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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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eine Kerze, und die warmen Überreste des Feuers strahlten noch ein wenig Wärme aus. Livia hatte sich reglos auf der gefederten Matratze zusammengerollt; ihr Körper zeichnete sich zierlich unter der dicken bestickten Decke ab.
    Leise trat er ans Bett und lauschte einen Moment ihren regelmäßigen Atemzügen. Sie schlief tief und fest. Ihre Lider ruhten dunkel und halbmondförmig auf den leicht geröteten Wangen. Im Schlaf sieht sie viel jünger aus, dachte er und wollte sie auf keinen Fall aufwecken. Er drehte sich weg und eilte in sein eigenes Zimmer zurück, ließ die Verbindungstür aber einen Spalt offen stehen.
    Am nächsten Morgen wachte er auf, weil ihre geflüsterten Zärtlichkeiten in sein Ohr drangen. Unter der Decke reagierte sein Körper auf ihre zärtlichen Versuche, ihn zu stimulieren. Reglos lag er im Bett, versuchte so gleichmäßig zu atmen, als ob er schlief, während Livia weiter mit ihren Händen zauberte und leise lachte. »Du brauchst gar nicht so zu tun, als ob du noch schläfst, mein Prinz«, murmelte sie kaum verständlich.
    Alex fuhr mit einer Hand unter die Decke und wühlte die Finger in ihre lockige Haarpracht auf seinem Bauch. »Komm hoch, bevor du erstickst.«
    »Das kann mir nicht passieren«, erwiderte sie immer noch undeutlich. »Außerdem habe ich Spaß daran. Und wenn ich mich nicht sehr täusche, geht es dir nicht anders.«
    »Zweifellos«, stimmte er zu und schenkte sich seinen halbherzigen Protest.
    »Übrigens, du hast dein Versprechen gebrochen«, verkündete Livia. Die Strapazen hatten ihr die Wangen gerötet, als sie unter der warmen Bettdecke wieder auftauchte. »Warum hast du die letzte Nacht in deinem eigenen Bett verbracht?«
    »Meine Liebe, du hast tief und fest geschlafen«, erklärte Alex, schob die Hände unter ihre Arme und zog sie hoch, sodass sie quer über seinem Oberkörper lag. »Ich wollte dich nicht wecken.«
    »Ich glaube kaum, dass dir das gelungen wäre«, widersprach sie und küsste ihn auf das Kinn. »Und wenn schon, es hätte mir nicht besonders viel ausgemacht.«
    »Vielleicht nicht.« Alex umrahmte ihre Wangen mit den Händen und wühlte die Finger wieder in ihr Haar. »Der Fehler wird mir kein zweites Mal passieren.«
    »Darauf solltest du unbedingt achten, wenn du auf deine Kosten kommen willst«, verkündete sie und küsste ihn auf die Mundwinkel.
    »Ist das etwa eine Drohung, Madam?« Alex rollte sich so neben sie, dass er sich an ihren Rücken schmiegte. »Auf Drohungen kann ich sehr unfreundlich reagieren.« Dann drehte er sie auf den Rücken, schob sich auf sie, stützte sich auf den Ellbogen ab und musterte ihren Gesichtsausdruck. In ihren Augen glitzerte es amüsiert. Livia hatte die Arme über dem Kopf verschränkt und umklammerte das Bettgitter.
    »Tu dir keinen Zwang an, mein Prinz.«
    »Es könnte sein, dass du deine Einladung bereust«, gab Alex zurück und drängte ihre Schenkel mit dem Knie auseinander.
    »Oh, das glaube ich kaum«, murmelte Livia.

    Livia war immer noch strahlender Laune, als sie sich eine Stunde später für den Tag angezogen hatte und die Treppe hinunterkam. Sie eilte direkt in die Küche und freute sich auf Morecombe und die Zwillinge. Als sie die Tür aufstieß, befand sie sich in einem Raum, der mit der vertrauten Küche keinerlei Ähnlichkeit mehr besaß.
    Alex’ Koch stand am Herd und rührte in Töpfen herum. Zwei Gehilfen schnitten Gemüse, eine unbekannte Magd schrubbte die Pfannen über dem tiefen Waschbecken. Von Morecombe, Ada und Mavis keine Spur.
    Livia war dem Koch noch nicht vorgestellt worden. Im Haus in New Forest hatte es dazu keine Gelegenheit gegeben. Aber schließlich waren sie nicht verhungert, obwohl sie sich drei Tage lang eingeschlossen hatten; sie hatte also die Mahlzeiten genossen, die er zubereitet hatte, und sie hatte keinerlei Grund zur Klage gehabt. Insgeheim hielt sie Ada und Mavis aber für mindestens genauso begabt wie ihn. Wenn nicht für begabter.
    »Guten Morgen«, grüßte Livia laut, als ihr niemand Beachtung schenkte. Dann erinnerte sie sich, dass Alex ihr erklärt hatte, der Koch wäre halb russischer und halb französischer Abstammung. Vielleicht sprach er kein Englisch. »Bonjour«, fügte sie hinzu.
    Der Koch hörte auf zu rühren und schaute sie an, als würde er seinen Augen kaum trauen. »Bonjour, prinzessin«, grüßte er nach kurzem Zögern zurück. In seinen Worten schwang ein kleines Fragezeichen, und plötzlich fühlte Livia sich in ihrer eigenen Küche nicht

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