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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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nächstes Jahr noch mehr Gerste säen können.“
    McKinly wandte sich an seine Tochter. „Siehst du, wir haben einen Laird, der für seine Leute sorgt. Na, und wo ist das Essen, das so gut riecht? Mein Magen knurrt wie ein Löwe, so hungrig bin ich.“
    Zu sehen, dass McKinly trotz seiner ernsten Lage Fröhlichkeit vortäuschte, machte Selina todtraurig. Sie konnte nur dankbar sein, dass er nicht wusste, wer sie war. Ganz bestimmt würde er nicht die Tochter seines Pachtherrn zum Essen an seinen Tisch laden.
    Als sie aufschaute, sah sie Ians Blick auf sich haften. Trotz seiner ernsten Miene stand doch eine heiße Glut in seinen Augen, und sofort spürte sie die gleiche Glut in sich aufsteigen.
    „Nach dem Essen müssen wir uns unterhalten.“ In seiner tiefen Stimme klang ein Versprechen mit.
    Nach dem Essen, als die Kinder zu Bett gegangen waren, saß Selina auf der Bank, den obligatorischen Becher Whisky in der Hand. Vorsichtig nippte sie daran. Dieses Mal brannte der Schluck nicht ganz so sehr in ihrer Kehle. Die Hände um den Becher gelegt lauschte sie dem Gespräch der Männer, die geruhsam über das Wetter und die Ernte redeten. Fast konnte sie sich vorstellen, für immer so zu leben. Essen für die Kinder zubereiten, am Abend gemütlich beisammen sitzen und den verstrichenen Tag Revue passieren lassen. Es wäre kein leichtes Leben, aber es hätte einen Sinn.
    Nach sehr langer Zeit fühlte sie sich zum ersten Mal wieder zugehörig. Sie seufzte. Plötzlich schloss sich Ians Hand um die ihre. Überrascht sah sie zu ihm auf.
    „Dir wäre fast das Glas aus der Hand gerutscht.“ Er lächelte. „Du musst erschöpft sein.“
    Doch irgendwie angenehm erschöpft. Nicht wie nach einem Ball, wenn einem der Kopf dröhnte und die beim Tanz malträtierten Füße schmerzten. „Ich sollte zu Bett gehen.“
    „Aber erst noch einen Toast!“, sagte Mr McKinly und füllte seinen und Ians Becher. „Auf den Laird und seine Braut. Auf dass ihr mit vielen Söhnen gesegnet werdet! Slàinte! “
    Die beiden Männer leerten ihre Becher in einem Zug. Selina nahm noch einen kleinen Schluck.
    McKinly füllte ihre Becher noch einmal, doch Selina hielt die Hand über den ihren. „Danke, für mich nicht mehr.“
    Ian hob seinen Becher. „Auf unseren Gastgeber! Mögen Ihre Söhne und Töchter gedeihen!“
    McKinly schaute sehr erfreut drein, und die beiden Männer schütteten ihren Whisky zügig hinunter.
    Ian schaute anzüglich auf Selinas Becher.
    Ach, verflixt! Also trank sie den Rest in einem Zug und saß dann sehr still, bemüht, nicht zu keuchen, während die scharfe Flüssigkeit ihr heiß durch die Kehle in den Magen rann.
    Die beiden Männer lachten gutmütig, und in Ians Blick las sie freudige Genugtuung und eine Wärme, die ihren Körper viel tiefer durchdrang als der Alkohol.
    „Davon wirst du gut schlafen“, sagte er lächelnd.
    „Aye, und es schließt die Kälte aus“, ergänzte McKinly. „In der Kammer gibt es kein Feuer, aber wenigstens seid ihr ungestört.“
    „Geh zu Bett, Frau“, drängte Ian sanft, doch unverkennbar befehlend.
    Sie wollte sich darüber empören. Doch er musste es bemerkt haben.
    „Ich muss mit McKinly noch etwas bereden, aber ich komme bald. Lange wirst du nicht allein bleiben, versprochen!“
    Ihr stieg die Röte ins Gesicht. Wie er es sagte, klang es, als ob, als ob … nun, als ob sie wirklich Mann und Frau wären.
    Lächelnd erhob sie sich, warf ihm aber aus schmalen Augen einen Blick zu, der ihm deutlich sagen sollte, dass auch sie beide noch reden würden. Er grinste ihr herrlich frivol zu.
    Der Mann war unmöglich.
    Dennoch, er spielte nur seine Rolle – den verliebten Bräutigam –, wo doch die Wahrheit völlig anders aussah.
    Ian reichte ihr eine Kerze und geleitete sie zur Kammertür, wo er ihre Hand an seine Lippen hob.
    „Ich bin gleich da“, murmelte er. Seine Stimme klang verführerisch sinnlich. Sie wusste nicht, ob sie ihm einen Klaps verpassen oder sich auf die Zehenspitzen stellen und ihm einen Kuss auf den Mund drücken sollte. Um nicht eins von beiden zu tun, schlüpfte sie rasch in die Kammer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Noch hörte sie, wie er leise und dunkel lachte, bevor er sich entfernte. Der Klang hüllte sie ein wie Rauch, machte sie schwach und ließ Hoffnung in ihrem Herzen sprießen.
    Nein.
    Ihre Welt stand Kopf, und ihr Herz täuschte sie. Ian war gefährlich. Widerstand belebte ihn nachgerade. Sie selbst wollte nur einen

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