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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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Mädchen, verlor den Halt und fiel.
    Äste knackten und Laub raschelte, als es auf dem Boden aufschlug.
    Kylie sah mit Schrecken, wie der Nebel aufholte. Sie trieb sich selbst zu Höchstleistungen, um vor der seltsamen Wolke bei dem Mädchen zu sein. Das Rauschen in ihrem Blut beflügelte sie.
    Bei dem leblosen Körper angekommen, hob Kylie das bewusstlose Mädchen mühelos auf. Sie wog fast nichts. Als Kylie aufschaute, war der Nebel schon bei ihr. Ohne zu denken, rannte Kylie davon.
    Ihre Füße stoben über das Gestrüpp hinweg. Sie war keine zehn Meter gelaufen, da hörte sie es wieder. Komm zu uns. Komm zu uns. Der Wind, die Bäume, alles um sie herum flüsterte nur die eine Botschaft.
    Sie blieb abrupt stehen. Ihr Atem kam stoßweise. Sie fuhr herum. »Was wollt ihr? Wer seid ihr?«
    Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Sie drückte das Mädchen fester an sich und starrte wie gebannt auf den Nebel.
    Die dichte, graue Wolke hing bewegungslos ein Stück hinter ihr. Der Nebel pulsierte, als schlüge ein Herz darin. Die Luft darüber bewegte sich, als würde etwas atmen.
    Kylie blieb plötzlich die Luft weg. Verdammt, Nebel konnte nicht atmen. Nebel war auch nicht lebendig.
    Bevor Kylie reagieren konnte, bewegte sich die wolkenartige Masse wieder und teilte sich in zwei Hälften. Kylie konnte nichts Böses spüren, dennoch drohte die Panik sie zu übermannen, und sie rang mühevoll um Atem. Ihr Instinkt befahl ihr, wegzulaufen, doch etwas anderes in ihr lähmte sie.
    Der Nebel wich einen Meter zurück, als könnte er Kylies Furcht spüren.
    Also wartete sie.
    Und beobachtete.
    Und horchte.
    Sie hörte, wie jemand ihren Namen rief.
    Kylie. Kylie.
    Der Wind trug die Worte heran – geflüstert wie eine leichte Brise in den Blättern. Wir wollen dir nichts tun .
    »Wer seid ihr?«, rief Kylie.
    Das Mädchen auf Kylies Arm regte sich. Der eben noch leblose Körper bewegte sich wieder. Kylie sah, dass dem Mädchen Blut über die Augenbraue lief. Das Bedürfnis, ihr zu helfen, pulsierte wieder stärker durch Kylies Adern. Sie schaute hastig zu den beiden Nebelschwaden. Die zwei grauen Massen hatten sich zu Formen zusammengeballt. Zu menschenartigen Formen.
    Lauf nicht weg.
    Kylies Instinkt, das Mädchen in Sicherheit zu bringen, war stärker. Sich dem Unbekannten allein zu stellen, war eine Sache. Es mit einem blutenden Mädchen auf dem Arm zu tun, war etwas ganz anderes.
    »Ich muss es tun«, antwortete Kylie und lief los. Doch sie kam nur ein paar Schritte weit.
    Bleib stehen.
    Etwas an der Stimme ließ sie aufhorchen. Sie warf einen Blick über die Schulter und ihr stockte der Atem.
    Ihr Großvater? War er das? Dann sah Kylie die Frau und erkannte in ihr die Schwester ihrer Großmutter. Tränen traten Kylie in die Augen.
    Sie wollte weiterlaufen, doch das Mädchen auf ihrem Arm schrie auf einmal los und riss die Augen auf. Ihre dunkelblauen Augen schauten Kylie verwirrt an. Die Vertrautheit, die Kylie darin sah, erschütterte sie.
    Doch sie hatte jetzt keine Zeit zum Nachdenken. Das Mädchen blutete immer stärker. Kylie musste es in Sicherheit bringen. Wie schwer es wohl verletzt war?
    »Lass mich runter!«, verlangte das Mädchen und versuchte, sich aus Kylies Armen zu lösen. »Lass los!«, schrie es und wand sich heftiger. Nach seiner Kraft zu urteilen, hatte Kylie es nicht mit einem Menschen zu tun. Ohne Kylies Protector-Kräfte hätte sich das Mädchen im Nu befreien können. Aber nicht so.
    »Einen Moment noch.«
    Kylie sauste davon – die sich windende Fremde fest an sich gedrückt. Es tut mir leid. Kylie sagte die Worte in Gedanken und hoffte, dass die beiden, die sie gerade verlassen hatte, sie hören würden. Sie hatte keine andere Wahl. Sie musste helfen, das hatte Vorrang vor ihren eigenen Bedürfnissen.

    Mit dem schreienden Mädchen auf dem Arm sprang Kylie über den hohen Zaun, der das Camp umgab. Sobald sie wieder auf dem Gelände von Shadow Falls war, senkte sich eine gespenstische Stille über den Wald, die lauter zu sein schien als das Geschrei des Mädchens. Auf einmal zischte es in der Luft, und etwas schoss an ihr vorbei.
    Burnett, Della und ein großer Vogel – Perry – landeten neben ihr.
    Kylie blieb stehen. Sprühende Funken kündigten an, dass sich Perry in seine normale Form zurückverwandelte.
    Die drei starrten Kylie an, oder besser gesagt, sie starrten das schreiende Mädchen in Kylies Armen an.
    »Wer ist das denn?«, fragte Burnett.
    »Keine Ahnung.« Kylie war noch völlig

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