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Verfolgt im Mondlicht

Verfolgt im Mondlicht

Titel: Verfolgt im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Hunter
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habe, wirst du deine Hütte nicht verlassen, wenn ich nicht weiß, wo du bist, und mit wem du unterwegs bist.«
    Bei den offensichtlich ernst gemeinten neuen Auflagen zuckte Kylie kurz zusammen. Er übertrieb bestimmt nur. »Kann ich nicht auch mit dir zum Büro kommen? Ich würde gern mal nach Clara sehen.«
    Er zögerte, nickte dann aber doch, und sie schlugen gemeinsam den Pfad in Richtung Campbüro ein. Kylie warf einen letzten Blick auf den Wald. Sie spürte nichts mehr. Waren sie schon gegangen?
    Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass sie weg waren. Die Frage war nur, ob sie zurückkommen würden. Und wenn ja, würde sie einen Weg finden, sich mit ihnen zu treffen?

    Noch bevor sie einen Schritt auf die Verandatreppe setzen konnte, hörte sie Lucas reden. »Du musst endlich damit aufhören!« Seine Stimme war laut und deutlich.
    Kylie war sich nicht sicher, ob es ihr Supergehör war, oder ob er wirklich so laut redete.
    »Was hab ich denn Schlimmes getan?«, fragte Clara. »Ich hab ihnen gesagt, dass ich herkomme, und das hab ich auch getan.«
    »Wo bist du sonst noch gewesen? Hast du dich mit Jacob getroffen?« Lucas’ Stimme klang gepresst.
    »Gerade du müsstest doch Verständnis haben, dass ich mir nicht vorschreiben lassen möchte, wen ich zu treffen habe und wen nicht.«
    »So komisch es klingt, ich glaube, Dad hat recht, was ihn angeht.«
    »Ach, wirklich? Wirst du ihn auch deine Partnerin für dich wählen lassen? Habt ihr beiden euch nicht gerade darüber gestritten, als ihr da draußen wart? Über deine Gefühle für Kylie?«
    Kylie stockte der Atem. Lucas hatte sich mit seinem Dad über sie gestritten?
    »Wir reden hier über dich«, zischte Lucas.
    »Ich bin doch hier, also was gibt es noch zu reden?«, fragte Clara. »War das nicht das, was du wolltest?«
    »Was ich wollte, ist, dass du aufhörst, Spielchen zu spielen, Clara. Ich versuche doch nur, dir zu helfen.«
    »Spielchen? Ich bitte dich, du bist doch wohl der größte Spielchen-Spieler von allen. Du spielst mit dem Rat, mit Dad, mit deiner Mom und mit Großmutter. Du spielst sogar mit Fredericka. Ich wette, du spielst sogar mit deiner kleinen Hexe.«
    »Ich spiele mit niemandem, und ich hab auch keine kleine Hexe.«
    Kylie zögerte, ihren Fuß auf die Stufe zu setzen, und Burnetts Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hörte er das Gespräch auch mit.
    »Ich kann dich immer noch zurück zur Hütte bringen«, bot Burnett an und klang so, als würde er verstehen, dass die Situation schwierig für Kylie war. Sie hätte sich über sein Mitgefühl freuen können; stattdessen hasste sie es, dass jeder immer wusste, was bei ihr los war. Sie hätte wirklich gern mal wieder ein Privatleben.
    »Früher oder später werde ich mich mit ihm auseinandersetzen müssen.« Kylie seufzte und schaute zu Boden.
    Doch Kylie musste zugeben, dass später wirklich verlockend klang. Trotzdem straffte sie die Schultern und marschierte tapfer die Stufen hoch. Beim Gedanken daran, wie Lucas darauf reagieren würde, dass sie eine Hexe war, wurde ihr ganz schlecht.

14. Kapitel
        
    Als Kylie mit Burnett die Veranda betrat, wünschte sie sich plötzlich, dass sie nicht gekommen wäre.
    Hinter der geschlossenen Eingangstür ging Claras und Lucas’ Streit derweil weiter. »Ich glaube, sie könnte diejenige gewesen sein, die mir den Nebel auf den Hals gehext hat. Sie hat so getan, als würde sie mich retten, aber vielleicht war die Hexe ja nur …«
    »Wer hat dir denn jetzt Nebel auf den Hals gehext?«, unterbrach sie Lucas wütend.
    »Kylie!«, keifte Clara.
    Kylie hielt die Luft an.
    »Kylie ist keine Hexe«, erwiderte Lucas.
    Burnett öffnete die Hüttentür; Clara und Lucas standen im Flur hinter der Tür und fuhren beide herum. Kylie bereitete sich auf Lucas’ Reaktion vor.
    »Doch, im Moment schon.« Kylie entschied sich, ihre Karten offen auf den Tisch zu legen, auch wenn sie gerade noch nicht wusste, wie sie spielen sollte.
    »Was ist im Moment?« Lucas hatte anscheinend keine Ahnung, dass Kylie dem Gespräch gelauscht hatte.
    »Im Moment bin ich eine Hexe.«
    Lucas starrte entgeistert auf ihre Stirn. Entsetzen, Verwirrung und Enttäuschung standen ihm nacheinander ins Gesicht geschrieben. »Was … Hexen können nicht schnell laufen. Nicht so … wie du.«
    »Das hat mich auch total verwirrt«, stimmte Clara zu. »Das war der Moment, in dem ich gedacht hab, dass sie auf jeden Fall einen Zauberspruch benutzt hat. Und dann hab ich mich gefragt, ob sie nicht

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