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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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schützende Gestalt. Seine starken Arme schlossen sich um sie und hielten sie fest. Dicht drängte sie sich an ihn und lauschte dem beruhigend kraftvollen Schlag seines Herzens anstatt dem Trampeln der Pferde. Sie zog Kraft und Mut aus seiner Wärme und Nähe und hätte sich jedes Mal, wenn die Tiere wieder näher kamen, am liebsten noch tiefer in seine Arme verkrochen.
    Nur langsam verklang das Geräusch.
    „Wer immer den Oberbefehl hat, besitzt Köpfchen“, murmelte Ian in ihr Haar. „Der größere Teil des Trupps ist Beau nachgejagt, aber ein paar Männer wurden auf der alten Spur weitergeschickt. Und die anderen werden folgen, wenn sie erst merken, dass sie überlistet wurden.“
    „Wie tröstlich!“ Sie schob sich von ihm weg, doch ihr kam es vor, als ließe er sie nur zögernd los, so als habe es ihm irgendwie behagt, sie im Arm zu halten.
    Sie besaß wirklich eine lebhafte Fantasie!
    Beiläufig strich sie sich übers Haar und glättete ihre Röcke. Hoffentlich hatte er es nicht bemerkt, dass sie sich gerade noch wie ein verängstigtes Kind an ihn gedrängt hatte.
    Er stieß scharf die Luft aus. Hatte er Schmerzen?
    Plötzlich erinnerte sie sich daran, dass er nach dem ersten Schuss mit einem Aufschrei zusammengezuckt war. „Bist du getroffen?“
    Ihr wurde ganz übel. Ihr Vater würde doch nicht den Befehl gegeben haben, Ian zu erschießen? Nein, das konnte nicht sein.
    „Nur ein Kratzer. Die Kugel hatte schon keine Kraft mehr.“
    Ihr wurden die Knie weich. „Lass mich sehen.“
    „Es gibt nichts zu sehen.“
    Sie hätte ihm gern geglaubt. „Trotzdem, lass mich schauen, nur um sicher zu sein. Aber draußen, hier drin ist es zu dunkel, um etwas zu sehen.“
    „Noch nicht. Erst wenn wir sicher sind, dass die Soldaten endgültig weg sind. Sie werden genau diese Stelle nicht so bald wiederfinden, und da sie davon ausgehen, dass wir vor ihnen fliehen, rühren wir uns lieber nicht vom Fleck. Morgen früh machen wir uns wieder auf den Weg. Und dann mit mehr Vorsicht.“
    „Was ist mit Beau?“
    „Er kennt das Gelände. Er wird einfach seinen Stall suchen.“
    „Und wenn sie ihn einfangen?“
    Er zuckte die Schultern. „Und wenn schon. Bevor ich ihn kaufte, war er ein Armeepferd. Vielleicht freut er sich, wieder zur Truppe zu kommen.“
    Aber Ian freute sich nicht, das hörte sie ihm an.
    Sie sah sich genauer in der Höhle um. Dieser Geruch hier … irgendwie schal. „Was ist das hier genau?“
    Er presste widerstrebend die Lippen zusammen, als traute er ihr nicht. Es schmerzte sie.
    „Es war eine Whiskybrennerei. Natürlich illegal.“
    Also vertraute er ihr doch. Es fühlte sich gut an. Sie setzte sich auf den Schemel und sah zu ihm auf. „Woher wusstest du, dass sie an dieser Stelle lag?“
    Als er grinste, blitzten seine Zähne weiß im Dämmerlicht. „Quillst über vor Fragen, was, Lady Selina?“
    „Woher weißt du, dass die Soldaten diesen Ort nicht kennen?“
    „Keiner kennt ihn.“ Er hockte sich hin und stocherte in der Feuerstelle. „Sie wird seit Jahren nicht mehr benutzt. Es war die Brennerei meines Vaters.“
    Auf eine merkwürdige Art ehrte sie sein Vertrauen.
    „Ist dein Arm wirklich nicht verletzt?“
    „Brennt wie die Hölle.“
    Sie ächzte leise. „Du könntest tot sein.“ Oder sie selbst.
    „Aye.“ Er nahm die Satteltasche und kramte darin herum, dann nahm er einen Gegenstand nach dem anderen heraus. „Ein Feuerstein, ein paar Kerzen, Hafer. In dem Tuch sind einige Bannock-Brote eingeschlagen, und da noch eine Taschenflasche.“ Es gluckerte darin, als er sie schüttelte.
    „Wasser?“
    Er öffnete den Stopfen und roch daran. „Viel besser. Whisky.“
    Sie schnaufte abfällig. „Wasser wäre besser.“
    Er lachte schmunzelnd, ein tiefer, gemütlicher Klang. „Klares Wasser hat der Bach, Mädchen.“
    „Also sitzen wir nun hier und warten auf den Morgen“, sagte sie mit einem Seufzer. „Hast du eine Vorstellung, wohin wir dann gehen können?“
    „Südöstlich von hier lebt ein Freund, Captain Hugh Monroe. Der leiht uns vielleicht ein Pferd. Oder gar einen Wagen.“ Er schaute sie an. „Es ist nur so – ich bin mir nicht sicher, ob er meine Sicht der Lage teilen wird. Er ist sehr gesetzestreu. Vermutlich billigt er den Schmuggel nicht, ganz gleich, welchen Grund wir dafür haben. Und er wohnt mehr als einen Tagesmarsch weit entfernt.“
    Ein weiterer Marsch. Und die Sorge, beschossen zu werden.
    „Heute Nacht machen wir es uns so bequem wie möglich“,

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