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Verführ mich nur aus Liebe

Verführ mich nur aus Liebe

Titel: Verführ mich nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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gemeinschaftlichen Frühstück ersparen. Sie aß ein wenig, duschte und zog sich an. Kritisch prüfte sie im Spiegel noch einmal ihr Outfit. Sie hatte sich für einen einfachen dunkelgrünen Leinenrock mit einem ebenso einfachen weißen T-Shirt entschieden. Das besagte alles. Ein Mann wie Angelo Manzini würde sicherlich nicht ausgerechnet sie bitten, ihn zu heiraten – oder sich nachts zu einem leidenschaftlichen Rendezvous zu ihr schleichen. Das konnte niemand ernsthaft glauben.
    Doch so lautete die offizielle Geschichte, und sie musste sich irgendwie daran halten. Aber nur für eine begrenzte Zeit, schwor sie sich im Stillen. Was vermutlich der einzige Punkt war, in dem sie und der Conte Manzini einer Meinung waren.
    Am Fuß der Treppe wurde Ellie von Giovanni erwartet. Der Butler informierte sie darüber, dass die Principessa sie zu sich in ihren privaten Salon bat.
    Ellie kannte die zauberhafte Zuflucht ihrer madrina. Der Raum war ganz in Altrosa gehalten. Lucrezia Damiano bezeichnete diesen Farbton stets als „höchst beruhigend für die Nerven“. Giovanni klopfte und öffnete ihr die Tür, bevor er sich taktvoll zurückzog. Gezwungen lächelnd betrat Ellie den Raum. Wie angewurzelt blieb sie im nächsten Moment stehen, als sie erkannte, wer dort am Fenster auf sie wartete und sich bei ihrem Eintreten zu ihr umdrehte.
    Angelo Manzini trug an diesem Morgen eine anthrazitfarbene Hose und ein farblich dazu passendes Hemd mit offenem Kragen. Seine dunkle Silhouette hob sich scharf vom hellen Fenster ab. Plötzlich überkam Ellie die absurde Vorstellung, dass dieser hübsche, feminine Raum keine Zuflucht mehr war – dies war die Höhle eines Panthers.
    Sie unterdrückte den Wunsch, sofort umzukehren und zu fliehen. Stattdessen sagte sie frostig: „Ich dachte, meine Patentante wollte mich sprechen, Conte Manzini.“
    „Sie wollte uns die Gelegenheit geben, Zeit miteinander zu verbringen“, antwortete er locker. „Alle Welt ist sowieso davon überzeugt, dass wir genau das auf sehr vertraulicher Ebene während der vergangenen Wochen getan haben. Deshalb wäre es besser, wenn du mich Angelo nennst. Ich werde dich Elena nennen.“
    Das alles sagte er ohne die Spur eines Lächelns. Aber wenigstens schaute er sie nicht mehr so verächtlich an. Unterkühlte Gleichgültigkeit beschrieb seine Haltung am besten. Ellie entschied sich, es ihm gleichzutun.
    „Dann … hast du also wirklich vor, diesen lächerlichen Plan durchzuziehen?“
    „Ja, leider.“ Er zögerte kurz. „Ich bin an diesem Wochenende hergekommen, um mit dem Principe Damiano ein wichtiges Finanzgeschäft auszuhandeln. Ich glaube, das wurde gestern Abend beiläufig erwähnt. Für unser Familienunternehmen steht sehr viel auf dem Spiel. Ich kann unmöglich zulassen, dass unsere Expansionspläne durch die Boshaftigkeit einer zornigen Frau zunichtegemacht werden.“
    „Zornig?“, wiederholte sie.
    „Nun … Du hast doch gewusst, dass deine Cousine meine Geliebte war, oder?“
    „Nein, das habe ich nicht gewusst“, widersprach sie sofort. „Jedenfalls nicht bis gestern, als ich ihre Reaktion auf dein Erscheinen bemerkt habe.“
    „Aha. Dann weißt du natürlich auch nicht, dass ich diese Beziehung vor zwei Wochen beendet habe.“
    „Beendet?“ Sie starrte ihn an. „Gestern Nacht hast du einen ganz anderen Eindruck vermittelt.“
    „Es sollte unser letztes Mal sein.“ Er zuckte die breiten Schultern. „Man möchte eine signora ja nur ungern enttäuschen.“
    „Tatsächlich? Vielleicht hättest du dir über das Risiko etwas früher klar werden und in deinem Zimmer bleiben sollen.“
    „Später ist man immer klüger“, erwiderte er ungerührt. „Außerdem war die Einladung sehr … nachdrücklich.“
    Sie spürte, wie ihr Gesicht glühte. Tatsächlich war er sich gestern ja sehr sicher gewesen, willkommen zu sein. „Ich … will das gar nicht wissen. Und ich kann immer noch nicht glauben, dass Silvia das getan hat. Eigentlich wollte ich gar nicht mitkommen. Ich habe mich nur überreden lassen, weil ich mir Sorgen um sie gemacht habe. Selbst wenn sie dich hereinlegen wollte, um sich zu rächen – warum musste sie mich mit hineinziehen?“
    „Vielleicht hatte sie ja ihre Gründe“, gab Angelo ausdruckslos zurück.
    „Kann ich mir nicht vorstellen.“ Ellie überlegte kurz. „Woher wusste sie überhaupt, dass du hier sein würdest?“
    „Wahrscheinlich habe ich es ihr gegenüber irgendwann erwähnt. Wenn ich geahnt hätte, dass sie

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