Verfuehre niemals einen Highlander
Kopf dichter heran, um ihren honigsüßen Mund besser genießen zu können, und sie ließ den Rand des Umhangs los und legte ihre Hand flach auf seine Brust.
Zuerst glaubte er, sie wollte ihn fortstoßen. Einen letzten Versuch unternehmen, sich ihm zu widersetzen. Stattdessen glitt ihre kleine Hand liebkosend über seine Haut, leicht wie eine Feder, und dennoch sengend heiß.
Sie schloss ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn dichter an sich, schmiegte sich an seine Brust. Ihr Herz raste, ihr Atem drängte heiß an seine Wange. Sie stöhnte tief in der Kehle, eine zarte Vibration, die ein Feuer der Erregung in ihm – und unter seinem schweren Kilt – entfachte.
Von tiefer Genugtuung erfüllt küsste er sie, schmeckte eine Spur von Whisky auf ihrer Zunge und eroberte jeden Winkel ihres Mundes. Dabei streichelte er ihre kalten Schultern. Fast hätte er vor ungestilltem Verlangen gestöhnt. Er konnte nichts tun gegen diesen Sturm der Lust, der in seinem Körper tobte. Es sei denn, sie akzeptierte, dass sie beide wahrhaftig vermählt waren.
Sein Mund auf ihren Lippen, seine großen, warmen Hände an ihren Schultern drängten sich ihr mit einer Sanftheit auf, von der sie nie zu träumen wagte. Sinnlich, verführerisch. Eine Glut rann durch ihre Adern, brannte ihr auf der Haut, die überall prickelte und kribbelte. Sie bebte vor Verlangen, flehte stumm um den Genuss, den er ihr schon einmal geschenkt hatte.
Doch was sie jetzt brauchte, war nicht Sanftheit. Sie wollte keine Porzellanpuppe sein, die man nur anschauen konnte, kein gläserner Tand, der bei der kleinsten Berührung zu zerbrechen drohte.
So köstlich seine Zärtlichkeiten auch waren, die genügten ihr doch nicht – nicht der ungestümen Frau, die sie seit vielen Jahren mühsam in sich unterdrückte. Der Frau, die das Risiko nicht scheute, wenn sie sich selbst überlassen war. Der Frau, die diesen rauen schottischen Mann begehrte, der sie ins Hochland verschleppt hatte. Diese Frau schien nun die Gewalt über ihren Körper übernommen zu haben.
Sie erkundete seine breiten Schultern, war sich unter dem Hemdstoff der kraftvollen Muskeln bewusst, die sich unter ihren Fingern wölbten. Genüsslich fuhr sie ihm mit einer Hand durch das seidigweiche Kopfhaar, ringelte eine Strähne um ihre Finger und zog ein wenig daran.
Sein Atem stockte kurz. Überrascht. Sein Herz schlug schneller. Er küsste sie drängender, zog seine Zunge dann zögernd zurück. In ihrer unerklärlichen Gier versuchte sie ihn zu halten, seine Lippen, seine Zunge einzufangen. Doch Ian verharrte.
Sie ließ los. Er zog sich zurück, umklammerte ihre Arme aber fester, während sie ihre Finger durch sein dichtes dunkles Haar fahren ließ. Seine Augen glitzerten. Seine Brust hob und senkte sich unter schweren Atemzügen.
Ihre Lippen prickelten, und ihr Gesicht brannte, wo seine rauen Bartstoppeln gerieben hatten. Keck schaute sie ihn an.
„Nun, Ian Gilvry“, hauchte sie, „also ist dies unsere Hochzeitsnacht.“
Er sah auf ihren Mund, hob dann seinen Blick und schaute ihr direkt in die Augen. Er lächelte. „Wahrhaftig“, flüsterte er. Er klang so erleichtert, dass es den Anschein machte, er wollte diese Hochzeit von ganzem Herzen. Und Selina ließ ihre Ängste, ihren Argwohn fahren.
Ihr Herz hämmerte, als er sich tiefer über sie beugte, mit den Fingern kleine Kreise auf ihren Schultern zog. So voll war ihr die Brust vor Verlangen, dass sie kaum atmen konnte.
„Nun ja, der Boden sieht so hart und kalt aus, dass ich dir ein so unbequemes Lagern für die Nacht nicht gönnen mag.“
Seine Mundwinkel hoben sich zu einem unglaublich betörenden Lächeln. Seine Augen leuchteten auf, glänzten wie Saphire. Nie zuvor hatte er so jugendlich, so jungenhaft ausgesehen.
„Also ergibst du dich allein um meines Wohlbefindens willen, oder?“
Sie lächelte spitzbübisch. „Ah, ich denke, auch ich werde etwas davon haben.“
Leise auflachend beugte er sich vor und biss sie zärtlich in die Lippen, drückte sie mit seinem Gewicht auf die Matratze nieder, ihre Leiber dicht an dicht. Ihr war, als würde sie schmelzen, als könnte sie ihn durch ihre Haut in sich aufsaugen, bis sie ein einziges Wesen wären. Und währenddessen neckte und reizte er sie unermüdlich mit seinen Küssen, bis sie es ihm gleich tat.
Er umfing ihr Gesicht mit den Händen und schaute ihr tief in die Augen. „Ich schwöre, dass ich dich von diesem Tag an als mein Weib ehren und allezeit zu dir stehen will in guten
Weitere Kostenlose Bücher