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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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hieß, sie waren nicht mehr weit, doch zu Fuß konnten sie nicht mit einem Pferd mithalten, selbst wenn es zwei Leute trug. Selina lenkte das Tier zu dem Zickzackweg am anderen Ende der Bucht, wo es sanfter bergan ging. Doch auf halber Strecke strömte ihnen ein ganzer Haufen von Männern entgegen.
    „Verdammt. Sie wollen uns in die Zange nehmen! So hatten sie es sich gedacht“, knirschte Ian. Er zerrte an den Zügeln, sodass das Pferd eine ganze Drehung machte, während Ian erst die Klippen, dann die Verfolger musterte, die nun von beiden Seiten kamen.
    „Bleibt uns wohl nur noch eine Möglichkeit“, rief er. „Duck dich!“ Damit trieb er den Hengst ins Wasser.
    Vor Schreck wurde Selina der Mund trocken. Ihr Herz hämmerte. Was dachte er sich nur? Sie würden ertrinken. Vom Pferderücken aus wirkte der Strand nun sehr weit entfernt. Zu weit, um noch abzuspringen. Bei diesem Tempo blieb ihr nichts übrig, als sich festzuhalten und das Beste zu hoffen.
    Der Wind riss an ihren Haaren, bis sie sich lösten und ihr wild ums Gesicht wehten. Weit beugte sie sich über den Hals des Pferdes, damit Ian besser voraus sehen konnte. Aber wohin ging es?
    Um sie herum schäumten die Wellen. Ian zügelte das Tier nicht. Wie mit eisigen Nadeln traf sie das Wasser ins Gesicht und durchnässte ihre Röcke und die wollenen Beinkleider bis zur Taille, sodass der Stoff schwer an ihrem Körper klebte. Sie keuchte auf.
    Hinter ihnen drang ein wütendes, enttäuschtes Gebrüll auf.
    „Laden!“, schrie jemand.
    Sie wollten tatsächlich schießen!
    Das Pferd versuchte zu wenden, da es den Boden unter den Füßen verlor, doch Ian ließ sich ins Wasser gleiten und redete beruhigend auf es ein. „Komm schon, Beau. Alles ist gut!“ Und das Tier spitzte die Ohren.
    Eine Salve vom Ufer ließ das Wasser um sie herum aufspritzen. Selina schloss die Augen und wartete auf den Schmerz. Nichts.
    „Halt dich fest!“, rief Ian. „Gleich sind wir außer Reichweite!“ Mit kräftigen Zügen schwamm er voran, das Pferd am Zügel hinter sich, während sich Selina, tief über den Pferderücken gebeugt, mit aller Kraft an die Mähne klammerte. Salzige Wellen schlugen ihr ins Gesicht, sodass sie keuchte und spuckte. Es brannte in ihren Augen. Weit konnte das Pferd sicher nicht mehr schwimmen.
    Noch eine Salve. Selina schaute sich um. Die Kugeln trafen mehrere Fuß hinter ihnen aufs Wasser auf, obwohl die Verfolger, wenn sie richtig sah, schon bis zur Hüfte im Nass standen. Bestimmt konnten sie jetzt nicht mehr getroffen werden. Sie betete darum, dass sie recht behielt, und konzentrierte sich einzig und allein darauf, nicht hinunterzufallen.
    Ian wurde langsamer und schwamm nun neben dem Tier. „Komm, alter Junge, du schaffst das“, redete er ihm zu und lenkte es so, dass es sich parallel zum Strand hielt. Wie Ian in dem eisigen Wasser schwimmen konnte, verstand Selina nicht. Ihre eigenen Hände und Füße waren schon taub, und ihre Zähne klapperten. Sie überlegte, wie weit es bis zur nächsten Bucht war, und fragte sich, ob sie nicht vorher ertrinken würden. Oder erfrieren.
    Das war vielleicht besser, als zusammen mit einem Schmuggler gefasst zu werden. Ihr Vater würde ihr das nie verzeihen, und selbst der sonst so gleichmütige Dunstan würde sie im Leben nicht mehr heiraten.
    Jetzt, da sie endlich den perfekten Mann gefunden und den Mut aufgebracht hatte, sich in die Ehe zu stürzen, stand ihr nun das Wasser bis zum Hals.
    Sie musste einfach irgendwie nach Hause kommen, ohne dass jemand etwas merkte.

6. KAPITEL
    D ie Kälte drang Ian tief in die Knochen. Als das bisschen Wärme, das die Schwimmbewegung erzeugte, langsam von dem eisigen Wasser aufgezehrt wurde, hätte er sich am liebsten auf den Rücken gelegt und sich treiben lassen. Es kostete ihn Anstrengung, den Kopf zu drehen und Beau und seine Fracht ins Auge zu fassen. Das Mädchen hatte Courage, zweifellos, doch ihm war klar, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Und das Pferd schnaubte und keuchte und ermüdete zusehends.
    Er spähte durch die schäumenden Wellen nach dem Ufer, sah jedoch nur das vage Glimmen von Gischt auf Felsen. Da. Ein schwarzer Fleck. Hastig steuerte er darauf zu, wobei er hoffte, dass es nicht die Augen eines Wächters waren, der oben auf den Klippen auf sie lauerte.
    Unwahrscheinlich. So schnell konnten die Verfolger nicht vom Strand dort hinauf gelangen, außerdem würden sie bevorzugt Jagd auf die Schmuggelware machen.
    Eine Ewigkeit schien

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