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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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all diese Mühe zerstört durch einen Anfall von Wahnsinn, durch einen Augenblick der Sorge und durch Angst um einen Mann, der für sie einfach hätte Luft sein sollen.
    Die Stimmen im Nebenzimmer verstummten. Die Tür öffnete sich, und ein kräftiger Luftzug ließ die Kerze tropfen. Selina setzte sich auf.
    Ians Blick huschte zu ihrer Brust, dann hoch zu ihrem Gesicht. Er hob die Brauen.
    Ach ja, richtig. Sie trug nichts als ihr Hemd. Tiefe Röte schoss ihr in die Wangen. Rasch zog sie sich den Saum ihres Umhangs hoch bis zum Hals und setzte schon zum Sprechen an, als Ian einen Finger über seine Lippen legte und mit dem Kopf zur Tür wies. Offensichtlich wollte er nicht, dass McKinly etwas von ihrem Gespräch mitbekam.
    Er schloss die Tür und heftete den Blick erst auf die Wolldecke auf dem Boden, dann auf Selinas Gesicht.
    Seine Miene war ihr ein Rätsel. „Wir müssen uns unterhalten“, flüsterte sie.
    Mit zwei Schritten war er beim Bett. Im Dämmerlicht wirkte er unverhältnismäßig groß. Irgendwie erinnerte er sie an ein Raubtier, das sich auf seine Beute stürzte. Oder auch an ein Männchen, das über sein Weibchen wachte. So oder so spielte ihre Einbildung Streiche mit ihr. Zweifellos bedauerte er ihre wilde Flucht genauso sehr wie sie.
    Die Vorstellung machte sie fast krank.
    Er setzte sich auf die Bettkante. Die Leinen knarrten, und Selinas Körper neigte sich zu ihm, als suchte sie seine tröstende Kraft. Sie widerstand, beugte sich zur Seite und umklammerte den Umhangstoff fester.
    „Ich dachte, du schläfst inzwischen, aber da sitzt du und wartest auf mich.“
    Auch wenn sie innerlich dahinschmolz, keuchte sie ob seines kühnen Spaßes leicht auf.
    Er sah so gut aus. Verwegen. Ein Anflug von Bart schimmerte dunkel auf seinem Kinn, seine vollen Lippen kräuselten sich zu einem neckenden Lächeln.
    Um sich zu beruhigen, atmete sie einmal tief durch, entschlossen, der Verlockung zu widerstehen. „Warum um Himmels Willen hast du McKinly gesagt, wir wären verheiratet? Ich dachte, du würdest einfach einen falschen Namen nennen, sagen, dass ich deine Cousine bin.“
    „Er kennt alle meine Cousinen. Jedenfalls war es besser, als zu sagen, dass du meine …“ Hastig klappte er den Mund zu.
    „Deine Geliebte?“
    „Das ist ein Wort dafür.“
    „Wenn er hört, wer ich bin, und dass wir nicht verheiratet sind, wird er nicht sehr erfreut sein. Mir gefällt diese Lügerei nicht.“
    „Darüber müssen wir wirklich reden.“
    „Wir können hier nicht bleiben. Morgen in aller Frühe müssen wir weg. Wir müssen so schnell wie möglich nach Hawkhurst.“
    „Wir warten, bis wir von Niall hören.“ Sanft berührte er ihre Wange. „Es hat mich stolz gemacht, wie nett du dem Mädchen mit dem Haushalt geholfen hast.“
    Sie spürte, wie ihr ganz warm wurde. Wütend auf sich und darüber, wie sie auf diesen Mann reagierte, wandte sie sich abrupt ab. „Jeder hätte das gemacht. Ian, hör zu, wenn ich auch nur einen Rest meines Rufes retten will, muss ich bald in Hawkhurst sein.“
    Sehnsüchtig sah er sie an. „Du hast wunderschöne Augen, wenn du dich ereiferst.“ Die gehauchten Worte rührten etwas tief in ihr. Ihr stockte der Atem. Ihr Herzschlag kam ins Stolpern. Die Glut in ihr verwandelte sich in ein Feuer, und sie sah die gleiche Glut in seinen Augen entflammen. Und dann spürte sie seinen Mund auf dem ihren, und sie ergab sich der köstlichen Empfindung seiner warmen Zunge, genoss es, seinen starken festen Körper zu berühren.
    Fortgerissen von der Leidenschaft, die er anscheinend so leicht in ihr entfachen konnte, erwiderte sie seinen Kuss. Schmeckte Whisky. Sie hätte den Whisky nicht trinken sollen. Er schien ihr den Kopf verdreht, ihren Willen geschwächt zu haben, sodass nach den süßen Empfindungen der vergangenen Nacht nur noch das Verlangen nach seinen Berührungen geblieben war.
    Sie riss sich förmlich von seinen Lippen los, wenn auch mit scharfem Bedauern. „Das dürfen wir nicht.“
    Unwillkürlich huschte sein Blick zu der Decke auf dem Fußboden. „Ah, das ist ein Wink, was? Scheint mir ein bisschen unfair, wo das hier doch unsere Hochzeitsnacht ist.“
    Verständnislos starrte sie ihn an, sah sein reumütiges Lächeln, die Vorsicht in seinen Augen. Und das Bedauern.
    Täuschte das spärliche Licht? Oder war es eine Art grausamer Spaß? „Das ist kein besonders guter Scherz.“
    Er griff nach ihren Fingern und löste sie mit sanfter Gewalt vom Saum des Umhangs. „Bist du

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