen machte. Wenige Augenblicke später hatte er
zwei Laternen entzündet, die den kleinen Raum angenehm erhellten.
    Stumm
sahen sich beide um. Alles wirkte ärmlich und funktional. In der
Mitte stand das Bett, in dem sie beide die Nacht verbracht hatten. Es
gab ein Regal, das bis unter die Decke reichte. Darin befanden sich
Kisten und Säcke, wie sie üblicherweise für Nahrungsvorräte
benutzt wurden.
    Der
alte, gusseiserne Ofen im hinteren Teil der Hütte, diente ganz
offensichtlich zum Kochen und zum Heizen. Zwei wackelige Stühle und
ein Holztisch vervollständigten die karge Einrichtung.
    Neugierig
musterte Cathy

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