Verfuehrerische Naehe
seine Gürtelschnalle und den Reißverschluss und öffnete beides.
Quade stöhnte unter ihrer Berührung, bis er es nicht mehr aushielt. Viel zu lange sehnte er sich schon nach ihr.
„Wir brauchen ein Kondom”, flüsterte er mit letzter Willenskraft. „In der Hosentasche.”
Er hatte keine Hand frei, weil er unter ihren Rock fasste und ihr den Slip herunterzog. Ein Vorspiel fiel aus, denn Chantal flehte ihn so leidenschaftlich an, dass er sich kaum noch dazu zwingen konnte, sie an den nötigen Schutz zu erinnern.
Er biss die Zähne zusammen, während sie sich mit dem Kondom abmühte, und kaum war es ihr gelungen, es ihm überzustreifen, drang er in sie ein. Wie sehr ihm das alles gefehlt hatte
- ihr herrlicher Körper, ihre seidige Haut, ihre Küsse. Alles. Nur ihrer beider Atemzüge waren zu hören und ab und zu geflüsterte Worte, die ihre Leidenschaft weiter steigerten.
Es war mehr als nur Lust. Kurz vor dem Höhepunkt sah er ihr in die Augen und wusste, dass er sie liebte. Er liebte sie mit der gleichen Hingabe, mit der sie sich vereinigten, mit der gleichen Heftigkeit, mit der er den Gipfel erreichte.
Es dauerte eine Weile, ehe er wieder einigermaßen klar denken konnte. Er lehnte mit Chantal an der Haustür und konnte sich kaum von der Tür wegstemmen, so erschöpft fühlte er sich.
Es dauerte einen Moment, bevor er begriff, wieso von Chantal kein Wort kam und sie leicht verwirrt wirkte.
Das Kondom war gerissen.
13. KAPITEL
Bebend sank Chantal auf den Rand der Wanne in Quades Badezimmer und schlug die Hände vors Gesicht. Das half leider nicht gegen das grelle Licht und auch nicht gegen die Erinnerung daran, was sich soeben in der Diele abgespielt hatte.
Hinterher war Quade wie erstarrt gewesen und hatte zuerst gar nicht sprechen können.
Als er wieder dazu fähig war, fand er nur ein einziges hartes Wort, das sie besser nicht gehört hätte. Außerdem wünschte sie sich, nicht den Schmerz in seinen Augen gesehen zu haben. Es war genau wie im Krankenhaus gewesen, als er sich von der Freude ihrer Angehörigen über das Neugeborene distanzierte.
Das war Angst in seinen Augen gewesen, Angst vor den Folgen, die das gerissene Kondom mit sich brachte, Angst davor, womöglich für immer an sie gebunden zu sein. Und dieses Wissen lastete schwer auf ihr.
Wie dumm war sie doch in ihrer Liebe gewesen! Quade liebte sie nicht. Wieso hatte sie alles falsch verstanden?
Heute Abend war es nicht im Geringsten um den Aufbau einer Beziehung gegangen, sondern lediglich um Sex, um pures Verlangen und um einen Mann, der zu lange gewartet hatte. Darum war es auch sofort passiert, als sie das Haus betrat.
Nun musste sie sich den möglichen Folgen stellen.
Wieder war es ihr Stolz, der ihr half. Sie stand auf und beschloss, in diesem Fall das Ruder in die Hand zu nehmen. Ja, irgendwie würde sie es schaffen, die Antwort hervorzubringen, die ein Mann in dieser Lage hören wollte, und vielleicht würde sie dabei sogar ganz kühl bleiben. Und vielleicht konnte sie dann auch noch hoch erhobenen Hauptes sein Haus verlassen.
Zumindest wollte sie es versuchen, selbst wenn es sie umbrachte.
Nach dem hellen Bad wirkte das Wohnzimmer geradezu düster, was voll Chantals Stimmung entsprach. Quade stand in starrer Haltung vor dem Kamin, in dem kein Feuer brannte, und sein Gesicht wirkte abweisend.
Eine andere Frau hätte vielleicht die Flucht ergriffen, doch Chantal zögerte nur unmerklich und ging weiter. Es spielte dabei keine Rolle, dass sie sich nur mühsam wie in einem Albtraum bewegen konnte. Es kam nur darauf an, die nächsten fünf Minuten zu überstehen.
„Jetzt müssen wir tatsächlich reden”, stellte sie fest. „Und das wäre wesentlich einfacher, würdest du mich nicht so finster ansehen.”
Er veränderte seine Haltung nicht. „Soll ich vielleicht lächeln? Oder du? Hast du vergessen, was vorhin geschehen ist? Chantal, du könntest schwanger sein.”
„Vielleicht überschätzt du dich ein wenig. Möglicherweise schaffst nicht einmal du das beim ersten Mal.”
„Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für flotte Sprüche”, stieß er hervor. „Denk doch nach!”
„Das habe ich bereits getan.”
„Offenbar nicht genug. Ich nehme an, du willst kein Kind.”
Ganz eindeutig wollte er keines, aber wie sah das bei ihr aus? Wie es wohl wäre, Quades Kind unter dem Herzen zu tragen, ein Kind, das sie beide trotz allem miteinander verband?
Wie wäre es, in seinen Augen Tränen bei der Geburt seines
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