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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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angenehmen Gemahl, ein Haus in einem angesehenen Stadtteil und ein bequemes Leben mit den Menschen, die sie gut kannte, in der Gesellschaft, zu der sie gehörte.
    Dieses Herumwandern im schottischen Hochland war nur ein großes Theater, wie bei Marie Antoinette, die sich neben dem Schloss von Versailles einen Bauernhof erbauen ließ, um das Milchmädchen zu spielen. Es war nicht die Wirklichkeit. Es war nicht das Leben, das sie geplant hatte.
    Je eher sie sich trennten, desto besser war es für ihren Seelenfrieden.
    Von Dunross Keep fortzulaufen war verrückt gewesen. Sie hätte den Zorn ihres Vaters besänftigen können. Und gleich, wie sehr man sie bedrängt hätte, sie hätte standgehalten. Letzten Endes würde doch kein Mensch glauben, dass eine verwöhnte junge Lady je die Grenzen des Anstands überschreiten und einem Schmuggler Beistand leisten konnte.
    Da sie damals in Lissabon schon einmal ohne ihre Anstandsdame fortgelaufen war, mochte ihr Vater auch jetzt das Schlimmste vermuten. Aber ein Verdacht war kein Beweis.
    Nun blieb ihr nur eine Hoffnung: vor ihrem Vater bei Alice einzutreffen. Zum Kuckuck damit, dass sie warten wollten, bis Ian etwas von seinem Bruder Niall hörte. Sie mussten weg von hier und zwar schnell. Gleich am nächsten Morgen. Sie hatten hier schon viel zu viel Zeit vergeudet.
    „Da haben Sie eine richtig hübsche Braut gefunden, Laird“, dröhnte McKinlys kräftiges Organ durch die Tür. „Und ein gutes Mädchen, scheint mir, nur sehr zart. Ein Jammer, dass sie das Bein nachzieht. Die Highlands sind kein Ort für Kränkliche. Sie werden Sie gut hüten müssen.“
    „Aye“, antwortete Ian unverbindlich.
    Verärgert fuhr Selina auf. Weil er ihre Schwäche nicht leugnete? Oder weil sie einem Mann Lügen auftischten, der ihnen nichts als Respekt erwiesen hatte? Sie wusste es nicht. So oder so konnte sie sich nur mit Mühe davon abhalten, die Tür aufzureißen und lauthals zu verkünden, dass sie jedes Wort verstehen könne.
    Doch nun drang nur noch dunkles Gemurmel an ihr Ohr, wahrscheinlich hatten die beiden ein anderes Thema angeschnitten. Außerdem ging es nicht an, ihrem Ärger über Ian vor den Ohren eines Mannes aus seinem Clan Luft zu machen. Sie würde sich die Worte sparen, bis er ihr allein gegenüber stand.
    Sie stellte die Kerze auf den Waschtisch, auf dem schon die gefüllte Schüssel und Tücher bereitlagen, und zog Mieder, Röcke und die Reithose, die sie darunter trug, aus, sodass sie nur noch im Hemd stand. Dann wusch sie sich rasch, wobei sie die Zähne zusammenbiss, um sie am Klappern zu hindern, als das kalte Wasser ihre Haut berührte. Wenn Ian sich in einem eisigen Bergbach waschen konnte, würde sie das hier doch sicherlich auch ertragen können. Obwohl beinahe sicher war, dass ihr Atem kleine Wölkchen vor ihrem Mund bildete.
    Sie nahm die Wolldecke vom Bett und legte sie auf den Bettvorleger, dann breitete sie ihren Umhang auf dem groben Laken des Bettes aus, legte sich darauf und wickelte sich hinein. Da lag sie nun zitternd unter dieser Hülle und fühlte sich plötzlich enttäuscht und ernüchtert. McKinly hatte recht. Für dieses Leben war sie nicht genügend abgehärtet.
    Während sie die Schatten an der Decke betrachtete, die das flackernde Kerzenlicht dort tanzen ließen, rieb sie sich Arme und Beine, um das anhaltende Zittern zu bekämpfen.
    Würde ihr Leben je wieder in die gewohnten Bahnen zurückkehren? Die Heirat mit Dunstan hatte sich ja wohl für alle Zeit erledigt. Es würde kein eigenes Heim geben, keine kleinen Dunstans. Selbst wenn man ihr glaubte, dass sie spontan zu Alice gereist sei. Jedermann würde annehmen, sie habe den Lieutenant sitzen lassen. Für Wochen würde es das on dit der Stadt sein. Kein Mann würde eine derartige Peinlichkeit einfach hinnehmen.
    Also würde sie ganz von vorn beginnen, sich erneut nach einem passenden Ehemann umsehen müssen. Seltsam, Dunstan zu verlieren machte ihr viel weniger aus, als sie erwartet hätte. Tatsächlich war es, als wäre ein ungeheuer schweres Gewicht von ihr abgefallen.
    Vielleicht war Dunstan doch keine so gute Wahl gewesen. Vielleicht würde sie auch gar nicht heiraten. Das Geld, das sie von ihrer Mutter geerbt hatte, würde ihr ein unabhängiges, wenn auch nicht besonders luxuriöses Leben gestatten.
    Man würde sie an den Pranger stellen, sie für sonderbar halten, und das, nachdem sie die letzten Jahre ständig bemüht war, sich den Erwartungen der Gesellschaft anzupassen. Und nun wurde

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