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Verführer der Nacht

Titel: Verführer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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bewiesen. Alle Brüder waren über die Jahrhunderte hinweg eng miteinander verbunden geblieben und stützten sich auf die Erinnerungen, die ihren Ehrenkodex aufrechterhielten. Stützten sich darauf, einander dabei zu helfen, die heimlichen Einflüsterungen nach der Macht des Tötens in Schach zu halten. Obrigado.
    Während Rafael das Schauspiel unten auf der Ranch beobachtete, ballten sich seine Hände zu so Fäusten, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Diese Frau, die so klein und zerbrechlich – und ein Mensch – war, ging einer sehr gefährlichen Arbeit nach. Es gab Grenzen für die Geduld eines Mannes, wenn seine Gefühle im Spiel waren, und Rafael musste feststellen, dass er es nicht ertragen konnte, sie auf dem Rücken des bockenden Pferdes zu sehen.
    Wieder krachte sie auf den Boden, ihre zarte Gestalt nur wenige Zentimeter von den donnernden Hufen des gewaltigen Braunen entfernt. Rafael stockte der Atem, und sein Herz setzte einen Schlag aus. Colby rollte sich aus dem Gefahrenbereich und rief ihrem Bruder etwas zu, der das Pferd am Zügel einfing. Schon saß sie wieder im Sattel. Rafael hatte genug gesehen.
    Es war Ginny, der die Besucher auffielen, als sie mit ihrem schnittigen, neuen und auf Hochglanz polierten Truck über die Straße jagten. Der Fahrer parkte auf der grasbewachsenen Anhöhe ein paar Meter von den Koppeln entfernt. Die beiden Leute im Wagen starrten aus dem Fenster und verfolgten den Kampf zwischen Pferd und Reiterin.
    Ginnys leiser Schreckensschrei ließ Paul herumfahren. Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, und er sah sehr blass und erschrocken aus. Instinktiv kletterte er über den Zaun, stellte sich vor seine kleine Schwester und nahm sie schützend an die Hand.
    Der Fahrer stieg aus und schlenderte über den Schotterweg, wobei er sich mit einer Mischung aus Geschmeidigkeit und Kraft bewegte, fast wie eine große Raubkatze. Der Fremde, groß und breitschultrig und mit straffen Muskeln, die sich unter seinem dünnen Seidenhemd abzeichneten, wirkte hart, kalt und gefährlich. Er hatte lange, schwarze Haare, die im Nacken zusammengebunden waren. Markante Gesichtszüge, unbeugsam und sehr sinnlich. Er wirkte weltläufig und bedrohlich zugleich. Das musste Rafael De La Cruz sein. Nicolas hatten sie bereits kennengelernt, und er war beängstigend genug gewesen, doch dieser Mann schien aus jeder Pore Gefahr zu verströmen.
    Rafael setzte geschmeidig wie eine Raubkatze über den Zaun, packte das schnaubende, bockende Pferd am Zügel, zog seinen Kopf herum und forderte mit einer Autorität, die selbst das Tier zu erkennen schien, Gehorsam.
    Paul starrte den Mann entgeistert an. Gott allein mochte wissen, wie Colby reagieren würde. Er hatte das entmutigende Gefühl, dass sie mit den Fäusten auf den Fremden losgehen würde, und Paul konnte sich einfach nicht vorstellen, einen Kampf gegen den Mann zu gewinnen, falls er gezwungen sein sollte, seine Schwester zu verteidigen. Ihm war klar, dass der Fremde genau der Typ Mann war, bei dem Colby rotsah.
    Der Braune war jetzt lammfromm, und als Rafael zurücktrat, um ihr Platz zu machen, saß Colby auf und führte das Pferd gekonnt durch alle Gangarten. Bevor sie mehr tun konnte, legte Rafael mit unbewegter Miene einen Arm um Colbys Taille, hob sie mühelos aus dem Sattel und stellte sie energisch auf den Boden.
    Ginny, die sich an Paul klammerte, schnappte laut nach Luft. Wie konnte der Mann so etwas nur wagen! Entsetzt blickte sie zu der Frau, die vom Wagen aus mit leicht verdrossener Miene und gespielter Langeweile zusah. Colby so zu demütigen !
    In dem Moment, als sich der Arm des Fremden um ihre Taille legte, spürte Colby eine unerwartete Verbindung zu ihm. Hitze ging von ihm aus, floss durch die Poren ihrer Haut und breitete sich in ihren Adern aus. Leichte Röte stieg Colby ins Gesicht, als sie sich aus seinem Griff wand. Ihr Kinn schob sich vor, und ihre smaragdgrünen Augen funkelten gefährlich. »Danke, Mr. ... ?« Ihre Stimme war übertrieben geduldig und seidenweich. Sie wusste ganz genau, dass er der andere dieser fürchterlichen De La Cruz-Brüder sein musste. Wer sonst? Das hatte ihr heute Abend gerade noch gefehlt – noch mehr Aufregungen !
    Er verbeugte sich leicht, eine Geste, die seltsam ritterlich wirkte. »De La Cruz. Rafael De La Cruz, zu Ihren Diensten. Ich glaube, Sie haben meinen Bruder Nicolas und natürlich Juan und Julio Chevez bereits kennengelernt. Sie sind zweifellos Colby Jansen.«
    Colby nahm den Hut, den

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