Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
Vom Netzwerk:
er: „Was für eine Nachricht?“ Er säbelte an ihren Fußfesseln, bemüht, seinen Blick nicht auf ihren hübschen Knöcheln haften zu lassen. Wenigstens nicht zu lange.
    „Die Zollfahnder wissen Bescheid über heute Nacht. Sie haben euch eine Falle gestellt. Ihr müsst sofort weg hier.“
    Also hatte ihn sein Instinkt nicht betrogen, verflucht aber auch! Wenn sie ohne die Schmuggelware abzogen, würde es ein weiteres Jahr dauern, bis er seine Pläne durchführen konnte. Und Lord Carrick wäre nicht sehr erfreut, denn er wartete auf den Brandy. „Woher weißt du das?“ Er durchtrennte das letzte Seil und half ihr aufzustehen. Gott, sie war so klein und zierlich. Sie reichte ihm gerade einmal bis zur Schulter.
    Sie rieb ihre Handgelenke. „Egal. Ihr müsst auf jeden Fall hier weg. Sofort.“
    „Wo erwarten sie uns?“
    „So erstaunlich es ist, sie nannten mir keine Einzelheiten.“
    Fast hätte er ob ihres sarkastischen Tonfalls gelacht. „Wie bist du hergekommen?“ Und dann sah er es. Beau! Und weit und breit kein Sattel zu sehen. „Du bist auf dem bloßen Pferderücken geritten?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. Anscheinend steckte immer noch etwas von dem wagemutigen Mädchen in der modisch-kultivierten Frau.
    Sie zog den Umhang enger um ihre Schultern „Ich gehe jetzt.“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich es sage.“ Die Soldaten vom Zollamt waren durchaus imstande, auf einen Schatten zu feuern, und erst recht auf ein fliehendes Pferd. „Ranald“, rief er leise.
    Wie durch Hexerei erschien der Wirt. Offensichtlich war er in der Nähe geblieben und hatte zugehört. „Pass auf sie auf. Ich gehe die Männer unten am Strand warnen und komme dann wieder, um sie nach Hause zu bringen. Und, Ranald, kein Wort zu irgendjemandem, verstanden?“
    Ranald nickte.
    Ian betrachtete Lady Selinas entschlossen gerecktes Kinn. „Egal wie du es anstellst, halt sie bloß hier fest.“
    Was sie nun brauchten, war ein Ablenkungsmanöver.
    Selina funkelte Ranald wütend an. „Sehen Sie nun, dass er meine Nachricht hören wollte?“
    Der Mann murmelte etwas in sich hinein, dann verdeckte er das Licht seiner Laterne. Selina blinzelte heftig, um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Sie sollte einfach gehen. Sie könnte zu Hause sein und mit gutem Gewissen im Bett liegen, ehe jemand ihr Fehlen bemerkte.
    Was Ian trieb, ging nur ihn etwas an. Aber wenn sie dabei ertappt wurde, wie sie ihm half, wäre ihr Vater nicht nur gekränkt und gedemütigt, sondern auch wütend. Und wenn Dunstan herausfand, dass sie den Schmugglern geholfen hatte, nachdem er vor ihren Ohren seine Mission erwähnte, würde er das Verlöbnis lösen. Ein Mann erwartete Loyalität von seiner Angetrauten, wenn schon sonst nichts. Und das bedeutete, sie würde sich schon wieder nach einem passenden Gemahl umschauen müssen. Außer der Skandal würde sie gesellschaftlich ganz und gar zugrunde richten. Was zu vermuten stand.
    Aber sie kannte das Risiko, als sie sich auf den Weg machte. Und sie würde es jederzeit wieder tun, denn ihre Ehre befahl ihr, Ian zu helfen, so wie er ihr damals auf ihre Bitte hin geholfen hatte. Nicht zu erwähnen, dass sie ihn nur ungern im Gefängnis wissen würde.
    Nur musste sie jetzt unbedingt zurück nach Hause. Sie rieb sich die kalten Hände. „Lassen Sie mich gehen“, bat sie Ranald. „Das Pferd bringe ich morgen früh zurück.“
    „Sie bleiben hier. Der Laird hat’s gesagt.“
    „Der Laird ist ein Schwachkopf!“
    „Wagen Sie nur einen Schritt, und ich fessele Sie wieder.“ Sein Tonfall zeigte deutlich, dass er es ernst meinte. Sie schnaufte verächtlich. Männer!
    Die Zeit zog sich hin. Sie beobachtete Ranald, hoffte, dass er unaufmerksam werden würde, damit sie sich davonstehlen könnte. Jeden Moment konnten jetzt die Zollbeamten auftauchen oder, schlimmer noch, Dunstan mit seiner Miliz.
    Dann wäre sie wirklich erledigt.
    Dann klapperten harte Stiefel auf Geröll. Selina riss den Kopf herum. Zwei Männer liefen vom Strand hier herauf, jeder führte ein Pony am Zaum. Den Tieren waren die Hufe umwickelt worden, und auf ihren Rücken waren Tragegestelle befestigt. Leere Gestelle. Die beiden nahmen den Pfad am Kamm der Klippen entlang, Richtung Dorf. Was um Himmels willen hatten sie vor?
    Ein weiteres Pony tauchte aus dem Gestrüpp auf. Dieses war schwer beladen, verschwand aber in der entgegengesetzten Richtung. Zur Hölle mit dem Mann! Hatte er ihre Warnung einfach in den Wind

Weitere Kostenlose Bücher