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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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schlechten Gewissens. Doch wenn sie Burnett erzählte, dass ihr Großvater und ihre Tante versucht hatten, sie ohne Erlaubnis zu sehen, was würde er dann sagen?
    »Ich versuche, dich zu beschützen. Das kann ich aber nur, wenn du dich an die Regeln hältst.«
    »Normalerweise tue ich das ja.« Die Kälte kam näher, und sie schaute schnell zu der Stelle, an der sich der Geist eben gezeigt hatte. Doch da war er nicht mehr. Plötzlich stand der Geist, der aussah wie Holiday, neben Burnett und betrachtete ihn interessiert, als würde er ihn kennen. Der Gedanke jagte Kylie einen weiteren Schauer über den Rücken.
    »Vielleicht ist es schon zu viel, die Regeln nur einmal zu brechen.«
    Kylie biss sich auf die Unterlippe und unterdrückte ein Bibbern. »Tut mir leid.« Dass ich dich enttäuscht habe, nicht dass ich weggelaufen bin. »Ich hab die Schreie gehört und das Gefühl gehabt, ich müsste helfen.«
    »Wenn so was wieder ist, holst du zuerst mich, anstatt allein loszurennen.«
    »Ich versuche es.« Sie erschauderte unwillkürlich.
    »Ich denke, du kannst mehr tun, als es nur zu versuchen«, konterte Burnett und schaute hilfesuchend nach oben, als würde er sich an eine höhere Macht wenden. »Wieso bin ich nur in Shadow Falls geblieben?«
    »Das kann ich dir erklären«, meinte Kylie, die sich schlecht fühlte, weil sie ihn verärgert hatte. »Weil du unter deiner harten Schale einen weichen Kern hast und du dich wirklich um uns sorgst. Und weil du in die andere Person, die das Camp mit dir leitet, verliebt bist.« Kylie schielte zu dem Geist rüber und fragte sich, ob die Holiday-Frau auf ihr Gesagtes reagieren würde.
    Die Augen der Geisterfrau weiteten sich. »Willst du damit sagen …?«
    Burnetts Miene verfinsterte sich, doch er versuchte nicht, es zu leugnen.
    Kylie hätte sich eigentlich darüber gefreut, dass er sich wohl seine Gefühle für Holiday eingestanden hatte, wäre da nicht die Geister-Holiday gewesen, die wie vom Donner gerührt dastand, als ob … als ob sie das Liebesgeständnis erschüttert hätte.
    Der Geist schaute Kylie fragend an. »Er ist in die Campleiterin verliebt?« In ihrer Stimme lag Panik. Wusste der Geist jetzt, dass sie Holiday war?
    Wie ist dein Name? , fragte Kylie in Gedanken.
    »Das hab ich dir doch schon gesagt« , antwortete der Geist leicht gereizt.
    »Ich werde mich nie daran gewöhnen.« Burnett ging weiter.
    »An was gewöhnen?« Kylie schloss zu ihm auf. Ihre Aufmerksamkeit war auf den Geist gerichtet, der neben Burnett herging und ihn erstaunt anstarrte.
    »An die Geister«, platzte Burnett heraus, als hätte es ihm auf der Seele gelegen.
    Kylie blieb stehen und packte ihn am Ellenbogen. »Du kannst sie fühlen?«, fragte sie. Normalerweise konnten Nicht-Geisterseher Geister nur dann spüren, wenn sie in einem sehr kleinen Raum mit ihnen waren.
    »Nein«, erwiderte er.
    Kylie starrte ihn ungläubig an.
    »Na gut. Vielleicht ein bisschen. Wahrscheinlich liegt es auch mehr an dem Ausdruck in deinen und Holidays Augen, wenn Geister in der Nähe sind«, gestand er. Er schaute sich um. »Ist sie weg?«
    »Woher weißt du, dass es eine Frau war?« Kylie stellte fest, dass der Geist verschwunden war.
    »Ich konnte sie riechen«, presste er hervor.
    »Echt? Ich hätte nicht gedacht … ich meine, ich hab nicht gewusst, dass Vampire Geisterseher-Fähigkeiten haben können.«
    »Das wusste ich auch nicht.« Und er schien auch nicht gerade sehr glücklich darüber zu sein. Er ging mit energischen Schritten weiter.
    Kylie konnte kaum Schritt halten. »Weiß Holiday was davon?«
    »Wovon?« Er schaute stier geradeaus.
    »Davon, dass du es spürst, wenn Geister da sind? Sie hat sich neulich noch gewundert, wieso du immer zum Wasserfall gehst und …«
    »Nein, sie weiß nichts davon«, unterbrach er ihren Redefluss. »Und sag ja nichts. Ich erzähl es ihr später.«
    Sie gingen ein Stück weiter, ohne zu sprechen. Dann brach Kylie das Schweigen: »Ich wollte keinen Ärger machen, als ich Clara suchen gegangen bin. Ich bin nur meinen Instinkten gefolgt.«
    »Manchmal können unsere Instinkte auch falsch liegen«, entgegnete Burnett.
    Kylie fragte sich, ob er von seiner Fähigkeit, Geister zu riechen und zu spüren oder von ihren Protector-Instinkten redete. »Ich versuche, nächstes Mal vorsichtiger zu sein.«
    »Vielen Dank.« Das Thema schien damit für ihn erledigt.
    Sie gingen weiter. Der Wind raschelte in den Bäumen.
    »Kannst du mir noch mehr erzählen?«, fragte er

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