Verführ mich undercover!
Schande, sie irrezuführen.“
„Hey, sie ist diejenige, die mit uns spielt, schon vergessen?“
„Im Ofen ist noch Lasagne von Mrs Belmont“, rief Stephanie aus dem Esszimmer.
Abrupt zog Jared sich von Melissa zurück.
„Salat steht im Kühlschrank“, fügte Stephanie hinzu, die jetzt im Türrahmen stand und die Szene mit unverhohlener Zufriedenheit beobachtete.
„Dann essen wir also bei Kerzenschein.“ Melissas Stimme klang neutral, verriet nicht, wie aufgewühlt sie in Wirklichkeit war.
„Wie romantisch.“ Stephanie nahm eine Kerze aus einer Schublade und ging wieder ins Esszimmer zurück.
Melissa folgte ihr. Wie elektrisiert spürte sie Jareds Blick auf sich ruhen.
„Auf jeden Fall besser als Poker mit McQuestin“, sagte Jared schließlich.
Sie setzten sich um das Ende des großen Tischs, Jared an die Stirnseite, die beiden Frauen einander gegenüber.
Lasagne, Salat, Brötchen und eine Flasche Merlot standen vor ihnen. Ein mehrarmiger Kerzenleuchter und Petroleumlampen erhellten flackernd den Raum und die regenüberströmten Fenster.
Fasziniert bemerkte Jared, wie Melissas weiches, blondes Haar in dem sanften Licht schimmerte. Ihre Lippen waren dunkel, ihre Augen funkelten. Die Seide ihres Kleids schmiegte sich an ihren Körper, während sie lebhaft gestikulierte.
„Haben Sie eigentlich politische Ambitionen?“, fragte sie ihn unvermittelt.
Verblüfft blickte er sie an. „Warum zum Teufel wollen Sie das wissen?“
„Sie haben alles, was man sich wünschen kann.“ Melissa nahm einen Schluck Merlot.
Der Wein hat die Farbe ihrer Lippen, schoss es Jared durch den Kopf.
„Geld, Erfolg, Ansehen. Sie engagieren sich in gemeinnütziger Arbeit. Und jetzt langweilen Sie sich noch mit dem Bürgermeister von Chicago.“
„Woher wissen Sie das?“
Langsam und konzentriert stellte sie ihr Glas ab. „Einer der Cowboys hat ein bisschen aus der Schule geplaudert.“
Jared warf Stephanie einen wütenden Blick zu. „Wird hier eigentlich manchmal auch gearbeitet? Melissa ist gerade drei Tage hier, und außer meinem Geburtsgewicht weiß sie alles über mich.“
„Sei doch nicht so ein Brummbär“, wies Stephanie ihn zurecht.
„Sie übertreiben.“ Melissa lachte leise.
„Nur ein bisschen. Acht Pfund, hundert Gramm“, erklärte Stephanie mit sichtlichem Vergnügen.
„Autsch.“ Melissa verzog das Gesicht.
„Keine Angst“, meinte Stephanie. „Es ist nicht erblich.“
Entgeistert starrten Jared und Melissa sie an.
„Was ist denn?“ Stephanie und ließ ihren Blick zwischen den beiden hin und her wandern. „Wollt ihr etwa keine Kinder?“
„Einen ganzen Kindergarten sogar“, sagte Jared. Jetzt würde seine Schwester kriegen, was sie verdiente.
Er nahm Melissas Hand und führte sie an seine Lippen. „Was halten Sie von vier Kindern?“
„Nur, wenn ich ein Kindermädchen bekomme“, sagte sie.
Es überraschte Jared, dass sie mitspielte. „Klar. Ein Kindermädchen, einen Chauffeur und eine Haushälterin.“
„Okay, einverstanden.“ Melissa nickte. „Dann also vier. Aber wir sollten bald anfangen. Schließlich werde ich nicht jünger.“ Sie griff nach ihrem Glas. „Ich genieße den Wein, solange es geht. Wenn ich erst schwanger bin, ist es damit vorbei.“
„Ich weiß doch, dass ihr mich nur auf den Arm nehmt“, warf Stephanie ein. „Aber es ist mir egal. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.“
„Wir haben einen ausgezeichneten Weinkeller“, sagte Jared. „Das war Grandpas Hobby.“
„Warum zeigst du ihn Melissa nicht?“, schlug Stephanie eilig vor.
„Hoffst du etwa, dass ich sie auf dem Verkostungstisch schwängere?“
Sofort verschluckte Melissa sich an ihrem Wein und bekam einen Hustenanfall.
Jared bat um Entschuldigung, indem er ihre Hand drückte.
„Ich glaube, Stephanie überschätzt die Wirkung meines Outfits“, keuchte Melissa.
Nach kurzem Zögern bekannte Jared: „Nein, tut sie nicht.“
Triumphierend klatschte Stephanie in die Hände.
Um zehn Uhr hatte Stephanie erreicht, was sie wollte. Jared und Melissa saßen allein im Pick-up, und Melissa spähte in die stockfinstere Nacht und den strömenden Regen hinaus, als sie um die Kurve zu den Hütten am Fluss bogen und die Scheinwerfer des Wagens die Eichen in grelles Licht tauchten.
Sie musste zugeben, dass sie den langen Weg zurück nicht gerne gelaufen wäre. Und Stephanie hatte sie nicht bitten wollen, sich durch den Schlamm zum Wagen zu kämpfen. Blieb also nur Jared.
Er hatte darauf
Weitere Kostenlose Bücher